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Allgemeine Encyclopädie HIS-Data
5139-1-1-340-2
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Werk Bearb. ⇧ 1. Th.
Artikel: Acta Eruditorum
Textvorlage: Göttinger Digitalisierungszentrum
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  Acta Eruditorum, nicht nur überhaupt eins der frühesten gelehrten Journale, sondern auch namentlich das erste der in Teutschland erschienenen. Durch den Vorgang des Journal desSavans und des seit 1668 in Rom erschienenen Giornale de' letterati geweckt, entwarf der Leipziger Professor Otto Mencke den Plan zu einer ähnlichen Zeitschrift für Teutschland, und unternahm, um die dazu gehörige Correspondenz vorläufig einzuleiten, in Gesellschaft des Prof. Pfautz im Jahr 1680 eine Reise nach Holland und England. Nach seiner Rückkehr legte er, von den damals berühmten Gelehrten Teutschlands durch Arbeiten, und von seinem Landesherrn durch einen jährlichen Geldbeitrag thätig unterstützt, Hand an die Ausführung, und so erschien im Jahr 1682 der erste Band dieser Zeitschrift, welche als ein lang gefühltes Bedürfniß allgemeinen und mit jedem Jahre wachsenden Beifall fand, den sie sich auch durch die Allgemeinheit und den Umfang ihres Plans, ungeachtet der großen Anzahl der in kurzem neben ihr auftretendes ähnlichen Schriften, zu erhalten wußte. ♦
  Die ursprüngliche Absicht der Verf. (unter denen Friedr. Bened. Carpzov, Th. Ittig, Leibnitz, Seckendorf, Cellarius, Tenzel, Schurzfleisch, Thomasius, Sagittarius, Wagenseil, Pol. Leyser, Heinr. von Bünau u. a. Erwähnung verdienen) war mehr auf gedrängte Inhaltsanzeigen und Auszüge, als auf eigentliche Beurtheilungen gerichtet; auch wurden bisweilen kurze Abhandlungen, unter andern auch von Leibnitz, geliefert. Nach Otto Menckens Tod übernahm im Jahr 1707 dessen Sohn, Johann Burkhard, die Redaction, und vom Jahr 1732 an (in welchem das Journal den Titel Nova acta erhielt) des letztern Sohn, Friedrich Otto. Aber die von 1754 an beginnende Redaction des Prof. Carl Aug. Bel war, nicht blos wegen der in diese Zeit fallenden siebenjährigen Kriegsunruhen, nachtheilig für das Institut, sondern Mangel an Ordnung, Fleiß und Gewissenhaftigkeit wurden bald sichtbar, die Recensionen wurden immer nachlässiger und seichter, und
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  endlich erschienen die Monatsstücke und ganzen Jahrgänge so unordentlich, daß im Jahr 1782 erst der Jahrgang 1776 ausgegeben wurde, mit welchem nach fast hundertjähriger Dauer das Werk schloß. — ♦
  Zu einem vollständigen Exemplare gehören folgende Bände: Acta eruditorum ab a. 1683—1761, 50 Bände. Nova acta ab a. 1732—1776, 43 Bände (denn 1764, 1765, 1766, 1767 wurden zwei Jahrgänge in Einen Band gebracht, und der Jahrgang 1776 erschien erst im Jahr 1782) Actorum Erud. Supplementa 1692—1734, 10 Bände. Ad nova acta Erud. Supplementa 1735—1757, 8 Bände. Indices (von 1682—1741) 1692—1745, 6 Bände. Zusammen 117 Bände in 4. Auf der Kön. Bibl. zu Dresden und der Universitätsbibl. zu Leipzig befinden sich Exemplare, denen die Namen der Recensenten beigeschrieben sind. — ♦
  Die eignen Abhandlungen sind besonders abgedruckt unter dem Titel: Opuscula omnia, actis Eruditor. Lipsiensibus inserta. Venetiis, 1740ff. VII. 4. mit Kupf. Von einer. französischen Übersetzung: Ouvrages des Savans, publiés à Leipsic l’an 1682: à la Haye 1685. 12. ist blos der erste Theil erschienen.
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Stand: 20. Oktober 2017 © Hans-Walter Pries