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erste innerliche Grund-Ursachen |
Wenn man auch nur auf eine gemeine Art die
Welt betrachtet, so kann nicht
weniger klärlich
dargethan werden daß ein GOTT sey. Denn auch in denen ersten
Grund-Ursachen der Welt lassen sich diejenigen
metaphysicalischen
Eigenschafften, aus denen das
Seyn GOTTES
gewiß zu
schlüssen ist;
z.E. die
Endlichkeit, die Zufälligkeit auch in denen
gewissen
Würckungen der Natur, gar
deutlich sehen. Ja in eben diese haben die
Weltweisen die Eigenschafften auch
derer abstractesten
Principiorum der
Welt, aus denen sie das
Seyn GOTTES schlüssen, allererst entdecket. Auf beyde Weise also, auf die
gelehrte und
ungelehrte wird
bewiesen, daß ein GOTT. Da bekommt man neue
Ursache
des HERRN Güte zu bewundern, da er sich nach beyder
Art Leuten, welche das
gantze
menschliche
Geschlecht ausmachen, Fähigkeit gerichtet, und auch in diesem
Falle sich niemanden unbezeugt gelassen. |
de la Mothe Fenelon Demonstr.
t. de l'Existence de Dieu, ... |
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{Sp. 301|S 168} |
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Nun das ist freylich, daß ein Gelehrter eher im
Stande ist, denen Einwürffen
zu begegnen, da hingegen der gemeine
Mann sich nicht zu retten
weiß. Denn da
sucht man ungeübte
Sinne damit zu bethören, als ob alles in der
Welt
natürlich
sey, und folglich man nicht
nöthig habe einen GOTT mit ins Spiel zu mengen.
Nimmt man aber auch in dieser
Sache seine Zuflucht zur
Gelehrsamkeit, so wird
man daselbst gelehret, daß kein Regressus in infinitum angehe. Denn
gehet man von denen
Würckungen auf die
Ursachen zurück, so wird man, es währe
auch so lange als es wolle, doch endlich auf die ersten
Grund-Ursachen aller
Dinge kommen. Da nun aber auch diese ersten Grund-Ursachen eben noch das
Unvermögen, von sich selbst zu entstehen,
z.E. eben die Endlichkeit,
Zufälligkeit u.d. an sich haben, so muß ein
mächtigeres Wesen dieses alles
gemacht haben. |
Müller Metaphys. ... Anmerck. ... |
Causae efficientes |
Die gedachten
Grund-Ursachen nun sind mancherley. So giebt es
Caussas
efficientes und finales. Die erstern
zertheilen sich wiederum in
vniuocas und aequiuocas. Dieser ihr
Wesen ist, daß die
zusammen gesetzten und gemischten
Cörper immer aus einfachen
Principiis
gezeuget werden, welches so weit zurücke gehet, biß man auf die
Elemente derer
Cörper kommt; jene hingegen bestehen darinnen, daß die organischen Cörper, als
eben Falls sehr zusammen gesetzte, aber in einen
künstlichen
Bau formirte
Cörper, durch die Zeugung von Cörpern gleicher
Art, die eben so und in einen
eben so künstlichen Bau zusammen gesetzet sind, abstammen, ob sie gleich der
Materie nach aus jenen erstern Caussis aequiuocis formiret worden. In
beyderley Reihen derer Grund-Ursachen ist eine beständig fortwährende
Subordination. |
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Causae aequivocae |
Gehen wir nun von einer jeden
gegenwärtigen auf ihre nächst vorhergehende
immer fort, so kommen wir
nothwendig zuletzt auf
gewisse erste Grund-Ursachen.
Diese natürlichen Grund-Ursachen derer Dinge
müssen nothwendig von einer ersten
abstammen, wie solches schon Aristoteles Metaph.
II. 2. und mit diesem die
Scholastischen
Welt-Weisen
erkannt. Denn so
befindet man die Caussas aequiuocas, daß sie einander essentialiter
subordinirt sind, also, daß in denen aneinander hangenden Reihen
dererselben eine jede folgende von ihrer vorhergehenden nicht allein im seyn,
sondern auch im
würcken der
Gestallt gäntzlich
dependiret, daß sie ohne
dieselbe weder seyn noch würcken kann. |
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Müller Metaphys. ...
demonstriret dieses
sehr schön. Er
sagt: Ein lebloser
Cörper
z.E. ist denen
Principiis,
durch welche er gezeuget wird, z.E. seinem Saltze und Schwefel wesentlich
subordiniret, so, daß der Cörper nicht einen Augenblick existiren
kann, wenn nicht besagte seine
Principia ihre würckende Kräffte
beständig in ihm zu äussern fortfahren. Diese Principia oder
Caussae sind wiederum denen ihrigen, durch welche sie entstehen und
existiren, auf gleiche Art subordiniret; diese wiederum denen
ihrigen, also nemlich, daß das folgende ohne das vorhergehende weder einen
Augenblick existiren noch das geringste würcken kann, und wenn also das
vorhergehende nur einen
Augenblick zu existiren oder zu würcken aufhören
sollte, die
Existentz und
gantze
Würckung des folgenden, mithin die Existentz
des
Effects augenblicklich hinwegfallen würde. |
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Wenn demnach die letzte würckende
Ursache, |
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{Sp. 302} |
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man nehme an was vor eine man
wolle, weder einen Augenblick existiren,
noch das geringste würcken kann, ohne die nächst vorhergehende; diese wiederum
nicht ohne die nächst vor ihr vorhergehende; und dieses immer also zurück gehen
sollte, daß keine eintzige ohne eine andere vorhergehende weder einen Augenblick
existiren noch das geringste würcken könnte, so würde keine
Grund-Ursache zu finden seyn, durch welche die gantze Reihe obgedachter
voneinander
dependirender Grund-Ursachen, als welche solcher
Gestallt
lauter
Effecte wären, zur
würcklichen
Existentz und
Würckung
sollte gelangen können. |
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Denn kann die letzte, wie
gesagt, ohne die vorhergehende, diese wiederum
ohne die vor ihr vorhergehende, weder einen Augenblick existiren, noch
das geringste würcken: so wird keine eintzige weder einen Augenblick existiren,
noch das geringste würcken können, wenn nicht in der Reihe der vorhergehenden,
sie sey auch so lang als sie nur immer wolle, eine ist, die zu existiren
und zu würcken den Anfang mache, und die in ihren gantzen existiren und
würcken nicht von einer ferner vorhergehenden dependire. |
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Machet keine den Anfang,
so sind die gantzen Reihen dererselben nichts als lauter
Effecte;
weil solcher Gestallt keine eintzige unter ihnen ist, die nicht nebst allen auf
sie folgenden von einer andern so gäntzlich dependiren sollte, daß ihre
Existentz und so gar auch alles ihr würcken, ein blosser Effect
sey der vorhergehenden, die durch sie würcket. Ist aber alles, was nur ist,
lauter Effect, so muß die
Welt aus lauter Effecten, und zwar
ohne
Caussa, bestehen; welches sich selbst wiederspricht. |
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erste Grund-Ursache |
Dannenhero muß in der Reihe derer einander in existiren und würcken
subordinirten Grund-Ursachen entweder eine erste seyn, die zu
existiren und zu würcken den Anfang mache, und also in beyden nicht von
einer andern vorhergehenden Grund-Ursache dependire: oder es kann in
der gantzen Reihe derer in existiren und würcken einander wesentlich
subordinirten Grund-Ursachen keine eintzige weder existiren
noch würcken. Kann keine Grund-Ursachen weder existiren noch würcken:
so kann auch kein eintziger
Effect existiren. Können weder
Grund-Ursachen noch Effecte existiren: so kann gar nichts, und
folglich keine Welt, existiren. Solcher Gestallt muß in denen Reihen
derer
Dinge entweder ein erstes seyn, oder es kann gar nichts seyn. Das letztere
ist
falsch, also muß nothwendig das erste
wahr seyn. |
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Auf gleichen Schlag
erinnert Aristoteles
Phys. VIII. 5. daß ein
Ding, das
beweget wird, und den
Grund seiner
Bewegung nicht in sich selbst hat, von einem andern, dieses folglich wiederum
von einem andern und so weiter beweget werden müsse. Weil nun die Bewegung des
letzten von der Bewegung des vorhergehenden und immer sofort Stuffen-Weise
kommt, so lässet sich gar leichte begreiffen, daß bey allen Regressu in
infinitum doch kein erstes
bewegendes Ding da seyn würde. Fehlet dieses
aber, so würde gar nichts beweget werden. Also muß ein erstes bewegendes Ding
seyn, das den Grund seiner Bewegung in sich selbst hat, ausser dem würde gar
keine Bewegung in der gantzen Welt seyn. |
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Müller Metaphys. ... Anmerck. ... lobt des
Wollaston Ebauch. de la Religion naturelle ...
Gleichniß, durch welches er die bishero vorgetragene
Demonstration
sinnlich zu |
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{Sp. 303|S. 169} |
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machen bemühet ist. Man bilde sich ein, daß eine Kette vom Himmel herab
hange, deren ungeheure Länge, und woran sie befestiget, daß sie nicht durch
ihre Schwere herunter falle, unsere Augen nicht erreichen können. Wenn man nach
der Grund-Ursache, durch welche sie also hangend, damit sie nicht herab falle,
erhalten werde,
fraget:
sollte wohl ein
vernünfftiger
Mensch mit der Antwort zu
Frieden seyn, wenn man
sagen
wollte, daß das erste Glied der Kette, von unten
hinauf gerechnet, von dem andern, das erste und andere zusammen von dem dritten,
diese drey von dem vierten, und so auch die übrigen ohne Ende, indem die Kette
unendlich sey, in die Höhe gehalten würden, ohne daß etwas an sich selbst
festes, das eine unendliche von Glied zu Glied unendlich zunehmende Last
erhalten könnte, seyn sollte, daran die Kette befestiget sey. Denn da ein jedes
mittleres Glied alle untere hält, und also die Last, ie mehr die Länge der Kette
zunimmt, desto schwerer wird: so folget, daß, da es
unmöglich ist, daß auch nur
ein eintziges Glied nicht sollte fallen
müssen, wenn es nirgends befestiget ist,
folglich aus der vorgegebenen unendlichen Länge der Kette und unendlichen
Vielheit ihrer Glieder und deren unendlich zunehmenden Last ein mehrers nicht
folgen könne, als daß es also unendlich unmöglicher sey, daß sie nicht sollte
fallen müssen, wenn nicht die
gantze Kette durch ein erstes zulänglich
befestigtes Glied in der Höhe erhalten würde. So weit
Wollastons
Gedancken. |
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erstes bewegendes Ding |
Wir fahren in dem unterbrochenen
Beweise fort. Wir haben
gesagt, daß ein
erstes bewegendes
Ding den
Grund seiner
Bewegung in sich selbsten haben müsse.
Denn wäre es nicht von selber, sondern von einem andern, so könnte sie nicht die
erste seyn. Es folgt weiter, daß alle andere
Würckungen demselben subordinirt
seyn müssen, denn sonst wäre es eben Falls nicht die allererste. Es lassen sich
dahero des Aristotelis Metaph. XII. 7.
Worte: [ein Satz griechisch], sehr wohl hieher zühen, ob zwar
Aristoteles selbst dieses von der
Welt, der
es doch nicht zukommt,
mag haben
verstanden
wissen
wollen. |
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Es muß ferner ein erstbewegendes Ding
nothwendig seyn, eben weil es von
nichts ausser sich
dependiret, sondern sein Seyn in sich selbsten hat.
Es muß ewig seyn. Denn wäre es nicht ewig, so müste es auch einst nicht gewesen
seyn. Wäre es einst nicht gewesen, so müste nothwendig einsmahls gar nichts
gewesen seyn. Ist einmahl gar nichts gewesen, so ist
unmöglich, daß nachhero
etwas hätte zu seyn anfangen können. Denn wo nichts ist, da ist keine
Grund-Ursache derer Dinge; wo aber diese nicht ist, da kann auch kein
Effect
und also kein Ding seyn. Wäre also nur ein Augenblick, da keine Grund-Ursache
gewesen, so könnte in alle Ewigkeit nicht das geringste seyn. Denn wo sollte
eine Grund-Ursache herkommen? müste sie nicht sich aus sich selbst hervor
bringen, und also die Ursache ihrer selbst seyn, welches aber, weil es sich
schlechter Dings wiederspricht, unmöglich ist. |
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Grund-Ursache unabhängig |
Da wir nun also zur Gnüge
dargethan,
daß eine Grund-Ursache aller Dinge seyn müsse, so muß sie nothwendig also seyn,
daß sie im Seyn von sich selbst, nothwendig, ewig und im
würcken independent sey. Dieses ist aber bey
denen natürlichen Grund-Ursachen nicht anzutreffen. Denn alle
Arten derer
Würckungen, |
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{Sp. 304} |
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die wir durch diese
Art derer Grund-Ursachen in der
Welt hervor gebracht
sehen, sind ihrem
Wesen nach endlich und umschränckt, und zwar, so lange die
Welt stehet, nach einerley Gesetzen der
Natur. Es würcken aber alle
Grund-Ursachen dieser
Art nicht willkührlich, sondern
natürlich
aus ihren
gantzen Kräfften; da nun aber die
Würckungen dererselben, wenn sie auch gleich
aus gantzen Kräfften geschehen, endlich, so müssen die Grund-Ursachen auch nur
umschränckte und endliche Kräffte zu würcken haben. |
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Weil nun aber alles, was endlich, und im würcken gewisse
Grentzen hat,
nichts anders als eine
Würckung seyn kann, etwas aber seine
eigene Würckung und
seine eigene Grund-Ursache zu seyn, wiedersinnisch ist: als ist
gewiß, daß eine
erste natürliche Grund-Ursache nicht ein
Ding seyn könne, das von sich selber
ist. Da nun auch eine iede erste natürliche Grund-Ursache als ein endliches Ding
in die Grentzen nur ihres eigenen
Wesens gesetzet ist, und also des Wesens und
der Kräffte der andern nicht
mächtig seyn kann: so kann auch eine erste
natürliche Grund-Ursache der andern die Grentzen ihres Wesens nicht setzen. |
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Da nun auch die ersten einfachesten natürlichen Grund-Ursachen so
gut als
die letzten
Würckungen der Natur, nicht von sich selber sind, und doch
gleichwohl keine natürliche Grund-Ursachen haben können, sie mögten entweder
neben sich, also, daß die eine eine Grund-Ursache der andern sey, oder über sich
stehen, weil das erstere kein noch vorhergehendes haben kann, denn sonst wäre es
eben nicht das erste: so ist zuverläßlich zu behaupten, daß die ersten
Grund-Ursachen der Natur von einer übernatürlichen und von der Natur
wahrhafftig
unterschiedenen Grund-Ursache dependiren müsse. |
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Da es nun aber unmöglich anders, als daß ein Ding, das von sich selbst, und
die schlechter Dings erste Grund-Ursache aller Dinge sey, gleichwohl aber die
ersten natürlichen Grund-Ursachen der
Welt unmöglich dasjenige Ding, das von
sich selbst, und also schlechter Dings das erste ist, seyn können; also folgt
unwiedersprechlich, daß ein von der
Natur unterschiedenes Ding dasjenige seyn
müsse, das von sich selbst, und also die schlechter Dings erste Grund-Ursache
auch selbst der ersten natürlichen Grund-Ursachen der Welt sey. Dieses von der
Natur unterschiedene Wesen muß also, da es von sich selbst seyn muß, im Seyn
nothwendig, unendlich und ewig, und im würcken independent seyn; die Welt aber
und deren erste natürliche Grund-Ursachen müssen dieses von der Natur
unterschiedene, von sich selbst existirende, nothwendige, unendliche und ewige
Wesen zu ihrer schlechter Dings ersten Grund-Ursache haben. |
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kein anderes unendliches Wesen |
Es kann aber ausser diesen von der Natur unterschiedenen unendlichen Wesen
kein anderes seyn. Denn was sollte es vor eines seyn? Es müste entweder noch ein
unendliches seyn, oder, so es ein endliches, doch von ihm independent
seyn. Beydes aber gehet nicht an. Denn wenn mehrere unendliche
Dinge wären, so
müsten sie entweder einander subordinirt seyn oder nicht. Wäre
ersteres, so würde dasjenige, das dem andern subordiniret, nothwendig
in Ansehung solcher Subordination ein endliches Ding seyn. Auf solche
Weise aber würden nicht mehrere unendliche Dinge, sondern nur nebst dem
unendlichen auch endliche seyn. Sollten hingegen zwey unendliche Dinge |
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{Sp. 305|S. 170} |
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einander nicht subordiniret, u. also beyde
wahrhaftig unendlich, u.
noch würcklich von einander
unterschieden seyn, so müste dasjenige, worinnen sie
beyde wahrhafftig von einander unterschieden wären, von beyden
Theilen eine
würckliche Unendlichkeit seyn. In solchem Falle aber würde beyden eine
Unendlichkeit
mangeln, nemlich diejenige, durch welche das andere unendliche
Ding von ihm würcklich unterschieden wäre. |
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Nun ist aber ein Ding, dem etwas mangelt, endlich; derowegen müssen die
vermeynten zwey unendliche Dinge nothwendig endlich seyn, welches doch wieder
einander streitet, eben wie, daß neben dem unendlichen Dinge ein anderes
endliches, das von dem unendlichen independent bestehe. Da nun das
unendliche von dem endlichen unterschieden, dieses aber eine
Würckung jenes ist,
und ausser selbigen weiter nichts giebt; als ist klar, daß etwas seyn müsse,
welches von der Natur
wahrhafftig unterschieden, von sich selbst, nothwendig,
unendlich, ewig ist, das die
Welt aus nichts erschaffen. Es fallen dahero die
vielen Götter derer
Heyden von sich selbst weg, und
verdienen sie nichts weniger,
als den
Namen eines Gottes, weil eben viele Gott nicht seyn können. |
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