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Zedler: Limnaeus oder Lymnaeus HIS-Data
5028-17-1262-9
Titel: Limnaeus oder Lymnaeus, (Joannes)
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 17 Sp. 1262
Jahr: 1738
Originaltext: Digitalisat BSB Bd.17 S. 650
Vorheriger Artikel: S. Limnaeus
Folgender Artikel: Limnas
Siehe auch: Johannes Limnäus
Hinweise: Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel

  Text Quellenangaben
  Limnaeus, oder Lymnaeus, (Joannes) wurde zu Jena im Jahre 1592. den 5. Jan. geboren.  
  Sein Groß-Vater war Antonius Wirn; (welchen Namen sein Sohn hernach geändert) aus der Schweitz gebürtig; und bey dem Chur-Fürsten zu Sachsen, Herzog Johann Friedrichen, über die Artillerie auf dem Schlosse Leuchtenburg gesetzet war. Dessen Söhne waren, Conrad und Georgen, welcher letztere 1581. Magister ward, mit denen von Hutten, als Hofmeister, auf die Universität nach Heidelberg gieng, nach 5. Jahren wieder zurück nach Jena kam, und daselbst Professor Matheseos ward, 6 mahl Decanus, und 2 mahl Pro-Rector war, und entlich im Jahre 1611. starb, nachdem er mit Anna Moratha, Johann Beunings, Pfarrers zu Birckfeld Tochter, die er 1589. den 3. Febr. geheyrathet, Wolffgangen und Johannen gezeuget. Zeumer Vitt. …
  Diesen letztern ließ nun sein Vater gleich Anfangs in der Jenischen Stadt-Schule, und nach diesem in Weimar unterrichten, worauf er nach einiger Zeit wieder nach Jena kam, und die öffentlichen Lectiones derer Professorum besuchte. Als aber immitelst sein Vater gestorben, begab er sich im Jahre 1614. nach Altdorff, allwo er bis ins Jahr 1617. verblieben. In dem letztgedachten Jahre führte er, als Hofmeister zwey Patricios von Nürnberg; einen von Löf-  
  {Sp. 1263|S. 651}  
  felholtz, und den andern von Imhof, nach Italien, allwo noch der dritte aus dem Löffelholtzischen Geschlechte darzu gekommen. Im Jahre 1618. musten sie, aus Furcht in die Inquisition zu fallen, Italien verlassen, ohne Rom und Neapolis besucht zu haben. Solchem nach brachen sie von Padua im Aprill eilend auf, und giengen über Mayland und Turin in Franckreich, allwo sie gegen das Ende dieses Monaths zu Lion angelanget. In diesem Reiche hielten sie sich zwey Jahre auf, wendeten sich darauf nach England, und kamen von da durch die Niederlande im Jahre 1620. den 1. Octobr. wiederum in Nürnberg an.  
  Kurtz darauf begab sich Limnaeus wieder nach Altdorff, und in dem folgenden Jahre nach Jena, woselbst er im Jahre 1623. von Herzog Wilhelm zu Sachsen zum Auditeur über ein Regiment gemachet worden, welche Stelle er aber bey erfolgter Gefangennehmung deses Herzogs quittirete. Solchem nach nahm er abermahlen nach Jena seine Zuflucht, blieb aber nicht lange daselbst, indem ihn der Culmbachische Cantzler, Urban Caspar von Feiltsch, zu seines einigen Sohnes Hofmeister bestellete. Dieser Charge stund er auch in die 7. Jahre mit höchster Treue so wohl auf denen Universitäten zu Leipzig und Straßburg, als auch in Franckreich, England und denen Niederlanden vor.  
  Nach diesem ward er im Jahre 1631. von der Hoch-Fürstl. Vormundschafft zu Anspach, bey Marggraf Friedrichen, die Stelle eines Inspectoris zu bekleiden, beruffen. Das folgende Jahr gieng er auf gedachter Vormundschafft Befehl, als Hofmeister Marggraff Albrechts und Marggraff Christians zu Brandenburg, nach Franckreich. Diese Bedienung, ungeachtet der letztere Herr gar bald verstorben, setzte er bey Marggraff Albrechten bis auf das Jahr 1639. fort, in welchem Jahre ihn gedachter Marggraff zum geheimen Rath und Cämmerer ernennet. Diese wichtigen Stellen bekleidete er bis ins Jahr 1663. in welchem Jahre er den 13. Mäy unverheyrathet gestorben.  
  Seine Schrifften, in welchen einige mehr Ordnung wünschen, sind:  
 
  • Tractatus de Academiis; Notitia Regni Franciae, in zweyen Voll. Straßburg 1655. 1681. in 4.
 
 
  • Jus Publicum Imperii Romano-Germanici, in 5. Tomis und 4. Voll. ib. 1629. in 4. in 4. Voll.
 
  Es kamen hierauf die 6. ersten Bücher davon ib. 1631. und die übrigen 3. ib. in 4 durch eine anderweite Auflage zum Vorschein, und in denen folgenden Jahren traten auch 2. Tomi Additionum, und zwar der I. ib. 1650. der II. ib. 1670. in 4. ans Licht, Schilter aber hat das vollständige Werck ibid. 1699. in 4. heraus gegeben. Sonsten hat man auch noch von Ahasv. Fritschio Additiones in Limnaeum, ib. 1680. in 4. und von Oldenburgero Limnaeum enucleatum et notis illustratum, Genf 1670. in fol.  
 
  • Diss. Apologetica de Statibus Imperii Romano-Germanici contra Witzendorffium, Anspach 1643. in 4.
 
 
  • Commentarius ad Capitulationes Imperatorum et Regum. Straßburg 1658. Leipzig 1691.
 
 
  • Obseruationes ad Auream Bullam Caroli IV. Straßburg 1662. 1686. in 4.
 
 
  • Notae in Ottonis Diss. de Jure Publico. J.R. Wittenberg 1668. in 8vo.
  {Sp. 1264}  
   
  dewig ad Aur. … Vorred. …
     

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HIS-Data 5028-17-1262-9: Zedler: Limnaeus oder Lymnaeus
Stand: 28. März 2013 © Hans-Walter Pries