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Zedler: Schencken HIS-Data
5028-34-1244-1
Titel: Schencken ... Geträncke
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 34 Sp. 1244
Jahr: 1742
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 34 S. 635
Vorheriger Artikel: Schenckel-Wunden
Folgender Artikel: Schencken ... Familien
Siehe auch:
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel
  • Für die Auflösung der Quellenangaben siehe: Bibel

Übersicht

Stichworte Text Quellenangaben
Geträncke Schencken, Potum praebere, Potulenta vendere, Geträncke nach dem Maaß verkauffen, oder auszapffen, siehe Schanck.  
   
Schencke Schencken, siehe Schencke.  
   
Schencken Schencken, Verschencken, Wegschencken, Donare, largiri, heist jemanden etwas verehren, oder eine gewisse Sache, ohne daß man ihm wieder dieselbe, noch an deren Statt etwas anders schuldig gewesen, eigenthümlich überlassen und abtreten.  
  Siehe Schenckung.  
  Übrigens wird das Wort: Schencken, sowol von leiblichen als geistlichen Gaben in der Heil. Schrifft angewendet. Von leiblichen finden wir es
  • 1. B. Mos. 23, 11,
  • Hiob 6, 22,
  • Syr. 20, 13,
  • Matth. 2, 11,
  • Luc. 7, 42. u. f.
  Von den geistlichen Gnaden-Gaben hingegen ist es zu lesen
  • Sprüchw. 9, 5,
  • Röm. 8, 32,
  • Col. 2, 13,
  • 2 Petr. 1, 3, u.f.
   
Handwerker Schencken, bedeutet bey denen Handwerckern insonderheit diejenigen Zünffte, bey welchen die wandernden Gesellen aus- und eingeschencket werden.  
  Hingegen die, so dergleichen nicht halten, Unschencken genennet werden. Wobey denn beynahe eine eigene Sprache vorgehet.  
   
Schafgarbe Schencken heist bey den Kräuter-Verständigen die Schafgarbe, von welcher oben.  
   
im Spiele logiren Schencken, oder im Spiele logiren, ist ein dem Frauenzimmer bekanntes und sehr gebräuchliches Spiel, da nemlich unter einer in einem Creyß herumsitzenden Gesellschafft der Nachbar zur rechten Hand einem Frauenzimmer etwas heimlich in ihr Ohr schencket, und solches in der Mitten sitzende  
  {Sp. 1245|S. 636}  
  Frauenzimmer ihren Nachbar zur lincken Hand heimlich fraget, wohin er es logiren will?  
  Wenn nun das Schencken in der gantzen Compagnie herumgegangen, so erzehlet jedwede Person öffentlich, was ihr von dem Nachtbar zur rechten Hand geschencket worden, und meldet anbey, wohin es von dem Nachtbar logiret worden, da denn öffters gar eine artige und kurtzweilige Verbindung der Wörter heraus kommt.  

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Stand: 24. Oktober 2016 © Hans-Walter Pries