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Zedler: Studiren, Studien [3] HIS-Data
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Titel: Studiren, Studien [3]
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 40 Sp. 1219
Jahr: 1744
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 40 S. 623
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Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel
  • Für die Auflösung der Quellenangaben siehe: Personen

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  Text   Quellenangaben
  Es sind viele Schrifften vorhanden, worinnen man eine Anweisung zum Studiren geben wollen, von denen man eine Nachricht findet in des  
 
  • Morhofs polyhistore literr. …
  • Langens Vorrede und pag. 400. sqq. protheor. erudit. human.
  • Struvens Vorrede zu des Baptistä Guarini Werckgen de ordine docendi et studendi,
  • und in Walchs Entwurffe der allgemeinen Gelehrsamkeit …
 
  Wir wollen die vornehmsten anführen.  
  Von denen Alten haben einige hierinnen was aufgesetzet, als  
 
  • Seneca in seinem Brief an den Lucilium;
  • Plinius, …
  • Quinctilianus
 
  {Sp. 1221|S. 624}  
 
  in seinen instit. orator. darinnen er nicht nur Anweisung giebet zur Oratorie; sondern zeiget auch hin und wieder an, wie man studiren, und andere unterrichten soll;
 
 
  • Basilius Magnus, welcher eine Rede an seine Enckel gestellet, und ihnen die Art zu studiren vorgeschlagen, die nicht nur in seinen gesamten Wercken anzutreffen; sondern auch zu Basel 1537 und Nürnberg 1552 besonders gedruckt ist;
  • Amphilochius, der eine griechische Epistel de studiis recte formandis geschrieben, welche Zehnerus 1609 ediret.
 
  Von den neuern haben wir erstlich diejenigen zu berühren, welche gewisse Sammlungen von dergleichen Schrifften herausgegeben, wohin also gehören  
 
1) die beyden Baselischen Collectionen, davon
 
 
die eine 1533 heraus kommen, und unter andern in sich fasset
 
 
  • Rudolphi Agricolä epistolam de formando studio;
  • Erasmi Roterodami rationem colligendi exempla;
  • Melanchthonis ratione de locis communibus;
  • Leonhardum Aretinum de studiis et literis;
 
 
die andere, so 1539 gedruckt, hat den Titel: de ratione studii puerilis …, in welcher sich einige Stücke befinden, die schon in der ersten stehen; Beyde aber tragen wenig zur wahren Klugheit des Studierens bey, zumahl wie solches heut zu Tage einzurichten ist:
 
 
2) Henrici Strobandii Collection, welche den Titel: institutio literaria führet, in drey Theilen bestehet, und 1586. 1587. 1588 heraus kommen, deren Innhalt Moorhof in polyhist. litter. … erzehlet, und von dem Auctore giebt Jenichen in notitia biblioth. Thorunensis … Nachricht.
 
 
3) Die beyden Holländischen Sammlungen, davon die eine unter dem Titel: Hugonis Grotii et aliorum dissertationes de studiis instituendis, zu Amsterdam 1645 in 12. die andere, Gerhardi J. Vosii et aliorum dissertationes de studiis recti instituendis zu Utrecht 1658 zum Vorschein kommen.
 
 
4) Joh. Henr. Heideggers Collection zu Zürch, 1670 worinnen nebst andern zu finden
 
 
  • Henrici Bullingeri Tr. de ratione studiorum …;
  • Erasmi Roterodami Werckgen: de studiorum ratione:
 
 
5) Thomä Crenii drey Sammlungen,
 
 
  • die eine hat den Titel: consilia et methodi aureae studiorum bene instituendorum. Roterdam, 1692 in 4.
  • Die andere: de philologia studiis liberalis doctrinae … Leiden, 1696
  • und die dritte de eruditione comparanda in humanioribus … Leiden 1699
wovon man Arnds bibliothec. politico heraldicam … lesen kan.
  Ausser diesen Sammlungen giebts noch viele besondere Schrifften, die aber nicht alle von gleichem Schrot und Korn sind, weswegen wir nur einige der vornehmsten und bekanntesten berühren wollen.  
  Des Baptistä Guarini Werckgen de ordine docendi et studendi hat 1704 Herr Hoffrath Struve wieder drucken lassen, und die oben-  
  {Sp. 1222}  
  gedachte Vorrede fürgesetzet.  
  Des Edmundi Richerii Tr. obstetrix animorum ist unter andern zu Paris 1600 herauskommen, und Rechenberg hat es 1693 wieder auflegen lassen, und demselbigen beygefüget  
 
  • Voßii opuscula de studiorum ratione,
  • Huberi orat. de paedantismo,
  • Buchneri consilium de studiis recte instituendis.
 
  Es gehöret auch hieher Baco de Verulamio, welcher einer von den ersten ist, der die Eclectische Philosophie herfür gesucht. Er wieß, wie man durch ferneres Nachsinnen die Wissenschafften vergrössern und verbessern solte, dahin seine Bücher de augmentis scientiarum zielen, welche unter andern zu Straßburg 1654 herauskommen. Seine Schrifften sind unter andern in Franckfurt 1665. in Fol. zusammen gedruckt worden.  
  Des Alexandri Ficheri arcana studiorum … ist zu Leyden 1649 gedruckt, und von Fabricio des Lambecii prodrom. histor. literar. Hamburg 1710 wieder beygefüget worden.  
  Eins der besten Bücher von dieser Sorte ist Claude Fleury traité du chroix de la methode des etudes, worinnen erweisen will, wie man bey Zeiten die Jugend so unterrichten müsse, daß sie lernte, was im gemeinen Leben und zu ihrer wahren Glückseeligkeit nöthig und nützlich sey; Es gehet aber seine Absicht nicht eigentlich dahin, daß er einen Haupt-gelehrten Mann formire.  
  Des vorher gedachten Rechenbergs Tr. de studiis academicis, Leipzig, 1692 ist bekannt.  
  Von dem berühmten Mabillon haben wir traité des etudes monastiques, von welchem Buche und den darüber entstandenen Streitigkeiten in dem Bücher-Saal … und in Buddei Isagoge … eine Nachricht zu lesen.  
  Mit guten Rechte können wir auch die Parrhasiana hieher bringen. Unter dem Nahmens Theodor. Parrhasii liegt Johann Clericus. Sie sind in zwey Theilen 1699 1701 in 8. herauskommen, in welchem letztern Jahre der erste Theil, der zwar in Ansehung der Ordnung was geändert war, auch wieder gedruckt worden. Man hat sie in das Holländische und Engelländische übersetzet. Es kommen darinnen nützliche Materien aus der Critic, Historie, Moral, Politic, in einer schönen Ausführung für, und sind sonderlich in dem einen Theile die Anmerckungen von der Poesie und von der Beredsamkeit zu lesen.  
  Poirets Tractat de triplici eruditione … ist nach den mystischen Principiis eingerichtet, und hält der Auctor diejenige Gelehrsamkeit vor gründlich, welche von dem innerlichen Lichte herkomme. Es ist das Buch etlichemahl gedruckt worden, davon die Edition, so zu Amsterdam 1707 heraus kommen, die beste. Man hat es zu Halle zweymahl 1692 und 1708 nachgedruckt, und da sich bey dem ersten Nachdrucke eine Dissertation befand, die sehr nach der Mystic schmeckte, so ist bey der andern in einer neuen Vorrede gantz anders von der Sache gesprochen worden.  
  Von dem Herrn D. Buddeo haben wir eine Dissertat. de cultura ingeniorum, die in den selectis juris naturae et gentium stehet, auch einen Discours von der Welt- und Schul-Gelahrheit, welcher dem ersten Theile  
  {Sp. 1223|S. 625}  
  von Musigs Licht der Weisheit vorgesetzet worden.  
  Des Herrn Vockerods consultationes de literarum studiis … sind zu Gotha 1705 heraus kommen, und halten sehr viel nützliche Erinnerungen in sich, wie man sonderlich die Gelehrsamkeit mit der Frömmigkeit zu verknüpfen.  
  Des Herrn Grossers Einleitung zur wahren Erudition ist Gesprächweisse eingerichtet, und 1700 zum Vorschein kommen; des Herrn Joh. Christ. Langens protheoria eruditionis humanae universae aber zu Giessen 1706 bestehet in Fragen und Antwort, und führet viele besondere Materien aus,  
  Des Herrn Thomasii cautelae circa praecognita jurisprudentiae, 1710. in 4. und deutsch, 1713 in 8. ingleichen die cautelae circa praecognita Jurisprudentiae eccles. 1712 und deutsch 1713 sind so bekannt, daß man davon weiter nichts sagen darf.  
  Kemmerichs neu eröffnete Academie der Wissenschafften ist sehr deutlich und auf eine leichte Art abgefasset, vieler anderer zu geschweigen.  
  Denn wir könnten noch dahin rechnen.  
 
  • Müllers Academische Klugheit, Leipzig, 1711. in 4.
  • Gesners institutiones rei scholasticae, Jen. 1715. welche sehr wohl eingerichtet und nützlich zu gebrauchen sind;
  • Junckers lineas primas eruditionis universae
  • nebst einigen Dissertationen, als des
    • Pritii quantum conferat eruditio ad felicitatem humanam;
    • Proelei de eruditionis pretio ejusque mensura;
    • Spitzers de prudentia literaria;
    • Gerhards de praecipuis sapientiae impedimentis.
 
  Allein das Vorhaben ist nicht, ein vollständiges Verzeichniß von solchen Büchern zu machen.  
     

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Stand: 20. Februar 2013 © Hans-Walter Pries