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Völker und Religionen |
Da wir nunmehro die
Meynungen der
ältesten
Weltweisen unsern Lesern vor Augen
gelegt haben, so wird es
nöthig
seyn zu zeigen, was
gantze
Völcker und Leute von
verschiedenen
Religionen vor
Gedancken vom Tode gehegt haben.¶ |
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Juden u.a. |
Die Meynungen der
Jüden und anderer Völcker von dem Tode sind ebenfalls sehr
verschieden u. öffters auch sehr ungereimt. Die ersten behaupten nach ihrem fabelhafften
Talmud, das vier Mittel wären, dadurch der beschlossene Rath GOttes von eines
Menschen
Tode, zurück getrieben werden könne. Dieses soll |
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- erstlich geschehen, durch
Allmosen geben, weil geschrieben stünde:
Gerechtigkeit errettet vom Tode;
- Zum andern mit Beten, weil es hiesse: und sie rieffen zum
HErrn, und er half ihnen aus ihren Nöthen;
- Zum dritten durch Änderung der
Wercke,
weil dort stehet: Da aber GOtt sahe ihre Wercke daß sie sich
bekehreten:
- Und viertens durch Änderung des
Nahmens,
weil
GOtt zu Sarai, nachdem er sie Sarah genennet hatte, sprach:
ich will sie segnen. Deswegen muß der Krancke allen Menschen
verzeihen, und auch
Allmosen geben, wenn ers hat.
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Endlich muß er in einem kurtzen Gebeth, nicht mehr denn einmahl in
Eebraischer Sprache
GOtt bitten, daß er ihn wieder gesund machen wolle: wo aber nicht daß
doch der zeitliche Tod eine Versöhnung aller seiner Sünden und Übertretungen
seyn möge. |
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Der Rabbi Gedalga stellet sich den Tod im Buche Schalscheleth f. 85. sehr ungeschickt
vor, wenn er folgender massen von ihm
schreibet: |
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„Wenn des Menschen Zeit kommen ist, daß er aus dieser Welt scheiden soll, stellet sich
der Engel des Todes, welcher voller Augen, und sein Kleid eitel Feuer ist, zu des Krancken
Füssen, und hat ein blosses scharffes Schwerdt in seiner Hand; dieses alles siehet der
Krancke, erschrickt, und wollte sich gern vertheidigen, oder entfliehen, aber er kan nicht.
Desgleichen siehet der
Sterbende den ersten Menschen Adam für sich stehen, und wird in
sich selbst erzürnet, indem er spricht: wehe mir, daß ich deinethalben sterben muß.
Adam
aber antwortet ihm und spricht: Ich habe nur eine Sünde begangen, Du aber hast sehr viel
gesündiget. Alsdenn läufft sein Geist in alle seine Glieder, und nimmt dermassen Urlaub von
ihnen, daß denselben der Angstschweiß ausbricht, alsdenn siehet er den Engel des Todes
wieder an, und ergiebt sich mit Leib und Seele, weil kein Trost da ist, in seine Gewalt. |
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Dieser Engel des Todes ist nach des Talmuds Bestätigung |
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{Sp. 629|S. 328} |
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niemand anders, als der Teuffel, und Rabbi Jacob
schreibet auch: Der schwartze Teuffel
ist der Engel des Todes, welcher den Leuten die Angesichter verderbet, und sie zu sündigen
reitzet. Wenn nun der Teuffel die Seele hinweg habe, schreibet der Talmud in Barachoth f.
51. nehme er sein Würgeschwerdt in die Hand, und folge auch dem Leibe zum Grabe.
Ferner schreibet der Rabbi Gedalja l.c. … Jeder Mensch müsse sieben große und schwere
Martern ausstehen, unter welchen die Trennung des Leibes und der Seelen die erste wäre.
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Diese und noch viel andere ungereimte Träume führet Christian Gerson
im Jüdischen Talmud … weitläufftiger an, und wiederlegt dieselben.¶ |
Cimbrer |
Die alten Cimbri glaubten, daß die
Menschen nicht von ohngefehr stürben, sondern daß
ihr Lebensziel von den
Göttern bey
Fried u.
Kriegs-Zeiten bestimmet wäre. Über dieses
Lebensziel der Menschen, setzten sie drey Göttinnen, welche sie Nörner, die Römer aber
Parcen hießen, und vor Herrscherinnen über des Menschen Tod und
Leben, Glück und
Unglück hielten. Es haben auch die Cimbri geglaubet, daß die Stunde des Todes so fatal
und unveränderlich von
GOtt bestimmet wäre, daß das Lebensziel nicht verlängert noch
verkürtzt werden könnte. Denn die gantze Mitternächtige Welt hat die Stoische Fatalität und
Nothwendigkeit geglaubet. Deswegen scheuten auch die alten Cimbri den Tod nicht,
sondern hielten dafür, wer im Treffen
sterben solte, könne dem Tode nicht entlauffen, und
wer im Treffen nicht sterben solte, der käme, auch aller Gefahr ohngeachtet, glücklich davon.
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Brynolf ap. Steph. in Noth. ad Sax. … |
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Diese
Meynung haben nicht nur diese, sondern auch andere Heydnische
Völcker und
Philosophen mit einander gemein gehabt, weswegen
Homer Lib. XVI. Iliados den Jupiter
hierüber klagend einführet, daß er seinen
Sohn
Sarpedon nicht vom bevorstehenden Tode
erretten könnte. |
Chemnitius … |
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Ferner haben die alten Cimbri davor gehalten, der Tod für dem Feinde im Treffen, wäre
viel rühmlicher und glückseliger, als der auf dem Siechbette, welcher elend und
schändlich
wäre. Daher haben sie sich in den Feldschlachten frölich, aber bey Kranckheiten traurig
gestellet, welches Valerius Maximus … von den Cimbrischen und Celtiberischen Völckern
erzehlet. Denn sie stunden in dem
Gedancken, daß die
Seelen, deren Unsterblichkeit sie
zugaben, in jener
Welt einer größern Herrlichkeit theilhafftig werden würden, wenn sie eines
Todes stürben, den ihnen ihre Tapfferkeit zugezogen. |
Cluver Antiqu. Germ. … |
Norwegen |
Fast gleiche
Meynung hegten mit diesen die alten Norwegischen
Völcker, welche ihnen
Odin beygebracht hatte. Dieser prägte ihnen ein, der Tod sey nichts anders als ein Eingang
zu einem andern
Leben, und alle, die entweder in
Müßiggang lebten, oder natürlichen Todes
stürben, kämen in große unterirdische Höhlen, welche finster, |
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{Sp. 630} |
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unflätig, und voll Ungeziefer wären, da sie im beständigen Elend verharren müsten. Wer
hingegen freywillig in den Krieg wanderte, und in Schlachten oder andern gewaltsamen
Gelegenheiten seinen Tod fände, der würde unverzüglich nach Odins Pallast verrückt, allwo
dieser ihr Kriegsgott seine Gäste stets in voller Vergnügung unterhielte. |
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Wie viel Eindruck diese Überredung vom Tode in der Leute
Gemüthern gemacht habe,
ist aus einem Theile des Gesanges zu
erkennen, den ein Nordischer Printz,
Regner
Laubrock, verfertiget, welchen man in den Actis Eruditorum … lesen kan. |
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Gotland |
In Gothland soll noch bis jetzo ein Seebusen, Odinshall genannt, zu sehen seyn, der mit
Felsen auf allen Seiten umgeben ist. Dahin haben sich in den
Zeiten des Heydenthums
diejenigen bringen lassen, welche tödtlich bettlägerich gewesen, da sie sich denn von dem
Felsen gestürtzt, und solchergestalt dasjenige zu
verdienen gemeynt, was sie sonst durch
einen anderweitigen gewaltsamen Tod nicht erlangen könnten. |
Torfäus in der Norwegischen Historie.¶ |
Islam |
Die Mahommedaner glauben nach ihrer Religion vom Tode, daß alle
Menschen
sterben
müsten, und zwar nach einem absolut gesetzten Lebensziel, welches weder zu verlängern
noch zu verkürtzen sey. Geschehe solches, so trenne sich die
Seele vom
Cörper, sie werde
aber bey der Auferstehung mit demselben wiederum vereiniget, da sie denn vorher, wenn sie
abgeschieden wäre, und
GOtt wolte solches haben, in andere Cörper wandern könnte. Die
verstorbenen Gottlosen sollten Morgends und Abends, bevor das Feuer der Hölle gestellet,
und am Tage des
Gerichts in dasselbige geworffen werden. |
Walchs Religionsstreitigk. ausserhalb der Luther. Kirche
V. Theil. p.
609.¶ |
Griechen |
Die alte Griechische Kirche hat gelehrt, der Tod sey der Sünden Frucht oder Sold, und
bestehe in einer Trennung der
Seele von dem
Leibe, so daß der Frommen Seelen in den
Schooß Abrahams; der Gottlosen aber in die Höllenquaal alsbald gelange. Sie gedencken
auch der Toden bey dem Abendmahle, zum gewissen Bekänntniß, daß, obgleich die
Menschen
sterben, sie dadurch nicht verlohren werden, sondern das ewige Leben
erlangen.¶ |
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Sozinianer |
Die Socinianer hegen in der Lehre vom zeitlichen Tode, verschiedene Irrthümer, welche
wir zu den
Meynungen der vorhergehenden hinzufügen wollen. Diese suchen die Meynung
zu behaupten, der zeitliche Tod bestehe in einer Annihilation, daß wenn wir stürben, so
würden unsere
Leiber in ein Nichts verwandelt.
Valentin Schmalcius
schreibt in examine
centum errorum p. 36. also: |
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„Daß die verstorbenen Heiligen nicht existiren, glauben wir gewiß. Denn nach
geschehener Trennung des Leibes und der Seele, und wenn der Leib in Nichts verwandelt
worden, sind die Heiligen nicht mehr, sondern ihre Seelen sind nur noch übrig.„ |
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Die
Gründe, womit man diese
Meynung zu unter- |
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{Sp. 631|S. 329} |
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stützen sucht, werden wir unten in der Theologischen Abhandlung, vom Tode,
anführen, und widerlegen. |
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Quäker |
Der Quäcker ihre Lehre, vom Tode, ist kürtzlich diese: Es sey nehmlich der zeitliche Tod
zwar ein Erbfolg des Sündenfalles unserer ersten
Eltern: bey ihren Nachkommen aber sey er
nicht als eine
Straffe anzusehen. |
Walchs Religionsstreit. in der Evangelisch Luther. Kirche
IV. Th. p.
803.¶ |
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Roellius hat ebenfalls eine besondere
Meynung vom Tode gehabt, indem er behauptet,
daß Christus vor dem Tod und allerley Trübsal der Auserwählten nicht genug gethan,
sondern daß sie dieses annoch als eigentliche
Straffen der Sünden ertragen müsten, welche
Lehre von der Theologischen Facultät zu Leyden verworffen, und verdammt worden ist.
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Sammlung von Alten und Neuen, aufs Jahr 1724 … |
Poiret und Leibniz |
In den neuern
Zeiten haben Poiret und der
Herr von Leibnitz besondere
Gedancken
gehabt, was die
Existentz des Todes anbelangt. Denn
Poiret meynet, in der Oeconomia
divina … Wenn der
Mensch stürbe, so werde nicht
Leib und
Seele getrennet, welche allezeit
beysammen blieben, und nicht von einander kommen könnten, wie man aus den Exempeln
der Heiligen, die nach ihrem Tode in ihren Leibern erschienen, als Moses und Elias, sähe.
Der Tod bestünde vielmehr darinnen, daß man gleichsam die äusserliche Schale des Leibes
ablege, welche in der
Erde zu Staub werde, und in der Auferstehung wiederum zu dem Leibe
kommen solte. Es soll aber die Auferstehung der Todten weiter nichts auf sich haben, als
daß
GOtt alle Menschliche
Cörper, die in der gantzen
Welt zerstreuet werden, zusammen
bringen wolte, damit sie ihre vorige Klarheit und Herrlichkeit wiederum bekommen mögen.
Die Sprüche bey dem
Daniel
c. II, 2. und
Johann
c. V. 29. handelten nicht von der Leiblichen,
sondern von der Geistlichen Auferstehung. |
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Es ist dieses eine der seltsamsten
Meynung, die sich niemand so leicht einbilden und
vor wahr halten wird. Denn womit will er
beweisen, daß
Leib und
Seele in einer beständigen
Vereinigung bleiben müssen. Nicht nur aus der
Schrifft, sondern auch aus der
Vernunfft,
hätte er das Gegentheil wissen können. Ist der Leib todt, und wir wissen, daß die Seele
unsterblich, davon wir hinlängliche Vernunfftgründe haben, so muß sich die Seele, als eine
von dem
Cörper wesentlich unterschiedene
Substantz trennen. Meynt er, der Leib sterbe
nicht, und werde nur dessen äusserliche Schale abgeleget, so ist das eine leere
Einbildung,
als wenn unser Leib eine gewisse äusserliche Schale habe, die von ihn dergestalt könne
abgesondert werden, daß er in seinem
Wesen und
Leben beharre. |
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Was er zugleich von der Erscheinung der Heiligen und von der Auferstehung vorbringt,
gehöret hieher nicht. |
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Mit diesem kommt einiger massen dasjenige überein, was sich Leibnitz wegen des
Todes bereden können. Denn er hält dafür, es wäre eigentlich zu reden keine Zeugung und
kein Tod |
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{Sp. 632} |
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in der Natur. Es erhellet dieses aus seinem
systeme nouveaux de la nature et de la
communication des substances …, welches sich in dem
Journal des Scavans 1695 …
befindet, worinnen er behauptet, es sey die Zeugung nichts anders, als eine Auswickelung
und eine Art des Wachsthums organisirter
Substantzen. Wenn ein Thier sterbe, so werde
dasselbige nicht nur in Ansehung seiner
Seelen; sondern auch nach seiner organischen
Maschine erhalten; und der Tod bestünde in nichts anders, als daß die grobe und sichtbare
Theile, die man in der so genannten Zeugung empfangen hätte, zernichtet würden. Nach
dem vermeynten Tode bliebe ein Thier immerhin lebendig und organisiret. Und wie man
niemahls sagen könne, daß ein Thier zum erstenmahl und gantz von neuen gebohren
würde, so könne man auch nicht zugeben, daß dasselbige gäntzlich und nach der
Metaphysischen Strenge zernichtet würde. Vielmehr müste man annehmen, daß ein Thier
das
Wesen, das ihm von Anfange
GOtt anerschaffen, immerhin behielte, und daß man
anstatt der transmigrationis animarum vielmehr ein transfigurationem ejusdem animalis
in der
Natur-Lehre vortragen müsse. |
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Gleiches lehret er hin und wieder in der Theodicee. Denn §. 90. heist es: Der scheinbare
Tod ist nur eine Einwickelung, indem gar nicht das geringste Ansehen vorhanden, daß es in
der
Ordnung der
Natur von allen
Cörpern gantz abgesonderte
Seelen gebe; und §. 396. |
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„Ich habe oben gezeiget, daß die Seelen natürlicher Weise weder gebohren, noch einer
aus der andern genommen werden könne, und daß unsere entweder geschaffen worden;
oder präexistiret haben müsse. Ja ich habe ein gewisses Mittel zwischen einer Schöpffung
und zwischen einer gäntzlichen Präexistentz gezeiget, indem ich befunden, daß man gar
wohl sagen könne, die von dem Anfange aller Dinge an, in dem Saamen präexistiret, die
wäre nur eine anima sensitiva gewesen, aber zu dem höchsten Grad, nehmlich zu der
Vernunfft damahls erhoben worden, als der Mensch, dem diese Seele zugehören soll,
concipiret, und er organisirte Leib, der vom Anfange an diese Seele allezeit aber unter
grossen Veränderungen begleiten soll, ist determiniret worden, den Leib zu bilden.„ |
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Absonderlich können davon seine Lehrsätze über die Monadologie gelesen werden, in
denen es unter andern §. 75. heisset: |
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„Eben dieses verursachet auch, daß niemahls eine völlige Generation; noch ein
vollkommener Tod, wenn beydes genau genommen wird, in der Natur vorgehen könne. Und
dasjenige, was wir die Zeugung zu nennen pflegen, ist nichts anders, als eine Evolution und
ein Wachsthum, gleichviel hingegen dasjenige, welches man den Tod heisset, eine gewisse
Art der Involution der Abnahme und Minderung ist.„ |
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Es ge- |
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{Sp. 633|S. 330} |
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hören auch dahin die Briefe, welche des Maizeaux und
Leibnitz deswegen gewechselt, |
die man findet in der histoire critique de la republ. des lettres T. II. Art. II und III. und
en
recueil des diverses pieces T. II. … |
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Nachdem Pfaffe in dem berühmten Schediasmate de morte naturali
diese
Meynung
angeführet, so mercket er p. 15 an, daß nicht so wohl Leibnitz, als vielmehr
Paulini Urheber
davon sey, der sie in der Zeitkürtzenden erbaulichen Lust … vorgetragen; von
Leibnitzen
aber in einem Jahre bekannt gemacht worden. |
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Solche
Dinge muß man als
Philosophische Spielwercke des Ingenii ansehen;
wenigstens ist die gantze Monodologie des Leibnitzens eine unbegreiffliche Sache, und
wenn man darnach philosophiren soll, so ist ein
menschlicher Verstand
viel zu schwach
dazu, indem sie weder in der
Natur; noch in der
Schrifft ihren
Grund hat; ja beyden vielmehr
zuwider ist. Es ist den meisten schwer zu glauben, daß Leibnitz diese Dinge im Ernst; und
nicht vielmehr als eine Roman geschrieben, weswegen man mit vieler Überlegung derselben
nur die Zeit verderbet. |
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