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Zedler: Tyranney HIS-Data
5028-45-2202-3
Titel: Tyranney
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 45 Sp. 2202
Jahr: 1745
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 45 S. 1114
Vorheriger Artikel: Tyrannen, (dreyßig)
Folgender Artikel: TYRANNI
Siehe auch:
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel
  • Für die Auflösung der Quellenangaben siehe: Personen

  Text Quellenangaben
  Tyranney, Tiranney, Lat. Tyrannis oder Tirannis, ist diejenige Regierungs-Art, da ein Monarch vorsetzlich Land und Leute zu verderben suchet, damit er nur sein eigen Interesse befördere.  
  Man hat drey Regierungs-Formen, die Monarchie, Aristocratie und Democratie, denen die Tyranney, die Oligarchie und Ochlocratie entgegen stehen.  
  Soll man sagen, ob dieser oder jener ein Tyrann, so ist dieses was schweres, dabey man grosse Behutsamkeit zu brauchen. Es gehört ein guter Verstand und ein von Affecten befreytes Gemüthe dazu. Ist dieses beydes da, so darf man aus einer tyrannischen That, aus den Privat-Lastern des Regenten noch keinen Schluß machen. Die Sache muß notorisch seyn, und aus solchen Umständen bestehen, daß man daraus siehet, wie der Regent alles dahin einrichte, daß das Land verderbet werde, und er nur sein eigen Interesse befördern möge.  
  Die Sache selbst hat in Praxi keinen Nutzen. Denn gesetzt, daß jemand ein Tyrann, so hat er doch allezeit seine Schmeichler um sich und niemand wird den Ausspruch hierinnen thun können, noch wollen. Und so ist auch die Frage: Ob man einen Tyrannen vom Throne stossen könne? beschaffen, von der wir im vorhergehenden Artickel: Tyrann weitläuftig gehandelt haben. Unter andern sind nachzulesen
  • Joh. Meisner de Tyrannicidio, Wittenb. 1642.
  • Caspar Sagittarius de Tyranno, Jen. 1676.
  • Joh. Michael Straus de Tyrannicidio, Witt. 1662.
welche nebst andern in der Bibliotheca Juris imperantium quadripartita … angeführet werden.
     
     

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Stand: 10. April 2014 © Hans-Walter Pries