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Zedler: Wasser [3] HIS-Data
5028-53-71-6-03
Titel: Wasser [3]
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 53 Sp. 97
Jahr: 1747
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 53 S. 62
Vorheriger Artikel: Wasser [2]
Folgender Artikel: Wasser … in der Medicin
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel
  • Für die Auflösung der Quellenangaben siehe: Personen, Bibel
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Übersicht
Seltsame Eigenschafften und Begebenheiten einiger Wasser
Beschäfftigung der Kunst mit dem Wasser
Schrifften vom Wasser
[Siehe auch]

  Text Quellenangaben
  Seltsame Eigenschafften und Begebenheiten einiger Wasser.  
  In dem Hertzogthum Würtemberg, ist ein Wasser, die Brentz genannt, woran die Haupt-Stadt Heydenheim liegt, welches auch in dem strengsten Winter nicht frieret.  
  In der Land-Grafschaft Thüringen, gegen Mannsfeld zu, liegt ein seltsamer See, in dessen obern Theile das Wasser frisch, Fisch-reich und unschädlich, in dem Grunde aber brühheiß ist. Wenn dahero die Fischer bey dem Fisch-Fange ihre Netze etwas tieffer hinunter sincken lassen, müssen sie  
  {Sp. 98}  
  alsobald zerfallen, verbrennen und morsch werden, nicht anders, als wenn sie durch ein Feuer gezogen worden wären.  
  In dem Lütticher-Lande, auf dem Felde Tongern, ist ein Brunnen, welcher stets Wasser-Blassen heraufstösset, einen starcken Geruch, und eine Ruß-Farbe hat. Er vertreibet den Stein, und dienet wider das dreytägige Fieber. Wenn man das Wasser von diesem Brunnen zu dem Feuer setzet, bekömmt es gleich eine rothe Farbe.  
  In dem Rieß, oder Graubünder-Lande, in dem Wersiner-Thale, ist ein wundersamer Brunn, den man insgemein den rothen Brunnen nennet, weil er alles, es mag Erde, Holtz, Steine, oder sonst etwas seyn, was nur in denselben geworffen wird, roth färbet. Dieser ist sehr nützlichen vor Podagra oder Gicht, vor den Stein, und die schwartze Galle, zu gebrauchen. Nicht weit davon ist ein anderer Brunn von einer seltsamen Art, massen, wenn Jemand nur ein wenig daraus trincket, er sogleich, ob er schon vollkommen satt ist, wieder hungrig wird.  
  In eben diesem Graubünder-Lande, in dem bey Chur liegenden Flecken Trimis, und in der umliegenden Gegend, giebt es viele Quellen, deren Wasser denen, so es trincken, Kröpffe verursachet; Daher auch daherum viele kröpfigte Leute zu sehen sind.  
  Bey dem Riesen-Gebürge in Schlesien sind zwey Seen, einer ohnweit von dem andern. In beyden siehet das Wasser schwärtzlich aus, doch ist ein jeder von einer sonderbaren Art und Eigenschaft. Denn der eine leidet gar keine Fische, massen, so bald nur einer hinein gesetzet wird, er so gleich crepiren muß; Welches auch andern lebendigen Thieren wiederfähret, es mögen Gänse, Enten, oder sonst anderes Flügel-Werck, seyn. In dem andern aber werden häufig Forellen gefangen, welche von dem besten Geschmacke sind, und eine gleiche Farbe mit dem Wasser haben.  
  In einer entsetzlichen Höle, welche in der Stollbergischen Grafschafft, ohnweit Elbingerode, befindlich ist, siehet man stets Wasser tröpfflen, welche Tropffen augenblicklich gefrieren, und endlich gar in einen Stein verwandelt werden.  
  In Böhmen, ohnweit Falckenau, rieselt ein Flüßlein von solcher Eigenschaft, daß wenn man einen Fichten-Baum in dasselbe hinein wirft, solcher in einer kurtzen Zeit in einen Stein verwandelt wird. Und um Chlumnitz, unweit dem Schloß Ravenstein, streichet ein ander Flüßlein vorbey, selbiges verwandelt alle Bäume so hineinkommen, in Stein.  
  Gleichergestalt findet man auf der Moluckischen Insel Java, einen Fluß, dessen Wasser so geartet ist, daß, wenn man ein Stück Holtz hinein wirft, dasselbe in kurtzen so steinern wird, als unsre Kiesel- Steine nimmermehr seyn mögen.  
  Das See-Wasser ist bekanntermassen saltzig; Nichts desto weniger ist es an vielen Orten etwas gewöhnliches, daß man in der See nicht weit von dem Eingange eines Flusses, süsses Wasser bekömmt, weil es alda oben auf dem gesaltzenen zu schwimmen pfleget. Man muß aber den Eymer keinen Fuß tiefer untertauchen, sonst bekömmt man mit dem süssen auch zugleich gesaltzenes.  
  Zu den merckwürdigen Begebenheiten mit dem Wasser, gehöret, z.E. dieses,  
  {Sp. 99|S. 63}  
  daß in dem August-Monate des 1717. Jahres ein Felsen in Irrland, zwey Meilen von Dublin, zersprung, und eine solche Menge Wassers heraus floß, daß es länger, als 24 Stunden, wie ein grosser Bach, bis in den Fluß Capharnes, lief.  
  Ferner ward in dem Jahre 1721. eine halbe Meile von Rostock, in dem Land-Guthe Teutenwinckel, das Wasser in einem Teiche gantz roth. Dieses Phänomenon ward von Dr. Engelken, in einer Oration, de lacu rubente Teutenwinkeliensi ..., welche Oration in Annalibus Literariis Mecklenburgensibus, auf das Jahr 1722. aus dem Manuscripte, recensiret wird, untersuchet. Es urtheilte gedachter Autor also darvon, daß darinnen zwar nichts übernatürliches, es wäre aber doch nicht gantz aus den Augen zu setzen, weil es was ungewöhnliches sey. Es könnte uns Gelegenheit geben,  
 
1) GOttes Allmacht daran zu erkennen und zu preisen, nach Psalm XIX, 2;
2) Leitete es uns zu der Erkenntniß unsrer Unwissenheit;
3) Hätten wir Ursach, bey solchen extraordinairen Begebenheiten uns in Gebet und wahrer Busse zu GOtt zu wenden. Es werden zugleich diejenigen bestraffet, welche nicht leiden wollen, daß Prediger solcher Dinge auf der Cantzel Erwehnung thun.
 
  Wir könnten noch sehr viele Exempel aus den Geschicht-Büchern an führen, daß zuweilen das Wasser eine rothe Farbe bekommen hat. Weil wir aber bereits oben erinnert haben, daß solches heut zu Tage seine gantz natürlichen Ursachen habe, wollen wir uns dabey nicht aufhalten.  
     
  Beschäfftigung der Kunst mit dem Wasser.  
     
  Es haben zu den neuern Zeiten die Mechanici auf allerhand nützliche Machinen gedacht, die das Wasser angehen, dahin gehören die Instrumenten, durch deren Hülffe die Menschen ohne Schaden sich unter dem Wasser aufhalten könnten, als die campana urinatoria, die George Sinclarus erfunden, womit er bis auf den untersten Grund des Wassers kommen, wie er selbst in arte magna et nova gravitatis et levitatis erzählet, dessen Structur und Gestalt bey Sturmen in collegio experimentali ... zu ersehen, welcher auch ... auf die gemachten Einwürffe antwortet, und zugleich, weil diese Machine aus Bley, einer höltzernen gedencket.  
  In den exercitationibus academicis D. Gottlob Friedrich Seeligmanns handelt die vierte de campana urinatoria, mit welchem die zehende einige Verwandtschaft hat, wo er nicht allein von den Tauchern handelt; sondern auch unterschiedene Exempel solcher Leute, welche etliche Tage, ja gantze Wochen unter Wasser gewesen, und dennoch nicht gestorben, sondern wieder aufgewachet, anführet.  
  Unter andern hat Magnus Pegelius, der erstlich Professor zu Rostock, und hernach zu Helmstädt gewesen, die artem urinatoriam, d.i. die Taucher-Kunst, oder die Kunst unter dem Wasser ohne Schaden sich zu behalten, wieder bekannt gemachet, dessen Paschius
  {Sp. 100}  
    de inventis non antiquis ... gedencket.
  So hat Frantz Rösler die Schwimme-Kunst durch die Zubereitung eines gewissen Schwimm-Gürtels, und einer Art von Wind-Hosen, auch die artem urinandi durch einen darzu verfertigten Wasser- Harnisch zu verbessern gesuchet, welche Hydraulische Machine Schwenter in seinen Mathematischen Erquick-Stunden ... weitläufftig beschrieben hat.
  Als Johann Alphonsus Borellus in seinem Wercke de motu animalium die Art und Weise untersuchte, wie die Fische unter dem Wasser frey schwimmen, und hin und her beweget würden; Fiel er auch auf ein gewisses Instrument, vermittelst welchen der Mensch unter dem Wasser leben, fortschreiten, ja wie die Fische schwimmen, und die Krebse rückwärts kriechen könnte; Kam auch auf ein Schiff, womit man bequem unter dem Wasser schiffen könnte, welche Machinen in den Actis Eruditorum , 1683. ... fürgestellet werden.  
  Es widersatzte sich dem Borellus bey dieser seiner Erfindung Bernoullius, welcher allerhand Schwierigkeiten dabey machte, und endlich meinte, man habe nicht viel daraus zu machen, deßen examen machinae urinatoriae Borellianae in dem Journal des Savans 1683. ... zu lesen ist.
  Sonst sind auch andere um die Kunst unter dem Wasser zu schiffen bemühet gewesen, als Cornelius Drebbel, dessen Schif-Kunst Becher in seiner närrischen Weißheit ... bekräftiget, auch zugleich berichtet, daß Mersennus dem Drebbel die Sache nachmachen, und nicht allein ein Schif, sondern auch sogar eine gantze Stadt unter das Wasser bauen wollen; Allein, weil er die Bewegung nicht recht appliciren können, so sey das Concept dieses Mannes zu nichte worden, Der angeführte Becher hat auch ein kleines Tractätgen de usu aquae mechanico geschrieben, und seiner närrischen Weisheit und weisen Narrheit angehänget, darinnen er von den verschiedenen Arten der Wasser-Wercke und Wasser-Künste Nachricht giebet.
  Es ist auch hier zu gedencken Wagenseils mit seiner Hydaspide, oder Wasser-Schild, davon er 1690. eine Epistel drucken lassen, wie hiervon die Acta Eruditor. 1691. ... zu lesen sind,  
  zu geschweigen, was die Gelehrten von der Beschaffenheit des Meer-Wassers insonderheit geschrieben, davon Pasche am angeführten Orte nachzusehen ist, dabey man auch des Buddeus historiam physices bey seinen Observationibus in elementa philosophiae instrumentalis ... lesen kan.  
     
  Von dem, was  
  die Rechte in Ansehung des Wassers  
     
  vorschreiben, siehe den Artickel: Aqua, im II Bande, p. 988. u.f. wie auch besser unten in den Artickel: Wasser-Recht.  
  {Sp. 101|S. 64}  
  Schrifften vom Wasser.  
  Unter den Schrifften, welche von dem Wasser herausgekommen, und die wir jetzo anführen werden, verstehen wir nicht nur diejenigen, so besonders vom Wasser geschrieben worden, sondern auch die, welche von der Fischerey und allerhand zum Wasser gehörigen Materien handeln. Dabey wollen wir nun nicht die Zeit der Jahre beobachten, wie sie nach einander herausgekommen, sondern diese Abhandlung so einrichten, wie man die Bibliothecken zu stellen pfleget, da man allerhand alte und neue Bücher unter einander setzet.  
  Von den Teichen und Fischbehältern hat ein gewisser Böhme, Nahmens Jan Dubrav, im Jahre 1559 ein Buch in 8 aus fünf Büchern bestehend, in Lateinischer Sprache geschrieben. Er zeiget darinne, wie die Teiche und Fischhälter zu bauen, und anzulegen, mit was für Art Fischen sie zu besetzen, und dabey beschreibet er die Naturen und Eigenschafften unterschiedener Fische. Alle diese fünf Bücher betragen nur etliche Bogen.  
  Das neue Jagd- und Weyd:wercks-Buch, welches im Jahre 1582 in Folio herausgekommen, handelt am Ende auch vom Fisch- Krebs- Otter- und Biberfangen, wie man dieselben mit Netzen, Reusen, Angeln, Kästen, Otter- und Biberhunden, und allerley dazu gehöriger Gelegenheit fangen soll.  
  Im Jahre 1715 ist zu Londen einen Tractat in Englischer Sprache herausgekommen, unter diesem Titel: The whole art of Fishing, etc.  oder die gantze Kunst der Fischerey; ingleichen a Discourse of Tish und Tish Ponds etc. oder, eine Rede von den Fischen und Teichen, worinne die beste Art, die Fische aufzubehalten, und Teiche zu machen, gelehret wird.  
  La Notomia dell acqua ... Andr. Sancassani Magati da Scandiani in Padoua 1715 in 8. Die Verfasser des Giornali de Leterati urtheilen in dem XXIV Bande von diesem Wercke also: Der Schrifftsteller davon lebete als ein berühmter Artzt in der Landschafft Romagna, und trügen sie Bedencken, seinen Nahmen zu entdecken. Er hätte viele Jahre her, nebst einigen guten Freunden, die Natur von allerhand Arten Wassers durch zehnerley Proben untersuchet, und viel besonderes gefunden, welches einigen Philosophischen Schrifften grosse Schwierigkeit machen würde. Es ist auch dieser Tractat von Liebhabern der Hauswirthschafft wohl zu gebrauchen.  
  Von allerhand Wassermaschinen, Wasserkünsten, Grotten, Wassergebäuden, sind folgende Schrifftsteller anzumercken:  
 
  • Caspar Schotts Technica curiosa ... Noriberg. 1664 in 4.
  • Eben desselben Anatomia physicohydrostatica Fontium et Fluminum ... Anno 1663 in 8.
  • Ingleichen Cursus mathematicus seu Encyclopaedia omnium disciplinarum mathematicarum, wobey sich unter andern auch ein Tractat, de Hydrographia ... befindet.
  • Eben dessel-
 
  {Sp. 102}  
 
  ben Mechanica hydraulicopnevmatica ...
 
 
  • Athanasii Kirchers, Arca Novae, qua Architectura et Fabrica Arcae exponitur ... Amsterdam 1675 in Folio.
  • Johann Baptista Ricciols, Liber hydrographicus ...
  • George Fourniers Geographica Orbis Notitia ... Parisiis 1667 in 4to.
  • Robert Boylens Opera varia .... Genevae 1682 in 4.
  • Francisci Lanas Magisterium Naturae et Artis ... 1686.
  • Hertels Dissertatio, de Arte Flumina reddendi navigabilia.
  • George Andreas Böcklers Architectura curioso nova, Bau- und Wasserkunst, darinne
    1) der Grund, das Wasser durch die Lufft hochsteigend zu machen;
    2) mancherley Wasserspiele und Aufsätze;
    3) 120 zierliche Fontainen und Röhrbrunnen
    in Kupffer vorgestellet werden.
  • Eben desselben Theatrum Machinarum novum, oder: Vermehrter Schauplatz der mechanischen Künste in allerhand Wasser- Wind- Roß- Gewicht- und Handmühlen, benebst nützlichen Wasserkünsten. Nürnberg in Folio 1661.
  • Joseph Furtenbachs Architectura civilis et navalis.
  • Eben desselben Continuatio mathematischer und mechanischer Delectationen; ingleichen sein mannhaffter Kunstspiegel in Arithmetica, ..., Grottenwerck, Wasserleitungen, Feuerwerck, Büchsenmeisterey, Architectura civili, militari, navali, Ulm 1663 in Folio.
  • Eben desselben Reisebeschreibung durch Italien, worinne er von den auf dem Brutaflusse, nahe bey Padua, wie auch zwischen Ferrara und Bologna auf dem Reno gebauten Schleussen, die er selbst abgezeichnet, und welche auch hernach in Merians Topographie gebracht worden, hin-
 
  {Sp. 103|S. 65}  
 
  längliche Meldung thut.
 
  Hierher gehören ferner:  
 
  • D'Assie Architecture Navale ... a Paris. 1677 in 4.
  • L'Art de naviger ...
  • Cordiers Traite de practiques nournalieres de Pilotes...
  • George Fourniers Hydrographie ... Paris 1682.
  • Cornel Mayers, Arte di restituer a Roma la translaciata Navigation del suo Tevere. Dieser Schrifftsteller war ein Niederländischer Mathematicus, welcher im Jahr 1675 mit seinen beyden Söhnen nach Rom gekommen, woselbst in der Pabst Clemens X in Bestallung genommen, daß er die vor Alters schiffreich gewesene Tyber wieder in guten Stand setzen solte, welches er auch durch Wiederherstellung des Ufers, sonderlich am flaminischen Weg für etwan 9500 Scudi rühmlich zu Werck gerichtet, da sich dessen zuvor kein Italienischer Baumeister unter 80000 Scudi unterfangen wollen.
  • Eberhard Gnerner Happels Mundus tripartitus, in dessen erstem Theile viel von den Flüssen und Wasserfahrten gehandelt wird.
  • Salomon Hordas, gründlicher Bericht von Schifffahrten, wie solche beschaffen, woher sie kommen, und wie sich diejenigen, so sich ihrer gebrauchen, zu verhalten haben. Leipzig 1607 in 8.
  • Tangermanns Schiffahrts-Buch, Hamburg 1656.
  • In dem neueröffneten Ritterplatze, so vor einigen Jahren zu Hamburg heraus gekommen findet man auch unter andern den geöffneten Seehafen, und das geöffnete Maschinenhaus, in welchem von Wassergebäuden, Mühlen und Schleusen gehandelt wird.
  • Lambert Lambions Baupractica der Ingenieurs, Minierus, Entrepreneurs, Mäurer, Zimmerleute und Waasensetzer, wie solche so wohl im Wasser, als anderen Bauwesen wohl zu gebrauchen, und der übeln Wirthschafft im Bauwesen vorzukommen sey.
  • Bericht und Beschreibung einiger Maschinen, wodurch allerley Schiffe wider Wind und Strohm auf dem Pregel und andern Flüssen, wie auch frischen und curischen Hafen hin und her, wie auch von und nach der Pillauischen Rhede mit grosser Schnelligkeit können gezogen werden, verfertiget von einem Philo Brandenburgico.
  • Eben desselben unvorgreiffliche Vorschläge, da Pillauische Tief stets auf 15 oder mehr Schuh zu halten, so, daß die darzu benöthigten Maschinen nicht 600 die Unterhaltung aber jährlich nicht 100 Rthlr. Kosten sollen.
  • Eben desselben Compendia mechanica, der Navigation und den Commercien höchstnützlich. >Ingleichen Maschinen, dadurch das Durchschneiden
 
  {Sp. 104}  
 
  der Flüsse, um selbige schiffbar zu machen, kan erleichtert werden.
 
 
  • Lothar Vogemonts, Deutschlandes vermehrter Wohlstand, oder Vorstellung einer grundmäßigen Einrichtung der Handlung, wie nehmlich solche in Deutschland durch Schiffreichmachung und Vereinigung der Flüsse könnte zuwege gebracht werden, samt einem Entwurff, um dieses grosse Werck ohne Kosten der Landesfürsten, oder deren Unterthanen auszuführen; wie auch einem Vortrage, einiger neuerfundenen und zu der Schifffahrt höchstnützlichen Maschinen, wobey zugleich allen denen vornehmsten Schwierigkeiten, welche so wohl wider dieses Werck insgemein, als auch wider gegenwärtigen Entwurff insbesondere könnten gemacht werden, mit einer Antwort begegnet wird. Wien 1712.
  • Christian Schößlers, erste und andere Fortsetzung seines Arithmetischen Hauptschlüssels, in welchen sonderlich die Elbfahrt und die vielfältig auf derselben, so wohl von der Natur, als durch die vielen Zölle den Kaufleuten verursachten Hindernisse erzehlet werden,
 
  Ferner gehöret hieher  
 
  • Jacob Leupolds Beschreibung neuer Wasser- oder Horizontalwaagen, nebst Beyfügung der meisten bisher gebräuchlichsten Wasserwaagen, und was bey jeder Art anzumercken; wie auch eine Anweisung zum Wasserwägen alles mit vielen Figuren, zum Nutzen der Mechanisten, Ingenieurs, Baumeister, Commissarien, Mühlen-Inspectoren, Hauswirthen, Kunst und Röhrmeister, Müller und dergleichen Personen ausgefertiget. Leipz. 1718.
  • Leonh. Christoph Sturms, gründlicher Unterricht von Häng- und Sprengwercken, samt einer Vorrede, was einem Baumeister zu thun sey, wenn er solche bauen soll. Leipzig 1713.
  • Eben desselben Anleitung, alle Arten von Wassermühlen mercklich zu verbessern. Hamburg 1712.
  • Ingleichen: Unterweisung, wie man Fangschleusen und Rollbrücken nach der besten heutigen Art von Holtze und Steinen starck, beständig und beqvem bauen soll, samt einigen neuen Erfindungen von den gedoppelten Schlagbrücken, und einen gründlichen Beweisse, daß es an den meisten Örtern in Deutschland zu der Schifffahrt besser sey, Rollbrücken zu gebrauchen. Augspurg 1720.
  • Eben desselben Anleitung, Schiffhäuser, oder Arsenale, Anfurthen und Seehäfen zu bauen, ingleichen Wasserkünste und Leitungen, Brunnen und Cisternen.
  • P. Willens Donaustrohm, dessen natürliche Laufbrücken, Anlandungen, und darinne lauffende Flüsse, mit Anzeigung, wo und welche unter denselben schiffreich seyn. Ulm 1685.
  • Traite des Etangs, des Viviers, Canaux l'osses et marées, par le Sr. L. D. B. a Paris, 1712 in 12. Es ist dieses Buch für neugierige Leute mit Vergnügen zu lesen, ob sie gleich keine Teiche haben.
  • Traite des Pontes ..., a Paris. 1718. Der Herr Gaurie zeiget nicht allein in diesem Wercke, welches die berühmtesten Brücken vor und zu unsern Zeiten sind, sondern er suchet auch Anleitung zu geben, wie solche nützlich zu gebrauchen seyn.
  • Die Goldwäscherey in den Ströhmen rathet den Kayserlichen Erblanden an, ein un-
 
  {Sp. 105|S. 66}  
 
  genannter Schrifftsteller, unter den Buchstaben, F. R. V. J. in einem besonden Tractätlein, Minera arenata genannt, das ist: Ein grosses im Compendio begriffenes, sehr nützliches Kleinod für das Ober- und Unterösterreich, Böhmen, Schlesien, Mähren, Kärndten, Steyermarck, Tyroler und Saltzburger Lande, nemlich wie man die in Brunnquellen, Bächen, Flüssen, Morästen, und zwischen den Felsen, auch Klippensande steckenden und verborgenen Goldkörnlein nützlich und vortheilhafft aufsuchen und solche aus dem Sande der Erde und dem Schleime richtig und mit geringen Unkosten auswaschen, reinigen, sammlen, und zum Verkauff bringen soll, alles aus selbst eigener Practicirung an den Tag gegeben, von F. R. V. J.
 
  Von denen Schrifftstellern, welche vom Rechte der Flüsse und der Schifffahrt, auch noch von dererselben Gebrauche und Schiffbarmachung geschrieben, hat man erstlich Ägid Bossens Tractat, de Aquis et Fluminibus, hernach Heinrichs von Einsiedel Disputation, de Jure Fluminum zu Jena 1659.  
  In Oldenburgers gelehrten Tractate, de Quatuor Elementis juridice consideratis, wird sehr viel von den Wasser-Rechten und Wasserfahrten gehandelt.  
  Vor andern gehöret hieher Ahasver Fritschens, Jus fluviaticum Romano-germanicum, Jena 1672 in 4. Dieses Werck ist in drey Theile abgetheilet, davon der erste das fünffte Capitel aus dem andern Buche, in welchem von Flüssen gehandelt wird, in sich hält.  
  Von den Wasser-Rechten hat Noa Menter geschrieben, und meldet von solchen Gryphiander in der Vorrede de Insulis, daß fast der gantze Bartol de Aquae fluminibus darinne übersetzet sey.  
  Von den Mühlen hat man Johann Herings Epitomen; vom Brücken-Rechte hatte Fritsch geschrieben.  
  Von diesen Alluvionibus hat sonderlich Bartol von Sassoferrato geschrieben, und ein Buch unter dem Tittel Tyberiadis herausgegeben, so hernach mit seinem Commentario über die Instituta zu Basel, im Jahr 1589 gedruckt worden.  
  Ein ander sehr gutes Werck de Alluvionibus hat man auch von Baptista Stimo, einem Parmesanischen Rechtsgelehrten, der über dem auch trefflich in der Geometrie erfahren gewesen. Es bestehet solches aus drey Büchern, in welchem Bartol hin und wieder widerleget wird. Anfangs wurde es im Jahre 1601 zu Leipzig in Folio gedruckt, nachmahls machte sich Ahasver Fritsch darüber, und gab es, von vielen Fehlern gereiniget, auch mit neuen, auf die heutigen Zeiten sich schickenden Zusätzen vermehret, zu Jena, im Jahre 1679 in 4 heraus, dem er noch die Juristische Dissertation, so Sigismund Buchner, de Re et Jure aquatili, ingleichen die, so der Straßburgische Professor Gans, de Alluvionibus gehalten, beygefüget.  
  Sonst hat man auch noch von dieser letztern Materie Cornel Benincasens, Compendiolum Perusii 1568 in 8, ingleichen Anton Maria de Alluvionibus.  
  Ein vollständiges zu dem Rechte der Wasserfahrten gehöriges Werck ist auch Johann Gryphianders Buch de Insulis, welches im Jahre 1624 in 4 zu Franckfurt ge-  
  {Sp. 106}  
  druckt, und von ihm, wie er selbst in der Vorrede gedencket, in 32 Capiteln also eingerichtet worden, daß es nicht nur den Juristen, sondern auch den Historicus und Philologen nutzen könne.  
  Nachdem auch so wohl den aus der offenbaren See, als von Flüssen her kommenden vielfältigen Überschwemmungen, Teiche oder Dämme entgegen zu setzen, das beste Mittel ist; als hat von solchem Jacob[1] Hackmann, im Jahre 1690 in 4 einen vortrefflichen Tractat herausgegeben, welcher in 20 Capitel eingetheilet, und ihm noch ein Anhang von unterschiedlichen Teich-Ordnungen beygefüget ist.
[1] HIS-Data: korrigiert aus: Jadoc
  Peter Betts, eines zu seiner Zeit berühmten Geographi, Tractat, de Aggeribus et Pontibus hactenus ad mare exstructis, im Jahre 1629 zu Paris gedruckt, handelt eigentlich nur von dem grossen Damme, welchen der Cardinal Richelieu in der Belagerung Rochelle für den Seehafen dieser Festung hat ziehen lassen; wiewohl er dabey auch anderer Dämme und Wasserbäue mit gedencket, die von andern Potentaten in dergleichen Fällen aufgeführet worden.  
  Von den Stapel- und Kram-Rechten hat Schottel in seinem Tractate, de singularibus Germaniae Juribus sehr viel; ins besondere aber hat von dem Stapel-Rechte geschrieben, Benjamin Leuber, in Disquisitione Stapulae Saxonicae adversus Magdeburgenses, Dresdae 1661.  
  Ingleichen der Hamburgische Schrifftsteller, im Jahr 1620 de Jure Stapulae in fluvio Albi.  
  Ferner Winckler, in seiner Dissertation de Jure Stapulae.  
  Von dem Rechte an schiffbrüchigen Gütern hat man Gottfried Nicolai Schleensteins Dissertation, im Jahre 1677 zu Wittenberg gehalten.  
  De Jure Cataractarum, oder vom Schleussen-Rechte, ist Stryckens Dissertation zu lesen.  
  Von dem Beschlage der Schiffe, oder de Jure Angariarum, hat ein berühmter Dantziger Professor, Nahmens Johann Schultze ausführlich geschrieben.  
  De Judicio Admiralitatis Hamburgensis ist D. Krügers Specimen inaugurale juridicum, so er im Jahre 1711 zu Helmstädt abgeleget, nachzusehen.  
  So findet man auch unterschiedene Materien, die zu den Fluß- und Wasser-Sachen gehören, in Rohrs vollständigem Haushaltungs-Rechte; ingleichen in dem Vorrathe von allerhand Contracten, Reversen, Bestallungen, Instructionen, u.s.w. wie nicht weniger in Fritschens Corpore Juris Venatorio forestalis.  
  Was endlich die Medicinischen Schrifften anlanget, die vom Wasser handeln, so hat D. Carl Friedrich Schwertner die vornehmsten davon in sechs Theilen unter diesem Titel zusammen getragen, und mit auserlesenen Anmerckungen ans Licht gestellet: das ist: Medicina vere Universalis, das ist: Krafft und Würckung des schlechten Wassers, so wohl in Verhütung, als Heilung der meisten Kranckheiten, aus den besten Englischen, Italienischen und Frantzösischen Scribenten herausgezogen, ins Deutsche übersetzet, und nebst einer Vorrede Herrn D. Friedrich Hofmanns, Königl. Preuss. Geheimen Raths, Leib- Medici und Senioris der Universität Halle, herausgegeben. Leipzig in der Großischen Handlung, 1737.  
  Der erste Theil enthält, nach Hof-  
  {Sp. 107|S. 67}  
  manns und derjenigen Vorrede, so der Pariser Ausgabe vorgedruckt worden, folgende Stücke:  
 
1) Nur gedachten Hofmanns Physicalische und Medicinische Dissertation von der Krafft des schlechten Wassers, als eine Universal-Artzney.
2) Desselben Gesundheits Regeln.
3) Smiths Abhandlung von der heilsamen Krafft und Würckung des schlechten Wassers.
4) Desselben Gesundheits-Regeln.
5) Hancocks grosses Fieber- Mittel.
6) Geofroys Medicinische Frage: Ob das Wasser zur Zeit der Pest ein herrliches Präservativ sey?
7) Hecquets Physicalische und Mechanische Erklärung derer Würckungen, so das Trincken bey Curirung der Kranckheiten zu haben pfleget.
 
  Den gantzen andern Theil macht Noguez Physicalische Erklärung von der Krafft und Würckung des Wassers aus.  
  Der dritte Theil begreiffet:  
 
1) Heimreichs Disputation vom schlechten Wasser, und der Art und Weise, dasselbe zu untersuchen.
2) Hofmanns Dissertation, von dem heilsamen Nutzen des kalten Getränckes.
3) Juchens Dissertation, von dem schädlichen Gebrauche des schlechten kalten Wassers zum ordentlichen Geträncke im gesunden und ungesunden Zustande.
4) Gemeinhardts Dissertation, von dem so wohl heilsamen, als schädlichen Wassertrincken.
 
  Im vierdten Theil lieset man:  
 
1) Boerhaavens Abhandlung vom Wasser, welche aus dessen Elementis Chemiae genommen, und zwar nach der Leydnischen Ausgabe, im Jahre 1732 von p. 542 bis 629.
2) Crausens Dissertation vom kalten Trincken.
3) Verdries von dem so wohl heilsamen, als schädlichen kalten Wassertrincken in hitzigen Fiebern.
4) Hofmanns Dissertation von der Beschaffenheit und Krafft des Wassers im Curiren.
 
  Im fünfften Theil ist anzutreffen:  
 
1) Johann Böcklers Dissertation vom kalten Geträncke.
2) Johann Jacob Ficks, Disputation von dem heilsamen kalten Geträncke.
3) Christian Ludwig Charisens, Physicalisch-Medicinische Dissertation vom Wasser, und dessen Nutzen in der Medicin.
4) Friedrich Hofmann, von der einfältigsten und allerbesten Artzney, nemlich von der Bewegung, vom Fasten und vom Wassertrincken.
5) Johann Heinrich Müller, vom Wasser, als dem Ursprunge aller Dinge, nach Thalets Meynung.
 
  Im sechsten Theil ist endlich zu finden:  
 
1) Hofmanns Untersuchung von der Eigenschafft des gemeinen Wassers.
2) Platner, daß das Brunnenwasser gesünder sey, als das andere.
3) Carls Medicina universalis, im Wasser und Mäsigkeit.
4) Johann Rajis Urtheil vom Wasser.
5) Untersuchung der Frage: Ob diejenigen, welche nur Wasser trincken, viel verliebter sind, und länger leben, als andere?
 
  Endlich gehöret zu den Medicinischen Schrifften vom Wasser noch: Johann Siegmund Hahns, Unterricht von Krafft und Würckung des frischen Wassers; ingleichen George Berckeleys Nachricht vom Theewasser.  
  Hier her gehören auch noch folgende Schrifften:  
  Ägidius Gutmann, ein Schwärmer, hat eine Offenbarung Göttlicher Majestät geschrieben, in deren IVten Buche er behauptet, es gebe viererley Art des Gewässers. Das erste sey über  
  {Sp. 108}  
  der Feste, und das sey das allersubtilste und zärteste; das andere sey eine dicke grosse Bürde des Himmels und der Feste, trage und halte zugleich das Ober-Wasser; diese beyden Gewässer wären bey der Sündfluth, da sich die Fenster des Himmels aufthaten, 1 Mos. VII,
  auf die Erde gefallen, und ausser dem nicht herab gekommen.  
  Das dritte sey das Regen-Wasser, und das vierte sey bey uns in und auf dem Erdboden. Hierzu könnte man auch, schreibet er, die fünffte Art setzen, die gantz unten in der Tieffe und nur bey der Sündfluth hervorgekommen sey, p. 47 u.f.
  Er suchet zugleich, daß in dem Wasser alle Elemente, auch das Feuer, verborgen lägen, p. 50
  daher zu erweisen, daß, so man naß Graß, Stroh, oder Mist, über einen Hauffen lege, es zu dampfen anfange, bis es sich endlich entzünde.  
  Von der Vortrefflichkeit und Würde des Wassers, schreibet er ... viel, und zeuget, wie es Gott in dem A.T. damit geehret, daß die Unreinen, desgleichen Aaron und seine Söhne, wenn sie den Gottesdienst verrichten wollen, sich hätten waschen müssen: In dem N.T. aber habe Christus selbst mit Wasser zu tauffen befohlen.  
  In dem Jahr 1704 kam Traité de la terre fondée sur les eaux, in 8 heraus. Der Verfasser war ein Frantzösischer Prediger zu Schwedt, Nahmens la Grave, welcher an des Conrads, bey dem Gottesdienste der Huguenots, eingeführten, und von den vorigen Reformirten Predigern zu Paris, ingleichen von den Genffischen, in etwas verbesserten, und also approbirten, Psalmen, sehr vieles auszusetzen fand. Unter andern stelte er vor, daß der neue Übersetzer gantz von dem Sinne Davids abgegangen sey, so viel die Sprüche betreffe, in welchem gesaget ist, die Erde sey, auf Wasser und Meere gegründet, Psalm XXIV, 2 u.s.f.
  welches in den neuern Psalmen bald übersetzet worden sey, die Erde ruhe auf nichts, bald, sie halte sich durch ihr eigen Gewicht.  
  Solches zog der Verfasser sehr hoch an, und zeigete, daß ein sichtbares Wunder, worauf sich Gott öffters beruffen, und seine Allmacht damit dargethan hätte, dergestalt vernichtet würde. Er bestund demnach darauf, daß die Erde allerdings auf Wasser gegründet sey, erklärte aber nicht, wie er es meyne, und wie es zugehe; Ob er die Meynung etlicher alten Kirchen-Lehrer behaupten wolle, daß die Erde von dem grossen Welt-Meere, wie ein Kahn, getragen werde, oder nicht? Er gieng so weit, daß er ... meynte, Hiob sey von Gott deswegen in den letzten Capiteln seines Buches so hart reprimandiret worden weil er Cap. XXVI, 27 gesaget, Gott habe die Erde an nichts gehangen. Er machet gar ... einen nöthigen Glaubens Artickel daraus, daß die Erde auf dem Meere stehe.  
  Es ist aber eigentlich der Verstand der Worte Davids, daß die Erde auf Wasser gegründet sey, aus 2 Petri III, 5 zu nehmen, daß nemlich anfangs alles Wasser gewesen, daß, wenn Gott die Erde nicht erhielte, sie wieder zu Wasser werden müste, daß sie von dem Wasser unserer obern Atmosphäre bald ersäuffet werden könnte, und von dem Wasser des Meeres und dem unterirrdischen in ihrem Gewicht und obern Situation  
  {Sp. 109|S. 68}  
  wunderbarlich erhalten werde, ob gleich dasselbe sie überwiegen könnte, welches alles der Allmacht GOttes zugeschrieben ist.  
  Nachdem der gelehrte Engelländer, Derham, seine Astro-Theologie herausgegeben hatte, versprach er auch eine Hydro-Theologie zu schreiben. Weil man aber dieselbe lange vergeblich erwartete, verspürte D. Fabricius, öffentlicher Lehrer des Gymnasii zu Hamburg, welcher ohnedem sich um diese Sache durch die schöne Deutsche Version der Derhamischen Astro-Theologie verdient gemachet hatte, auch ein Feuer in sich, auf gleicher Art seinen Schöpffer zu preisen, und, in Erwartung des Derhamischen Werckes, gleichsam einen Entwurff zu eben dergleichen Ausführung, nemlich aus dem Wasser, (worzu er auch andere flüßige Cörper, als Wein, Most, Bier und dergleichen, rechnete) von GOttes Seyn und Eigenschafften zu zeugen.  
  Er ließ daher einen Versuch, durch aufmercksame Betrachtung der Wasser, die Menschen zur Liebe und Bewunderung des gütigsten, weissesten und mächtigsten Schöpffers zu ermuntern, zu Hamburg 1730. in 4. 4 Bogen starck, an das Licht treten. Es solte das gantze Werck aus folgenden 10 Büchern bestehen:  
 
1) Von der Wasser Nothwendigkeit, Natur, Menge, Schwere, Tieffe, u.s.w. in 25 Capiteln;
2) Von deren Austheilung in der gantzen Welt, in 42 Capiteln;
3) Von deren Bewegung;
4) Vielfältigen Eigenschafften;
5) Vielfältigen Nutzen, in 58 Capiteln;
6) Deren natürlichen Einwohnern und Gewächsen;
7) Von den Wohlthaten in Dampff, Nebel, Wolcken, Thau, Reiff, Schnee, Eiß;
8) Von Straff Gerichten durch Wasser;
9) Von Wein, und andern durch die Natur und Kunst destillirten Wassern und Säfften; Endlich solte das
10) Buch eine Anwendung zu dem ehrerbietigen Dancke und Lobe des Schöpffers, nebst einer Notitz von 1000 Scriptis hydrologicis[1] geben.
[1] HIS-Data: korrigiert aus: hyrologicis
  Es ward von gelehrten Schrifftstellern die Anmerckung gemacht, daß sich unter der Hand noch mehrere Materien, zu besondern Capiteln und deren Ausführung, finden würden. So könnte z.E. bey dem 5 Buche untersuchet werden, ob auch das Wasser würcklich die Krafft habe, eine Hexen-Probe abzugeben, oder ob ihm nur selbiges von dem Aberglauben beygeleget worden sey?  
  Übrigens kan man Herilaci fünff Bücher de aquarum natura et facultatibus, (Gravenhag 1686. in 8.) mit vielen Nutzen lesen.
  • Schmidts Bibl. Physic ...
  • Walchs Phil. Lex. ...
  • Jablonsky Lex. ...
  • Fäschens Ingenieur-Lex. ...
  • Miri Bibl. Antiqu. Lex. ...
  • Abels Hebräische Altehth. ...
  • Unschuld, Nachr. von 1713. ...
  • Förtschens Bibl. Lex. Lutheri ...
  • Schneiders Bibl. Lex. Th. III. ...
  • Burmanns Bibl. Wercke, ...
  • Rambachs Dogmat. Theol. Th. I. ...
  • Theophili und Sinceri Samml. von Cantzel-Red. Th. III. ...
  • Longin vom Erhabenen ...
  • Gel. Fama, Th. LIIX. ...
  • Grotius, von der wahr. Rel. ...
  • Ludwigs Univ. Hist. Th. IV. ...
  • Flemmings Jäger, Th. II. ...
  • Beytr. zu den Gel. Zeit. Th. II. ...
 
  {Sp. 110}  
   
  ...
   
  • Bruckers Phil. Hist. Th. I. ... Zusätze ...
  • Rohrs Phyto-Theol. ...
  • Müllers Phil. Wissensch. Th. I. ...
  • Deutsche Acta Erudit. ...
  • Wolffs Phys. dogm. ...
  • Desselben Mathem. Anfangs-Gr. Th. II. ...
  • Pitschmanns Staats-Wissensch. ...
  • Stollens Hist. der Medic. Gel. ...
  • Wiedeburgs Einl. zu Mathem. Wissensch. ...
  • Börners Physic. ...
  • Gottscheds Gr. der Welt.Weish. Theor. Th. ...
  • Thümmigs merckw. Begeb. der Nat. ...
  • Marpergers nützliche Frag. üb. die Kauffmannsch. ...
  • Ausz. aus den neuest. Jurist. Med. Hist. Phys. und Math. Disput. ...
  • Hist. der Moluck. Inseln, Th. I. ...
  • Dampiers neue Reise um die Welt, Th. II. ...
  • J.H.D. Rheinisch. Antiquar. ...
  • C.S. Memorab. Germ. ...
  • Schmidens rückst. Fr. Weisens, B. II. ...
  • Sinceri Pistophili Erläut. schwer. Stell. H. Schrifft, ...
  Siehe auch die Artickel:  
 
  • Aqua, II Bande, p. 983 u.ff.
  • Grund, im XI Bande, p. 1131 u.ff.
  • Lufft, im XIIX Bande, p. 1029 u.ff.
 
     

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HIS-Data 5028-53-71-6-02: Zedler: Wasser [3] HIS-Data Home
Stand: 17. Oktober 2016 © Hans-Walter Pries