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Zedler: Willkühr HIS-Data
5028-57-268-4
Titel: Willkühr
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 57 Sp. 268
Jahr: 1748
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 57 S. 147
Vorheriger Artikel: Willkor-Recht
Folgender Artikel: Willkühr … Willkührliches Recht
Siehe auch:
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel
  • Für die Auflösung der Quellenangaben siehe: Personen

  Text Quellenangaben
  Willkühr, Lat. Spontaneitas, ist diejenige Eigenschafft der Seelen, so ferne sie den Grund der Freyheit in sich selbst hat.  
  Denn sie hat das Vermögen, durch Vorstellungen den Willen gegen eine Sache zu lencken, auch von derselbigen zurücke zu ziehen, auf welches Vermögen die eigentliche Freyheit eines Menschen beruhet, und da er also den Grund der freyen Handlungen in seiner Seelen selbst hat, so eignet man ihr deswegen einen Willkühr zu; und nennet daher willkührliches Thun und Lassen, wovon der Grund in der Seele zu finden, z.E. wir determiniren uns das Buch zu kauffen, oder auch nach diesem wieder anders, nemlich den Kauff zu unterlassen.  
  Geschieht nun solches (wie Herr Wagner vom freyen Willen … schreibet) ohne Wissen und Willen, so ist es ein blosses Willkühr; geschiehet es aber mit Wissen und Willen, so heisset es ein freyes Willkühr, oder mit einem Worte: Freyheit, wovon der Artickel: Willens, (Freyheit des) nachgelesen werden kan.
  • Wolff von GOtt, der Welt, und der menschlichen Seele, I Th. ...
  • Meißners philosophisches Lexicon.
  • Wagner von der Freyheit des Willens …
     

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Stand: 7. Dezember 2011 © Hans-Walter Pries