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AACH |
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AACH, Bgstdtch.{1} im Hegau, in der ehemal. Ldgrafsch. Nellenburg,
3 St. von Stockach, an der Landstraße nach Engen und Freiburg,
durch eine neu angelegte Straße mit Radolfszell und Constanz,
und mit der Landstraße nach Singen und Schafhausen in Verbindung gebracht;
gegenwärtig zu dem Großherzoglich Badenschen Seekreise, und Bezirksamt Stockach gehörig;
sowie solches unter dem vorigen Würtembergischen Besitze der Landgrafschaft Nellenburg (1806 —1810)
zum Kreis Rottweil und Oberamt Stockach gehörte, und einem eigenen Unteramtsbezirke den Namen gab.
Auch unter dem vorigen österreichischen Besitze gehörte das Städtchen mit Zubehör
als eigenes Dominium unter das k.k. schwäbisch-österr. Ober u. Kreis-Amt Stockach,
bildete bis zum Preßburger Frieden (1806), bei einem geringen Einkommen,
mit dem am Fuße des Berges gelegenen Dorfe gleiches Namens eine eigene
schwäbisch-österreichische landständische Herrschaft.
Stadt und Dorf enthalten {2} 99 Häuser und 527 Einwohner, (1810 mit den Mühlen
und der einzeln gelegenen Papiermühle 573 Einwohner.) Die ehemaligen Gerechtsame des Bisthums Constanz
gingen in spätern Zeiten, das Pfarrpatronat ausgenommen, verloren. —♦ |
{1} wohl: Bergstädtchen
{2} korrigiert aus: enthdlten |
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Wahrscheinlich dankt der Ort seine Entstehung einem ehemal.
Jagdschlosse der Constanzer Bischöfe, wovon sich noch bei dem Dorfe Aach Ruinen zeigen. —♦ |
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Merkwürdig ist es, daß der gleichnamige Fluß,
in frühern Zeiten Murg genannt, der hier urplötzlich aus einem Becken im Thale
so mächtig hervorquillt, daß er wenige Schritte von seinem Ursprunge schon Mühlen treibt,
als großer Mühlbach seine warme, fischreiche, nie gefrierende,
klare Wassermasse nach einem 8stündigen Laufe durch das Hegau bei Radolfszell
dem Unter (Boden-) See zuwendet. Dieses Wasser ist der Ausfluß
einer unterirdischen Sammlung vieler Quellen und verschwindender Bäche
auf dem benachbarten Kalksteingebirge, wie ein solcher Flußursprung
auch zu Blaubeuren auf der schwäbischen Alp (der Blau,) und anderswo gefunden wird. ― ♦ |
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In der Schlacht bei Stockach am 25. März 1799 wurde das Städtchen, wo anfangs die Scheinangriffe geschahen, von den Franzosen unter Jourdan, und den Österreichern unter dem Erzherzog Carl 3mal bestürmt, und wechselsweise genommen. |
(Raiser.) |
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