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AFFECT (anthropologisch), heißt die Fähigkeit des
Gemüths, eine solche Lust oder Unlust zu fühlen, welche das Subject
derselben übereilt, (die Überlegung, |
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AFFECT |
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ob es sich ihm überlassen soll, sehr schwer oder
gar unmöglich macht); es heißt aber auch diese Lust oder Unlust
selbst ein Affect. In der letztern Bedeutung sollte man dafür das
Wort Gemüthsbewegung, so wie im Lateinischen nicht affectus, sondern
perturbatio, commotio animi (pathos, psyche kinesis) gebrauchen. So
ist z. B. die Furcht als Gemüthsfähigkeit ein Affekt, als Produkt der
Einwirkung auf diese Gemüthsfähigkeit, eine Gemüthsbewegung, nämlich
der Gemüthszustand des sich fürchtenden Menschen.♦ |
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Alle Menschen haben dieselben Affecten, aber
nicht alle werden von den nämlichen Affecten öfters bewegt, sind
ihnen allen unterworfen, und haben die nämlichen Gemüthsbewegungen.
Der Affect ist die Naturanlage, welche die Gemüthsbewegung möglich
macht, diese aber erschwert es dem Subject, sich nach Grundsätzen zu
bestimmen und nach denselben zu handeln; denn dazu gehört
Überlegung, und zu dieser ist das Gemüth, wenn es im Affect ist,
d.i. die Gemüthsbewegung wirkt, nicht frei genug. Daher sagt man
auch, der Mensch handelte im Affect, seine Gemüthsbewegung hatte
Einfluß auf seine Handlung. |
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Der Affect ist von der Leidenschaft wesentlich
unterschieden, denn der erstere ist die Fähigkeit zu einem mit
Begierde oder Verabscheuung verknüpften Gefühl, oder auch dieses
Gefühl selbst, und ist, als Fähigkeit, in allen Menschen, die
Leidenschaft aber ist ein herrschender Gemüthszustand, eine
fortdauernde sinnliche Begierde; der Affect geht, als
Gemüthsbewegung, vor der Überlegung her, und macht sie schwer oder
gar unmöglich, macht daß das Subject desselben unbesonnen handelt;
die Leidenschaft hingegen, wenn sie auch heftig ist, läßt dennoch
ruhige Überlegung und Besonnenheit zu, nämlich ob und wie sie zu
befriedigen sey, der Affect ist plötzlich und hält gemeiniglich
nicht an, die Leidenschaft aber entsteht nach und nach, durch öftere
Befriedigung der Neigung, so daß diese dadurch bleibend wird, und
dann eben herrschende Neigung oder Leidenschaft heißt; der Affect
ist stürmisch, oder er überrascht doch, und hebt die Gemüthsfassung
wenigstens für einen Augenblick auf, die Leidenschaft läßt das
Gemüth in Ruhe; der Affect (sagt Kantz Anthropol. S. 205. 1. Ausg.)
wirkt wie ein Wasser, welches den Damm durchbricht, die Leidenschaft
wie ein Strom; der sich immer tiefer eingräbt; der Affect wirkt auf
die Gesundheit, wie ein Schlagfluß, die Leidenschaft wie die
Schwindsucht oder Auszehrung; der Affect ist wie ein Rausch, den man
ausschläft, obgleich Kopfweh darauf folgt, die Leidenschaft wie ein
anhaltender Wahnsinn, an dem der Arzt lange heilen muß; Affecten
sind ehrlich und offen, Leidenschaften hinterlistig und versteckt.
Wo viel Affect ist, da ist gemeiniglich wenig Leidenschaft.♦ |
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Der Affect hat übrigens, wie jedes Gefühl, stets
einen bestimmten Grad der Stärke, über und unter welchem größere
oder kleinere möglich sind. In der Jugend sind die Affecten am
stärksten, im Alter werden sie schwächer, weil dann der Eindruck auf
die Organe minder lebhaft ist, auch die Reizbarkeit der Nerven und
die Beweglichkeit im Organismus abnimmt. |
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Die Gemüthsbewegung im Affect entsteht so wenig
aus einer dunkeln und verworrenen Vorstellung des Gu- |
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AFFECT |
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ten und Bösen, des Nützlichen und Schädlichen,
als die Begierde; denn derjenige, welcher einem Affekt unterworfen
ist, kann eine ganz richtige und deutliche Vorstellung des Werths
des Gegenstandes haben, der ihn in Affect setzt. Nicht der Verstand,
das Princip der Erkentniß, sondern die Überlegung, ein Act der
Urtheilskraft, gehemmt. Den Affekten unterworfen seyn ist eine
Krankheit des Gemüths, die aber ein Jeder in seiner Gewalt hat zu
heilen, weil es sonst unmöglich seyn müßte sich zu bessern, oder die
Herrschaft über den Affekt zu erlangen. Der Mensch soll aber in
jedem gegebenen Falle seiner Meister seyn, d.h. seine Affecten im
Zaum halten. Die Vernunft kann und soll die Affecten nicht
ausrotten, aber sie fodert als Pflicht, und wir vermögen es
folglich, uns auch im Affect zu fassen, und ihn nicht zum Meister
über uns werden zu lassen.♦ |
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Sich den Affecten so überlassen, daß sie uns in
vorkommenden Fällen übermannen, ist etwas Böses; der Gemüthszustand
selbst aber, in welchem man sich alsdann befindet, ist mehr etwas
Schwaches und Kindisches, als etwas Böses, dieser Zustand ist
nämlich eine Schwäche im Gebrauch der Vernunft, welche aus
Gewohnheit und ohne Überlegung der Gemüthsbewegung unterliegt. Man
kann daher diesen Gemüthszustand, daß man ein Sklave der Affekten
ist, nur eine Untugend, aber nicht eigentlich ein Laster
nennen. |
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Es gibt zweierlei Arten von Affekten, die des
Gefühls der Lust, und die des Gefühls der Unlust. Beide Arten kann
man wieder eintheilen nach ihrer Einwirkung auf die Lebenskraft, die
sie entweder erregen und anspannen, oder erschöpfen und abspannen.
Die erstern sind demnach sthenische, oder Affecten von der wackern
Art, die letztern asthenische, oder Affecten von der schmelzenden
Art. Der Zorn gehört zu den erstern, die Scham zu den letztern. Die
sthenischen Affecten wirken nach außen, und sind stürmend, die
asthenischen wirken nach innen, drücken, nagen und verzehren. Die
ersten gehen aber eher vorüber. |
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Es ist eine Aufgabe, die noch nicht gelöset ist,
ein Princip aufzufinden, nach welchem alle Affecten vorstehender
vier Arten könnten erschöpfend aufgezählt werden. Wir wissen die
eigentliche Anzahl der Affecten immer noch nicht. Auch gibt es
einfache oder Grundaffecten, und zusammengesetzte, oder abgeleitete.
Allen Affecten möchten vielleicht vier Hauptaffecten zum Grunde
liegen, so dass man alle übrigen nur als so viel Modificationen
dieser vier Grundaffecten zu betrachten hat. Diese sind: Freude,
Traurigkeit, Furcht und Hoffnung. Sie ergeben sich so: der Affect
treibt das Subject an, entweder sich in seinem gegenwärtigen Zustand
zu erhalten, oder ihn zu verlassen. Im erstern Falle heißt der
Affect Freude, im letztern Traurigkeit; oder er treibt das Subject
an, einen zukünftigen Zustand zu fliehen, oder zu suchen, d.i. er
ist entweder Furcht oder Hoffnung. Alle Gefühle gehen nämlich auf
den Zustand des Subjects.♦ |
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Der vergangene Zustand aber kann das Subject nur
durch die Erinnerung in Affect setzen, entweder wenn es sich diesen
Zustand als gegenwärtig denkt, dann erfüllt er dasselbe mit Freude
oder Traurig- |
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keit; oder wenn es sich denselben denkt, als er
ihm noch bevorstand, und dann erweckt er im Subject Furcht oder
Hoffnung. Folglich gibt es für das Vergangene keine besondern
Affecten. |
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Die Affecten haben einen großen Einfluß auf den
Körper, sie wirken auf die Nerven, und dadurch auf das Herz und den
Umlauf des Bluts, so daß sie denselben oft plötzlich hemmen oder
schneller machen. Sie treiben oft das Blut ins Gesicht, oder machen
daß das Subject erröthet, oder treiben es aus dem Gesicht und
machen, daß es erblaßt. Die Organe werden empfindlicher, und das
Subject wird entschlossener und thätiger. Zuweilen wirken sie so
stark, daß der Mensch plötzlich stirbt, entweder durch Erstickung
oder das Zerreißen eines der zum Leben unentbehrlichen innern
Gefäße. Wie aber das Gemüth diese Einwirkung auf den Nerven
hervorbringt, wird wol immer ein Geheimniß bleiben. Und eben so
unbekannt ist es bis jetzt, wie der Nerve das Blut in Bewegung
setzen kann. Im Zorn erblaßt oder erröthet man, der Schweiß bricht
aus, besonders am Kopfe, die Muskeln schwellen an, das Gesicht und
die Geberden ändern sich, jedoch nicht bei allen auf gleiche Weise.
Schreck und Freude haben oft genug auf der Stelle getödtet. |
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Die Affectlosigkeit, ohne daß dadurch die Stärke
der Triebfedern zum Handeln vermindert wird, ist das Phlegma, im
guten Sinne des Worts. Sie ist die Eigenschaft, sich durch die
Stärke des Affects nichgt aus der Überlegung bringen zu lassen. Aber
den Affect so in seiner Gewalt zu haben, daß man kaltblütig (ruhig)
überlegen kann, ob man z. B. zürnen solle oder nicht, scheint ein
Widerspruch zu seyn. Die Stoiker hatten dieses Princip der Apathie.
Der Weise, meinten sie, sey niemals im Affect. Sie hatten recht,
wenn der stoische Weise als Ideal der Moralität betrachtet wird. Da
nun aber die Natur die Anlage zu den Gemüthsbewegungen (den Affect)
eingepflanzt hat, so bringen wir es nie bis zu dieser erhabenen
moralischen Apathie.♦ |
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Die Affectlosigkeit ist demnach eine bloße
relative Beschaffenheit, sie kann nämlich nur in Vergleichung mit
Andern Statt finden, und darin bestehen, daß ein Mensch weniger den
Gemüthsbewegungen unterworfen ist, als viele andere Menschen. Die
Affectlosigkeit ist entweder natürlich oder erworben. Im erstern
Fall ist es eine Neigung zur Trägheit. Orientalische Völker, z. B.
die Chinesen, sind, weil sie von Kindheit an dazu gewöhnt werden,
sich zu mäßigen und zu beherrschen, ohne merkliche
Gemüthsbewegungen: Zorn, Erbitterung, grimmige Entrüstung ist unter
den Chinesen selten, besonders unter dem gemeinen Mann. Heftig ist
der Chinese nie, er scheint daher langsam, kalt und phlegmatisch zu
seyn, aber es fehlt ihm nicht an Munterkeit und natürlichem Feuer.
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(Mellin.) |
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Affecte hat die Diätetik zu betrachten,
zuvörderst inwiefern man sich vor denselben zu hüten hat. Der
Affecte überhaupt sich entäußern zu wollen, wäre ein zum eigenen
verderben gereichendes Streben der Natur, denn durch sie wird ein
höheres Aufschlagen der Lebensflamme bewirkt, Stockung und Fäulnis
vom Leben abgehalten und dem selben Reiz und Kraft ertheilt. Die
Diätetik rät nur,♦ |
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1) sich nicht einem Affect ausschließlich
hinzugeben, denn dadurch erst wird jene Störung des |
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AFFECT |
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Gleichgewichts, welche sonst augenblicklich uns
dadurch eben wohlthätig ist, anhaltend;♦ |
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2) überhaupt nicht zu viel in Affectcn zu leben,
sondern der zu großen Neigung zu denselben Grenzen zu setzen ; denn
unter fortdauernden Affecten wird die Selbständigkeit des Willens
vermindert, alles Wirken hastig, unsicher und schwankend, und das
Leben aufgerieben.♦ |
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3) Zuträglicher für den Organismus sind die
sogenannten erregenden Affecte, d.h. diejenigen mit kräftigem
Selbstgefühl und daraus hervorgehender lebhafter Bestrebung, als die
sogenannten niederschlagenden, welche bei beschränktem Selbstgefühle
mehr in leidentlichen Empfindungen verharren, als Gegenwirkungen
erregen, und die daher am Lebensmarke zehren. So ist Ärger
verderblicher als Zorn, Groll verderblicher als Haß u. s. w.♦ |
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4) Es kommt ferner auf den Gegenstand des
Affectes an: je mehr derselbe mit unserer wahren und höhern Natur
übereinstimmt, desto mehr befördert der Affect die Einheit mit uns
selbst, und desto wohlthätiger ist er in seinen Wirkungen: die
Begeisterung für irgend einen höhern Zweck, für irgend eine Idee,
ist ein Affect, der allein in den Stand setzt, Großes zu leisten.
Affecte, die aus gemeiner Selbstsucht hervorgehn, und blos auf unsre
sinnliche Natur sich beziehen, machen den Menschen einseitiger und
sklavischer, wirken aber zu gleicher Zeit verderblicher, nagen mehr
am Leben und verwüsten mehr das Gemüth. —♦ |
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Das allgemeine Verfahren aber, sich gegen Affecte
zu sichern, besteht darin, a) daß man den Geist mehr bildet,
Verstand und Vernunft mehr übt, damit die Gegenstände klar
angeschaut werden, und nicht allein das Gefühl ergreifen; b) daß die
thätige Kraft des Gemüths mehr gestärkt werde, damit der leidentlich
empfangene Eindruck nicht übermächtig sey. —♦ |
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Was das Verhalten während des Affectes anlangt,
so setzt jede diätetische Vorschrift hier voraus, daß man schon
seine Selbständigkeit dagegen zu behaupten strebe.♦ |
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a) Das Wichtigste ist das Bewußtseyn des
Affectes, und der feste Wille, in demselben uns treu, mit uns selbst
einig zu bleiben, uns dem Affecte nicht unbedingt dahin zu geben,
noch an ihn unsre Freiheit zu verlieren; denn solch ein höherer Grad
desselben ist ein wirklich krankhafter Zustand. Aber nur ein höherer
Gedanke kann des Affectes Meister werden; je mehr daher ein solcher
herrschend wird, um so mehr ist die Sele in sich gegründet, um so
mehr erhält sie ihren Gleichmuth bei Gegenständen von minderer
Wichtigkeit, und um so mehr behauptet sie auch Besonnenheit im
Affecte.♦ |
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b) Der plötzliche, unvorbereitete Eintritt eines
sehr starken Affectes erschüttert den gesamten Organismus, oft zum
Heil, oft zum Verderben. Wenn einem Menschen mit lebhaftem,
reitzbarem Gefühl und geringer Kraft und Selbständigkeit ein starker
Affect bevorsteht; so bereite man ihn dadurch vor, daß man ihn in
die entsprechende gleiche Stimmung versetzt, und ihn das, was ihn
erschüttern wird, als möglich sich denken läßt.♦ |
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c) Ist aber der Affect einmal entstanden, so
schone man nicht weichlich sein Gefühl durch sogenannte Zerstreuung,
sondern man blicke tief in das Ereigniß, welches uns erschüttert
hat, man übersehe es in seinem ganzen Umfange; denn diese muthige
Selbstverwundung des Gemüthes gibt schon ein erhöhtes Kraftgefühl,
der Schmerz wird erschöpft, und der Phantasie bleibt nichts |
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AFFIDAVIT |
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übrig, um ein die Wirklichkeit überfliegendes
Schreckbild zu schaffen.♦ |
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d) Der Affect wird durch ein Besondres erregt,
daher auch niedergehalten durch das Allgemeine. Wo also eine höhere
Ansicht der Dinge in der Sele stehend geworden ist, wird der Affect
nie die Selbständigkeit derselben überwältigen.♦ |
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e) Übrigens ist bei allen Affecten allgemeine
körperliche Ruhe zu empfehlen. Die selbstthätigen Affecte werden
durch Bewegung noch mehr aufgeregt, und verlieren sich leichter beim
Sitzen oder Liegen. Bei niederschlagenden Affekten ist dagegen die
Bewegung noch mehr schwächend, zumal die hastige. Speisen oder
Getränke während eines Affectes, oder kurz nach demselben genossen,
werden nicht gehörig verdaut, und geben zu verschiedenem
Übelbefinden Anlaß. |
(Burdach.) |