b) Die Spandauerbrücke, führet aus Berlin aus der neuen Friedrichsstraße über den ehemaligen Festungsgraben in die Spandauervorstadt, an den Haakischen Markt.
Lage
An derselben stand sonst auf der berlinischen Seite das Spandauerthor, welches bey {S. 40} der Befestigung 1662 erbauet *) und 1750 abgebrochen ward. Diese Brücke ward 1785, nachdem der Graben verengert worden, auf Königl. Kosten, steinern gebauet. Der Bogen ist von Rothenburger, und die Seiten nebst dem Brustgeländer, von weißem Magdeburger Sandsteine. Die Zeichnung und der Bau ist von Unger. Auf dem Brustgeländer sind sechs große und vier Kindergruppen, gezeichnet vom Dir. Rode, und gearbeitet von dem jüngern Meyer, Bettkober, und Schulze. Die Breite des mittelsten Fahrweges der Brücke ist von 24 Fuß, und zu beiden Seiten sind Erhöhungen für die Fußgänger.

*) Vor der Befestigung stand das alte Spandauerthor in der Gegend der jetzigen Garnisonschule, s. S. 10.
 
Quelle: Nicolai Beschreibung 1786 Bd. 1 S. 39-40
HIS-Data 5290: Spandauervorstadt (Berlin 1709) Karte 1786
© Hans-Walter Pries