Schon am Ende des 16ten Jahrhunderts war hier ein kurfürstl. Garten. 1604
verbesserte ihn besonders die Kurfürstinn Eleonora, zweite Gemahlinn Kurf.
Joachim Friedrichs. Im dreyßigjährigen Kriege verfiel er ganz.
1649 ließ ihn Kurf. Friedrich Wilhelm wieder anlegen. Aber die
Kurfürstinn Dorothea, der er um 1670 geschenkt wurde, legte als
eine gute Wirthinn, hier ein Vorwerk und Meyerey an. Diese stand ungefähr, wo
der jetzige Eingang von Monbijou in der Oranienburgerstraße
ist. Der Garten ging bis an die jetzige Wasserstraße; der Acker aber bis an den
jetzigen Schiffbauerdamm, und noch jenseit der Spree, bis auf
die jetzige Dorotheenstadt. 1689 kam der Garten an die
Kurfürstinn Sophia Charlotta, und nach derselben Tode schenkte
ihn K. Friedrich I. der Gemahlinn des Grafen von
Wartenberg ersten Staatsministers und Favoriten. Diese ließ um 1708 den
mittlern Theil des jetzigen Gebäudes vom Freyherrn Eosander von Göthe
bauen. Als der Graf 1710 in Ungnade fiel, wollte die Gräfinn das
Lustschloß dem Könige unentgeldlich wiedergeben, der es ihr aber bezahlte, und
es der damaligen Kronprinzessinn und nachherigen Königinn, Sophia
Dorothea, zum Sommerpallaste schenkte. Diese ließ sowohl das Schloß als
auch den Garten erweitern, und nennte beides Mon- {S. 43}
bijou *). Seit ihrem 1757 erfolgten Tode, ist es unbewohnt
geblieben, außer daß einige Zimmer meublirt sind, in welchen im Sommer zuweilen
die in Berlin befindlichen königl. Herrschaften speisen. |