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Quellenangaben |
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2. |
Wodurch: Hierbey könnte
weitläufftig von ihren gantzen Gottesdienste gehandelt werden; weil es
aber die Zeit, der Raum und die
Umstände nicht zulassen
wollen, soll nur
etwas weniges
gesaget werden. |
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Derer alten
Heyden Gottesdienst bestund, wie
gebräuchlich,
mehren Theils in Opffern und Viehschlachten. Vor
alten
Zeiten
sollen die ersten
Menschen nach einiger
Scribenten
Bericht ihres gleichen geopffert haben, in
Meynung, als ob der
blutgierige
Kinder-Mörder, Saturnus, nur einig durch ein
solches unerhörtes
Mittel könne befriediget werden, wie man sonderlich
von unsern Teutschen Vorfahren lieset. |
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- Schedius D.G. Syngr. ...
- Paullus Daniel Longolius
Diss. ...
Leipzig 1729.
in 4.
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Nachhero sollen sie aus Reue dieses
böse
Vornehmen abgeschaffet, und die Götter bloß mit schlechten von der
Erde
hervorgebrachten Früchten beköstiget haben. |
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Porphyrius ... |
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Endlich sey man darauf verfallen, wie man die
Thiere als Versöhn-Mittel brauchen könne, seiner
Schuld sich zu
entladen, und die gesuchte
Gnade zu
erlangen. Daher dachte man darauf, wie man denen Göttern als
vollkommenen
Personen, vollkommene,
untadelhafftige und auserlesene Opffer schencken
mögte. Hernach sahe
man, ob die Thiere selbsten auch ihren
Willen zu ihrer Schlachtung geben
wollten, weil die Götter nichts als freywillig und ungezwungen haben
wollten. Man führte sie zum Altar, man streuete ihnen Korn und Saltz auf
den
Kopff, man riß ihnen die Haare aus der Stirne und verbrannte sie,
man schlachtete sie darauf, iedes nach des GOttes Beschaffenheit, dem
geopffert |
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{Sp. 360} |
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wurde, man verbrannte das Fett und die Kaldaunen,
man gosse Wein aus, man verspeisete die übrigen Stücken, was überblieb,
wurde
verkauffet, denen Gästen wurde ein grüner Zweig, ein Stücke
Kuchen, oder etwas Salbe, hygieia
genannt, auf den Weg
gegeben, die Zungen derer geschlachteten Tiere begosse man mit Wein, und
opfferte sie dem Mercurio, |
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Friedrich Struntz de Linguis ...
Wittenberg 1716.
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Jo. Christ. Weidner de precibus ...
Wittenberg 1699. |
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ihre Götzen, die auf Puluinaribus
stunden, an; |
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Jo. David Ellrod Diss. de Puluinaribus
... Altdorff 1726. |
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in der Mineruae Verehrung aber
muste man
solches durch ein klägliches Geheul
verrichten. |
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Fr. Struntz de vlulatu ...
Wittenberg 1719. |
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Hierauf liessen sich die Pfeiffer, die auf
Phrygischen Hörnern bliessen, hören. |
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Matth. Brovver de Niedeck de
Veterum ... |
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In
eigenen so genannten heiligen Ceremonien
gieng es gar übel zu; diese wurden zur Nachtzeit gehalten, und von
Personen beydes
Geschlechts auf eine gar unreine Art gefeyert, welches
Orgia hiessen, und sonderlich dem Baccho und der
Cereri zukamen. |
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Der Hecate setzten die
Reichen
sonderlich in denen Neu-Monden auf die Creutz-Wege
gewisse Speisen, in
Meynung als wenn sie sich nebst ihren wilden unruhigen
Geistern ungemein
daran ergötzen würde, und es geschahe doch nichts weniger als dieses;
denn die
armen kamen zu solcher Zeit an diesen
Orten zusammen und
verzehrten es collegialiter. Dieser Hecate
schlachtete, man, welches sonst nicht gebräuchlich, junge Hunde,
skylakia, ob facilitatem pariendi, welche die Hunde
haben sollen, diese Hecate aber ausser andern
Verrichtungen
auch in der
Geburt des
Menschen sonderlich soll beschäfftiget seyn. |
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Dem Aesculapio opfferte man einen Hahn,
weil selbiger ein wachsames Thier ist, und den
Medicum mit
seinem
Exemplo, zur Treue,
Fleiß und Wachsamkeit anmahnen soll. |
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Dem Moloch opfferte man bey denen
Cananitern und Ammonitern lebendige
Kinder, welches die Römer bey ihren
Saturno auch nachahmeten; die Cybele hatte besondere
Priester, die sich ihr zu
Ehren, mit Pfriemen stachen, in die Zung und
Arme
schnitten, mit Messern über den
gantzen
Leib ritzten, und sich gar
genitalia, zum wenigsten zum Schein, verschnitten, den
Kopff
von einer Seite zur andern schmissen, und als unsinnige durch die
Städte
und
Örter, wo sie waren, hindurch lieffen; Wenn der Mond ins Abnehmen
gerieth, oder sich unter die Wolcken versteckte, schlug man
gewaltig auf
Cymbeln und Paucken, daß sie die Beschwerung derer Thessalischen Hexen
hören mögte, u.w.d.m. |
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Bey dem hatten sie im
Gebrauch vor allen
Dingen,
wenn sie aufstunden oder sonsten was vornahmen, GOtt sein
Recht zuthun. |
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- Varro.
- Zamoscius Senat. Rom. ...
- Sigonius Jur. Ciuit.
...
-
Struv.
Ant. ...
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Daher wuschen sie sich, damit sie nicht als
unreine vor derer Götter Augen treten mögten, darauf grüsten sie
selbige, nach Römischen Gebrauch, da die Clienten zu ihren
Patronen, so bald es
Tag ward, ins Vorgemach kamen, und den guten
Morgen brachten. |
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- Cato Rustic. II.
- Plinius Hist. Nat. VII. 53.
- Terentius Phorm. ...
- Cicero
Rosc.
- Appule-
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{Sp. 361|S. 198} |
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- Seneca Epist.
95.
- Brissonius Formul. ...
-
Claud. de Salutat. 8.
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Dieser geschahe gemeiniglich auf den Backen oder
die Hand, daß man, wie Cicero an einem
Ort erzählet, ein
Herculis Bild gefunden, welches, durch das beständige Küssen derer
Leute, die vor ihm ihr Compliment gemacht, auf dem Backen gantz
abgerieben worden. Dabey |
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- stunden sie nicht mit gebogenen Knien, sondern gerade
aufgerichtetem
Leibe.
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Martialis ... |
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- Plautus Curcul. ...
- Schegk Praeness. 10.
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- küsseten auch zu Weilen ihre eigene Hände und warffen ihnen
dadurch auf eine andere Art die Küsse zu.
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- Appuleius Met. IV.
- Rhodiginus ...
- Palmerius
Spicileg. ...
-
Struv. ...
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Zu Weilen dreheten sie sich in einem Creise von
der rechten Hand zur lincken herum und fielen vor ihnen nieder. |
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- Suetonius Vitell. 2.
- Liuius ...
- Plutarchus Num.
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- Pfeiffer Ant. Graec. ...
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Lieder |
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Sie verehrten sie auch sonsten mit allerhand
Liedern, derer gar viel waren, und deren jedes einem jeden Gott
zugehörete. So hatte |
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- Apollo und Mars ihren Paeanem,
- Diana Vpingin,
- Diana und Apollo zugleich Prosodian,
- Ceres ioulon et
oulon,
- Dionysius Dithyrambum,
- die Dioscuri bey denen Lacedämoniern ihre
kasoroia s.
embatēria mela,
- Herculis kallinikon,
- Cybele, metroa,
- Jo Thyrokopikon,
- Minerua ischophorika und andere Gesänge.
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Leibesglieder und Seelenkräfte |
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Und damit sie endlich sich vor die Wohlthat ihrer
Schöpffung, die sie ihnen aus Unwissenheit
fälschlich zuschrieben, recht
danckbar erzeigen mögten, eigneten sie iedem Gott jedes Glied ihres
Leibes, und jede
Krafft ihrer
Seele zu, wie sie nemlich aus denen
Würckungen sahen, daß es diesem oder jenem Gott zukäme oder nicht: So |
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- stund Juppiter als der oberste und
Herr derer übrigen
Götter dem
Vorsteher und
Regierer derer übrigen Glieder, dem Haupte
vor,
- Neptunus bewohnte das Hertz,
- Mars besaß denjenigen
Theil des
Leibes, wo sich die
Römer gürteten, wenn sie zum
Kriege bereit stunden.
- Seruius eignet dem Genio die Stirn zu,
- die Augenbrauen bewohnete Juno Lucina,
- die Augen hatte der verliebte Cupido, wie
Philostratus will, als ein festes Schloß und Raub-Nest inne,
wiewohl Fulgentius die Hut der Augen vor ein
Werck der
Mineruae ausgiebet.
- Das Ohr gehörete der Memoriae oder Gedächtnis-Krafft
zu, und der
Ort hinter dem rechten Ohre Nemesis,
- die rechte Hand war der Fidei oder dem
Glauben eigen,
daher rechtschaffene Leute, en dextra fidesque, in Munde
führten.
- Artemidorus theilet Plutoni den Rücken und die
hintern Theile zu, vielleicht weil man auf den Rücken schlaffen
gehet.
- Die Nieren u. genitalia hatte venus in ihrer
Direction, weil selbige zur Erzeugung und Ausbreitung des
menschlichen
Geschlechts gehörten.
- Der Läuffer Mercurius hatte an denen Füssen sein Theil,
und die Barmhertzigkeit an denen Knien, weil man vor einem, nach
alten Gebrauch, wenn man suppliciren und recht hoch bitten
wollte, niederfiel und dessen Knie berührte.
- Die Finger hatte Minerua zum Besietz, weil sie nach
Berichtigung derer alten die
Zahlen erfunden, man aber bey denen
Römern nicht anders als mit denen Fingern rechnete.
- Die Fußsolen und die Tali oder hervorstehende Knorren
gehörten der
Meer-Göttin Thetidi zu, vielleicht
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{Sp. 362} |
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daher, weil selbige ihren Achillem daselbst gehalten und
ins Stygische Wasser gebracht. |
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- Gyraldus Syntagm. Deor. I.
- Hadrianus Junius Adversar. ...
- Rosinus Ant. Rom. ...
- Carl Fridr. Petzoldt
Diss. de membris ...
Leipzig 17.
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Dieses ist ungefähr die Art und Weise, wodurch
sie ihren Göttern zugefallen gesuchet. |
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Es können mit mehreren hiervon
Pfeiffer Ant. Graec. I. und
Gotfried Lackemacher
in seinen Antiquitatibus Graeciae sacris, wie auch der
Titel
Opffern nachgesehen werden. |
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