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Zedler: Zucker-Raffinerien HIS-Data
5028-63-1071-2
Titel: Zucker-Raffinerien
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 63 Sp. 1071
Jahr: 1750
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 63 S. 549
Vorheriger Artikel: Zucker-Quintessenz, Khunraths
Folgender Artikel: Zucker-Ried
Siehe auch:
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel

  Text  
  Zucker-Raffinerien, sind heutiges Tages in Engelland, Franckreich, Holland und Hamburg zu finden, in welchen der aus Ost- und West-Indien in grossen langen Kisten gekommene Puder-Zucker aus Mascovade aufs neue geläutert, erst recht von seiner noch bey sich habenden Unreinigkeit gesäubert, und zu den oberzehlten Arten Zucker gemachet wird.  
  Die Raffinerien in Holland und Hamburg versehen gantz Deutschland mit Zucker, und er wird mehrentheils bey Groot Flämisch, oder so und so viel Seßling pro Pfund mit acht und zwey Drittheil pro Cent Rabat für 13 oder mit vier und zwey Drittheil pro Cent für sieben Monat Zeit eingekaufft, und hernach contant in Banco bezahlet.  
  Diese Kunst den Zucker zu raffiniren ist den Alten unbekannt gewesen, und haben sie sich mit ihrem natürlichen, gediegenen Zucker begnügen müssen, welcher aus den Ritzen des alten und Safft-vollen Zucker-Rohrs, so gleich wie ein Safft aus einem Baum heraus quillet, und sich wie Körner in der Grösse einer Erbse, oder zuweilen gar als eine Haselnuß ansetzet. Diese von der Sonne also getrocknete Körner wurden damahls in Indien gesammlet, und weit und breit verführet, daher auch Dioscorides, Plin, Galen und Avicenna solches Indianisches Saltz, ingleichen Rohr-Honig genannt.  
  Die Gattungen der Zucker, welche nach Hamburg gebracht werden, sind bereits in dem Haupt-Artickel: Zucker, nahmhafft gemacht worden.  
     

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Stand: 16. Dezember 2012 © Hans-Walter Pries