Bruns 1976

HIS-Data 42

Daten

Bruns 1976
Daten

Titel

Inventar des Fürstlichen Archivs zu Burgsteinfurt : Regierungsssachen der Grafschaften Bentheim u. Steinfurt ; Bestände A Bentheim, A Steinfurt, G / Bearb.: Alfred Bruns, Hans-Joachim Behr. - Münster : Aschendorff, 1976. - 544 S. - (Inventare der nichtstaatlichen Archive Westfalens : N.F. ; Bd. 6)

Status

Buch

Auszüge

S. 185: Urk. 59 (1396 August 12)

Text Bruns Übersetzung HIS-Data
Vortmer so sal unse here den van Stenvorde to schattinge geven achtehalffdusent rynssche guldene efte ere gewert, alse to Monstere genge und geve is, und van desser summen sal unse here den van Stenvorde verwissen sestehalffdusent gulden to tijden, der men noch overdregen sal, Weiterhin soll unser Herr [Bischof Otto von Münster] zur Schatzung geben achteinhalbtausend rheinische Gulden nach dem Wert, wie er zu Münster gang und gäbe ist, und von dieser Summe soll unser Herr dem von Steinfurt überweisen sechseinhalbtausend Gulden zu einer Zeit, die man noch vereinbaren wird,
und van de anderen twedusent gulden sal unse here dem van Stenvorde setten alsodane recht, als he van syns gestichtes wegene hevet in den kerspeIe van Stenvorde und in den kerspele to Borchorst, uthgescheiden unses heren erfhaftige gued und gulde und pacht, de unse here uthe den vorscr(even) kerspelen plach to hebbene und to borene, und von den anderen zweitausend Gulden soll unser Herr dem von Steinfurt setzen alsodann Recht, als er von seinem Stifte wegen hat in dem Kirchspiel von Steinfurt und in dem Kirchspiel zu Borghorst, ausgenommen unseres Herrn erbliches Gut und Geld und Pacht, die unser Herr aus den vorgenannten Kirchspielen pflegt zu haben und zu erheben,
myt alsodanen underscheide, dat unse here ofte sijne nakomelinge dat recht van de twedusent guldene ofte ere gewert mogen wederlosen uppe sunte Peters dagh als de uppe den stoel gebracht wart, vertennacht vore eder na alle jar unverjaret, wanner dat se willet. mit dem Unterschied, daß unser Herr oder seine Nachkömmlinge das Recht von den zweitausend Gulden oder ihrem Gegenwert wiedereinlösen können auf St. Peters Tag, als er auf den Thron gesetzt wurde, vierzehn Tage vorher nach allen Jahren unverjährt, wann immer er es will.
Und wanner dyt recht weder geloset werd, so solen unse here van Monstere und de van Stenvorde weder staen in eren rechten alse van der ervetale wegene na alse se vore weren. Und wenn dies Recht wiedergelöst wird, so sollen unser Herr von Münster und der von Steinfurt wieder stehen in ihren Rechten als von der Erbschaft wegen nach als sie vorher waren.

S. 202f.: Urk. von 1452 Febr. 20

Walram von Moers, Elekt und bestätigter Bischof von Münster, verzichtet auf Ansprüche an das Gericht Rüschau und die Kirchspiele Steinfurt und Borghorst, erhöht die Pfandsumme und verpfändet den Hof, Hofgericht und Kirchspiel zu Emsbüren.
Text Bruns Übersetzung HIS-Data
Int erste, soe enzullen wij off unse nacomelinge gijn sprake doen off wij off sie meynden, dar enich recht to te hebn van des gestichts wegene an dat gerichte ton Russchouwe, des gelycks an de kerspele Stenvorde ende Borchorst anders dan in manieren hijrna bescreven, sunder wij sullen den vurscreven unssen neven ende syne erffgenamen darynne sitten laten in alre manieren, as syne lieffden bes hertoe darynne gesetten hebben, mit vorwarden hyrnae bescreven. Zum ersten, so sollen wir oder unsere Nachkömmlinge keinen Anspruch erheben, sei es daß wir oder sie meinten, irgendein Recht zu haben von wegen des Stiftes am Gericht zum Rüschau, desgleichen an dem Kirchspiel Steinfurt und Borghorst, anders als in der Art hiernach beschrieben, sondern wir sollen den vorgenannten unseren Neffen und seine Erben darin sitzen lassen in aller Art, wie seine Liebden bis jetzt darin gesessen haben, mit den hiernach beschriebenen Vorbehalten.
Wert sake, dat wij off unse nacomelinge dar meynden recht to hebben und sprake darumb doen wolden, soe sullen wij ende unse nacomelinge sijnen lieffden off sijnen erven erst geven off vornoeghen veerdusent averlendesche rinsche guldene, als umb sprake des gherichtes ton Russchowe twedusent averlendesche rinsche gulden und umb sprake der kerspele vurscreven twedusent averlendesche rinsche gulden, ende alsdan sal eyn itlich staen tot sijnen rechte in maten hie vor datum dessen breves stont. Sei es, daß wir oder unsere Nachkömmlinge meinten, daran Recht zu haben und Anspruch darauf erheben wollten, so sollen wir und unsere Nachkommen seiner Liebden oder seinen Erber erst geben oder entrichten viertausend oberdeutsche rheinische Gulden, als um den Anspruch auf das Gericht zur Rüschau zweitausend oberdeutsche rheinische Gulden und um den Anspruch auf die vorgenannten Kirchspiele zweitausend oberdeutsche rheinische Gulden, und alsdann soll ein jeder stehen zu seinem Recht in dem Maße wie er vor datum dieses Briefes stand.

S. 223f.: Urk. von 1495 April 26

Kaiser Maximilian I. genehmigt den Zoll in der Herrschaft Bredevoort, nimmt die Herrschaft Steinfurt mit der Freigrafschaft Laer und der Kemnade in Münster als Reichslehen an und erhebt die Herrschaft Steinfurt zu einer Grafschaft.
Des haben wir angesehen ... und darumb ... dem obgenanten grafen Everwein zu Bentheim und zu Steinforde den gemelten zoll wie obbegriffen steet und sein voreltern und er bisheer getan haben einzunemen, zu haben und zu gebrauchen verwilligt, vergonnet und erlaubt und furter denselben zoll und die herrschaft Steinforde mitsambt der freyen graffschaft zu Laer und allen andern ihren herllicheiten, vogteyen, rechten, renten, zynsen, nutzen, gulten, lehen, manschaften, gerichten, wassern, welden, weyden und zugehorungen nichts ausgenommen, und darzu die kennadestette mit ir freyheiten, als die in der stat Monster gelegen ist, nicht davon gesondert noch ausgenomen, wie dann das alles von seinen vorvordern erblich auf ine komen und gefallen ist und er bisheer yngehabt und gebraucht hat, zu lehen gnedigklichen verlihen, was wir ime von pillicheit und genaden wegen daran zu verleihen haben.
Darzu auch aus sonder genaden und eigner bewegnuß die vorbestimbt herrschaft Steinforde zu einer graffschaft erhebt, gewirdigt und genennet, verwilligen, gonnen, erlauben, verleyhen, erheben, wirdigen und nennen solchs also alles von romischer kunighlicher macht und rechter wissen in craft dits briefs, und meinen und wollen, das die berurt herrschaft Steinforde nu hinfur in ewig zeyt ein graffschaft heißen und sein, und von menigelichen also genennet, geschriben, geacht und gehalten werden, und alle genade und freyheit haben sol, die ander graffschaften in dem heiligen reiche haben.

 

Stand: 5. August 2016 © Hans-Walter Pries