Man siehet hier [Auf der Konterskarpe]: |
Y. Das Arbeitshaus, rechter Hand, worin Armen, die keine
Arbeit bekommen können, und muthwilligen Bettlern, Arbeit gegeben wird. |
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Dies Gebäude ward 1756 bis 1758 von Naumann dem Vater nach
Feldmanns Angabe gebauet. *) Es ist ein weitläuftiges, {S. 30}
freystehendes, vierecktes Gebäude; drey Geschoß hoch, welches einen geräumigen
Hof einschließt. Es sind darin die nöthigen Zimmer und Säle zur Arbeit und
Wohnung der Armen, Wohnungen für den Aufseher und die Officianten, die Bäckerey
für die sämmtlichen Armenhäuser welche unter dem Königl. Armendirektorium
stehen, und ein großer Saal zur Kirche. |
Der Platz vor dem Arbeitshause, ist der Paradeplatz für das
Thünasche und das Bornstädtsche Regiment. |
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*) Vorher war diese Anstalt auf der Friedrichsstadt im Rondele im Hause des
Schlächtergewerks gewesen, welches zum Zeichen einen {S. 30} Ochsen
führte. Deshalb ward das Haus aus Mißbrauch der Ochsenkopf genennt; und daher
giebt der gemeine Mann noch zuweilen dem jetzigen Arbeitshause diesen Namen. |
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