Titel: |
Gnade GOttes |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
11 Sp. 1 |
Jahr: |
1735 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd.
11 S. 18 |
Vorheriger Artikel: |
Gnade GOttes, ein Gewächs |
Folgender Artikel: |
Gnade GOttes … Erlösung |
Siehe auch: |
|
Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
- Für die Auflösung der Quellenangaben siehe:
Bibel
|
|
Text |
Quellenangaben |
|
Gnade
GOttes, ist Theils eine
wesentliche, die
er zu uns träget bey sich selbst, aus welcher er
geneigt wird, CHristum und den
H.
Geist mit seinen
Gaben |
|
|
{Sp. 2} |
|
|
uns zu schencken, und uns als seine Creaturen
väterlich
liebet, und sich unser erbarmet; |
- Ps. 13, 6.
- Rom. 3, 24.
- Eph. 2, 8.
|
|
Theils eine allgemeine, gegen die in
Sünden
gefallene Menschen, welche nicht nur insgemein
angehet die Erhaltung seiner Kirchen, und die
mancherley Gaben und Geschencke zu derselben
Erbauung; sondern zuförderst einen jeden
Menschen und dessen ewige Seligkeit, welche ist
Gratia euangelica, da er die
Welt also geliebet, daß
er etc. |
Jo. 3, 16. |
|
Diese Evangelische Göttliche Gnade, welche
sich bey dem Anfange, Mittel und Ende unsers
Glaubens, und
Mittheilung der ewigen Seligkeit
verspühren lässet, ist nun eine
würckliche
Erweisung der hertzlichen Liebe GOttes gegen die
sündlichen Menschen, also daß er die durch
CHristum erworbene allgemeine Seligkeit lässet
durch die gnadenreiche Beruffung allen Menschen
anbieten, welchen er durch die gnadenreiche
Bekehrung und Wiedergeburt den selig-machenden
Glauben schencket, und sie durch solchen Glauben
aus Gnaden
gerecht, heilig und ewig selig machen
will. |
|
|
Hierbey ist merckwürdig die vorhergehende
Gnade GOttes, da er beym Anfang der Bekehrung
dem
armen Sünder aus Gnaden schencket einen
erleuchteten
Verstand, einen
gehorsamen
Willen und
würckliche
Kräffte, GOtt nicht ferner zu
wiederstreben, sondern seinem heiligen Wort und
seiner gnadenreichen
Würckung zu folgen: die
mitgehende Gnade GOttes, da er beym Fortgange
unserer Bekehrung das aus Gnaden geschenckte
neue Wissen,
Wollen und Können also
regieret, daß
auf die erkannte göttliche Wahrheit und Erwählung
des
guten, ein GOtt wohlgefälliges Vollbringen
desselben erfolgen könne. |
|
|
|
|