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Zedler: Düngung des Feldes HIS-Data
5028-7-1557-3
Titel: Düngung des Feldes
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 7 Sp. 1557
Jahr: 1734
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 7 S. 804
Vorheriger Artikel: Dünger
Folgender Artikel: Düngung der Gärten
Siehe auch:
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel

  Text  
  Düngung des Feldes, ist dasjenige, was denen magern Feldern eine neue Krafft und Hitze geben muß, den ihnen anvertrauten Saamen auszubrüten, und das in ihm steckende Gewächs zur Höhe zu treiben.  
  Solche Düngung pfleget insgemein nach denen vier Jahrs-Zeiten, da sie vorgenommen wird, viererley zu seyn:  
  Die erste geschicht zur Winter-Saat auf Brach-Feld im Junio, wenn der Lein und die Sommer-Gerste allenthalben gesäet, und alles Getrayde im Acker mit der Sommer-Saat bestellet ist.  
  Die andere, wenn die Korn- und Waitzen-Ähren mit Mist zur Winter-Saat etwas zum Augusto beführet werden.  
  Die dritte ist die Herbst-Mist-Fuhre, da man kurtz vor Winters, ehe es zugefrieret, den Mist in das Feld, wo diesen Sommer über Winter-Frucht gestanden, auf die Korn-Äcker zur Gerste, zu Hirse ins Brach-Feld, oder zu Heyde-Korn, Hanf-  
  {Sp. 1558}  
  und Lein-Saamen, oder auf die Kraut-Äcker ausführet, welche denn zur Sommer-Saat die beste ist.  
  Die vierte geschicht im Frühlinge, da man den Mist im April zur Gerste, Hirse, Heyde-Korn, und andere dergleichen Getraide auf den vor Winters gestürtzten Acker führet, welche Düngung aber nicht so gut, als diejenige, so vor Winters geschiehet.  
  Bey allen diesen Düngungen ist dieses zu mercken, daß, so bald der Mist ausgeführet ist, er muß gebreitet und untergepflüget werden, denn wenn der Mist so lange auf dem Acker liegen bleibet, so dorret er von der Lufft und Winde zu sehr aus, und die besten Kräffte werden von der Sonne ausgezogen.  
     

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Stand: 29. März 2012 © Hans-Walter Pries