Titel: |
Gehen will ich wiederum an meinen Ort |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
10 Sp. 610 |
Jahr: |
1735 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd. 10 S. 318 |
Vorheriger Artikel: |
Gehen will ich in den Haus auf deine grosse Güte |
Folgender Artikel: |
Gehen zum Weibe |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
- Für die Auflösung der Quellenangaben siehe:
Bibel
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Text |
Quellenangaben |
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Gehen will ich wiederum an meinen
Ort,
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Hos. 5, 15. |
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Dieses desto deutlicher zu
verstehen,
muß man Achtung geben auf den
Gegen-Satz, welcher
Mich. 1, 3. befindlich: Denn siehe, der HErr wird ausgehen
aus seinem Ort, und etc. |
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Nun ist zwar
GOtt allenthalben
gegenwärtig, brauchet dahero nicht von einem
Orte auszugehen, oder wiederum zurück zu kehren: Indessen schreibet ihm die
Schrifft, und er selbst, nach
menschlicher Weise, sich dergleichen zu, und
deutet an durch das Ausgehen aus seinem Ort, nemlich dem
Himmel, die sonderbahre Offenbahrung seiner Wohlthaten oder
Gerichte;
denn da gehet er aus, wenn er die
Menschen an einem
gewissen Orte, in einem
gewissen Lande und auf eine besondere Weise mercken lässet, daß er nicht nur im
Himmel, sondern auch bey ihnen zugegen, und sie entweder straffet, oder mit
allerhand
Gütern überschüttet. |
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Durch das wieder- oder zurück kehren an seinen Ort zeiget
er hingegen an, die Entziehung seiner Wohlthaten; oder die Verbergung
und Zurückhaltung seiner Gerichte. Ich will wiederum an meinen Ort gehen,
heisset also so viel: Ich will mich bey ihrer |
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{Sp. 611|S. 319} |
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äussersten
Noth so verhalten, als wäre ich nicht bey ihnen, wohl aber allein
an meinem Ort, oder im Himmel; sie sollen keine Hülffe, Trost und Rettung von
mir zu gewarten haben etc. |
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