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Ort oder Ord |
Ort oder Ord,
alte
Deutsche
Wörter, die so
viel
bedeuten als der Anfang (initium, principium). |
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Gleichwie aber diese Wörter mit denen
Lateinischen: Orior und Ordior, die gleichfalls einen
Anfang anzeigen, einige Verwandschaft haben; so giebt es auch noch viele alte
Deutsche und Holländische Wörter, die des Wohlklangs wegen sich von or
vor ord oder ort, anfangen, in denen das
Wort
or einige Bedeutung des Anfangs oder
Ursprungs hat, als |
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Ein mehrerers hiervon siehe in Mylii Archaeol. Teut.
beym Leibnitz Collect. Etymol. ... |
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bey den Dänen |
Ort, heisset bey den Dänen so viel als
Wort,
davon an seinem Orte. |
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in der Ontologie |
Ort, Locus, ist in der
Ontologie die Art und Weise, wie ein
Ding neben einander zugleich ist. |
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Hieraus erhellet, daß der Ort nichts in einem Dinge ändert, indem er mit
seinem innern gar nichts zu thun hat. Und daher ist es
möglich, daß ein jedes
Ding den Ort eines andern einnehmen kan: denn weder in jenem, noch in diesem ist
gegründet, warum es eben in diesem Orte seyn
müsse. |
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in der Naturlehre |
Ort, in der Naturlehre, so daher auch
Physicalischer Ort, Locus Physicus,
genennet wird, pfleget in einen äusserlichen und
innerlichen
eingetheilet zu werden; was er aber in beyden Absichten
sey, und wie man sich denselben
vorzustellen und zu beschreiben, darinnen ist
man nicht einig. |
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äusserlicher |
Von dem äusserlichen (Loco externo) macht
Aristoteles Physic. Lib. IV. c. 4. eine dunckle Erklärung, daß
auch darüber unter seinen Anhängern sonderlich den Scholasticis ein Streit
entstanden, was der Ort eigentlich sey. Die meisten nehmen sie in |
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{Sp. 2026} |
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dem
Verstand an, daß der Ort eine superficies prima et immobilis
corporis ambientis wäre, und mercken dabei an, daß, wenn die
Superficies genennet werde prima, so werde diejenige darunter
verstanden, die am nächsten und
unmittelbar dasjenige, so sich an einem Ort
befände, umgäbe; immobilis aber müste sie seyn, weil dasjenige, was
bewegt werde, nothwendig durch die
Bewegung aus seinem Ort kommen müsse,
welches nicht geschehen könnte, wenn der Ort zugleich mit bewegt würde. |
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Weil aber andere eingewendet, wie aus dieser
Meynung die
ungereimte Folgerung kommen müste, daß ein wahrhaftig ruhender
Cörper unablässig
seinen Ort verändere, z.E. ein Felß in dem Meer, in dem Wasser, so ihn umgäbe,
bewege und vorbey flüsse; so haben die Aristotelici sich grosse Mühe gegeben,
das unbewegliche
Wesen des äusserlichen Orts, zu behaupten, und ob sie wohl
hierüber unter sich selbst ungleiche Meynungen gefasset, so kommen sie doch
darinnen überein, daß der Ort, wenn er formaliter angesehen werde,
unbeweglich sey. |
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Die neuern, als die Cartesianer, sehen den äusserlichen Ort an, als das
Verhalten oder den
Stand eines
Cörpers in Ansehung anderer, die um ihn sind und als ruhend
oder stillstehend angenommen werden, |
wie davon
- Cartesius in princip. phil. part. 2. art. 13.
- Rohault in tract. physic. part. 1. c. 8. §. 4.
- Regis in phil. natur. Lib. I. c. 2
zu lesen sind. |
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Man pflegt hieraus zu folgern daß ein
Cörper den Ort verändern könne, auch
wenn er selbst ruhet, sofern die Cörper, die um ihn sind, von ihrem Ort bewegt
werden; vors andere, daß ein Cörper an zweyen gleichmäßigen Orten so wenig als
zwey Cörper in einem und demselben gleichmäßigen Ort auf einmal und zu einer
Zeit seyn können, und drittens daß ein Cörper den Ort eines andern einnehmen
könne, ob er gleich nicht von gleicher Grösse sey. |
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innerlicher |
Durch den innerlichen Ort (Locum internum)
verstehet man eben das, was man sonst einen Raum nennet, von
dem in einem besondern
Artickel gehandelt worden. |
Jacobus Martini ehemaliger Professor zu
Wittenberg hat ein
besonders Buch de loco geschrieben, so 1620 daselbst gedruckt worden,
dergleichen wir auch von dem Bartholomäo Keckermann haben; im
Jahr 1685 ist von Johann Paschio eine weitläuftige
Disputation
de loco herauskommen, darinnen man alles, was die Aristotelische
Schule
davon
saget, beysammen antrift. |
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Es ist besser, daß man betrachtet, wie sich die Cörper in Ansehung des Orts
gegen einander verhalten, wie weit einer von dem andern entfernet, warum
Gott unter andern bey dem menschlichen
Leibe einem Glied
diese und keine andere Stelle angewiesen, z.E. warum das Hertz vielmehr in der
Brust, als in dem Haupt eines Thieres lieget; als daß man auf eine subtile Art
speculiret, was der Ort sey, und sich mit einer Abstraction so viel zu thun
machet. Es haben auch die
Disputen, die hierüber gewesen, nichts auf sich,
welche bloß daher entstanden, daß man das
Wort Ort auf verschiedene Art genommen
hat. |
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Man nenne das eine den Ort, das andere den Raum, so braucht man nicht den
Ort in einen innerlichen und äusserlichen einzutheilen. Betrachtet man den Ort,
wie er |
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{Sp. 2027|S. 1027} |
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vom Raum unterschieden, so darf man ihn mit der Lage eines
Dinges nicht
vermischen, welche wir nach den Dingen, die neben einer
Sache zugleich
existiren, beurtheilen müssen: Der Ort aber an sich, wie er einem Dinge zukommt,
ist nichts anders, als der äussere Umfang eines Dings selbst. |
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fatale Örter |
Es bilden sich einige Leute ein, daß gewisse Örter den Menschen fatal wären. Thuanus hist. Lib. IV. p.. 115. wenn er von dem Ort
Mühlberg, wo
Churfürst Johann Friedrich von
Kayser Carl dem fünften gefangen
worden, handelt, so
spricht er: Der
Name dieses Orts sey
Fürstlichen
Personen
allezeit sehr ominös gewesen, wie curieuse und in den Deutschen Affairen
bewanderte
Männer
angemercket hätten; |
dergleichen Exempel noch mehr in
Becmanns lineis d. ctr. mor. c. 8. §. 5. p. 195 und
in Dondorfs Disputation de fatalitate locorum Leipzig
1688 angeführt worden. |
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Es urtheilet aber davon
Buddeus in thesibus de atheismo
et superstitione c. 9. §. 6. sehr wohl, wenn er
spricht: es kan wohl
geschehen, daß an eben demselben Ort ein Unglück zu etlichen malen gewisse
Persohnen betreffe. Weil aber dieses entweder gar zufälliger Weise passiren,
oder aus andern auch verborgenen
Ursachen herkommen kan, so legen sie durch eine
Zusammenfügung der
Ideen dem Ort diesen
Effect bey, als wenn er Ursache davon
wäre, der doch dazu die geringste
Kraft und Fähigkeit nicht hat. |
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Doch nimmt die
Einbildungs-Kraft, die zur Leichtgläubigkeit geneigt ist,
daher Gelegenheit, sich eine Fatalität gewisser Örter zu erdichten. Und wenn
auch gleich die
Erfahrung selbige bekräftigte, so ist doch gewiß, daß dieser
Effect nicht den Örtern oder deren Fatalität, sondern andern
Ursachen zuzuschreiben sey. Unterdessen geschichts, daß abergläubische Leute die
Fatalität der Zeiten und der Örter mehr, als den
Zorn Gottes
fürchten; ja sich
durch solche abergläubische
Furcht von dem Vertrauen, das sie auf
Gott setzen solten, abwendig machen lassen. |
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Rechte |
Was in den
Rechten
von den verschiedentlichen
Arten der Örter vorkommt, solches ist an gehörigen
Orten beygebracht worden. Überhaupt von dem Orte ist zu mercken, daß, wenn
jemand, oder auch einer einem andern etwas an einem gewissen Orte zu zahlen oder
zu liefern versprochen hat, und thut es nicht, sondern will es an einem anderen
Orte erlegen oder leisten; so hat er eine willkührliche Klage, wegen der
Versprechung, so in denen alten
Römischen Rechten
mit einem besondern
Namen
Actio ex stipulatu arbitraria heisset, vor der
Obrigkeit des Ortes, wo der Schuldner seine wesentliche Wohnung hat, deswegen
anzustellen. |
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Wobey aber gleichwohl des
Richters Willkühr anheim gestellet wird, wie und
welcher gestalt er den Beklagten des Interesse halber, und daß er das
versprochener
Geld, Waaren oder
Ding, an dem bedungenen Orte nicht geliefert
oder geleistet hat, der
Billigkeit nach verurtheilen wolle. Es muß aber auch
hierinnen wiederum nicht allein auf des Klägers Interesse gesehen werden;
sondern wofern mit dem Schuldner die Zahlung an dem Orte, wo er solche zu thun
versprochen hat, nicht so schwer fallen würde, muß ihm solche ebenfalls
billig
zu statten kommen. |
Struv in Synt. Jur. Civ. … |
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{Sp. 2028|S. 1030} |
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in der Vernunft-Lehre |
Ort, in der Vernunft-Lehre heisset das
Capitel, woraus der
Beweiß einer Frage genommen, wird, siehe Loci Topici,
im XVIII
Bande p. 104 u.ff. |
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Ende |
Ort, heisset auch überhaupt das Ende; ins besondere aber auf Bergwercken, davon folgender
Artickel. |
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auf Bergwercken |
Ort, heist auf Bergwercken das Ende eines Stollflügelsfeld,
Quer- oder andern Orts, so weit ein jedes getrieben worden, und man nicht weiter
fahren kan, so
sagt man, vor Gantz-Ort kommen. |
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Ingleichen wo ein Bergmann seine Arbeit in der Grube auf dem Gesteine hat,
so heist es: vor Ort arbeiten. |
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Auch wird Ort bey den Bergleuten die Spitze am Eisen genennet. |
- Berginform. P. II. f. 67.
- Bergbausp. post Indit. Lit. O, und dem
Worte
Arbeiten.
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Münze |
Ort, ist der vierte Theil einer Courrant-Müntze,
Lat.
quadrans nummi,
Fr.
Quart,
z.E. ein |
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- Orts-Thaler,
- Orts-Gülden,
- Dantziger Ort,
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von dem besondere
Artickel. |
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Ende eines Meissels |
Ort,
Fr. la Taille,
heisset auch das scharfe Ende eines Meissels. Solcher ist entweder platt,
breiter oder schmäler. |
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Siehe Meissel, im XX
Bande p. 375. |
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Schloß |
Ort, oder Orth, ein Schloß und
Herrschafft
in Ober-Österreich und zwar im Traun-Viertel am Gemündersee
gelegen, sonst dem
Grafen von Preysing jetzo aber dem
Kayser
gehörig. Das Schloß lieget auf einem Felsen mitten in dem Traun-See. |
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Schantze |
Ort, eine Schantze, siehe Leer, im XVI
Bande p. 1343 u.f. |
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Adam von Ort |
Ort (Adam von) ein
berühmter Mahler von Antwerpen,
Lamberts van Ort
Sohn, dessen
Schüler er auch gewesen, mahlete lauter
grosse
Sachen, und zwar zu seiner Zeit in guter Reputation. |
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Die stetige Beschäfftigungen in seiner
Arbeit,
welche man ihm zubrachte, verhinderte ihn, aus seinem
Vaterlande eine
Reise zu
thun. Er war des Rubens erster
Meister,
starb zu Antwerpen, im
84
Jahr seines
Alters im Jahr 1641. |
Piles Historie und Leben der Mahler. p. 461. u.f. |
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Martin von Ort |
Ort (Martin von) kommt in einer alten Urkunde des 1189
Jahres beym
Ludwig Reliqu. MSt. T. IV. p. 177 als
Zeuge vor. |
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äusserliche |
Ort (äusserliche), siehe
Ort, in der Naturlehre. |
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algebraischer |
Ort (algebraischer) siehe Locus
Geometricus, im XVIII
Bande p. 134. u.ff. |
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astronomischer |
Ort (astronomischer) siehe
Ort im Astronomischen
Verstande. |
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befreyter |
Ort (befreyter) siehe
Privilegirter Ort. |
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Behaltungsort |
Ort (Behaltungs-) ist in den Apothecken ein solcher Ort, wo
sowohl die einfachen, als zusammengesetzten Artzneyen mit
Fleiß aufbehalten
werden, damit sie lange Zeit
gut und brauchbar bleiben
mögen. |
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Insgemein muß der Behaltungsort hoch, trocken, offen, luftig und gegen den
Mittag liegen. Derowegen müssen staubichte, unterirdische, rusichte, und an der
Sonnen gelegene Örter vermieden werden. Die Sonnenstrahlen dienen auch nicht,
ingleichen alle Feuchtigkeit von dem Gemäuer. Dannenhero soll man die Simplicia
in besondern Stuben, auf Bäncken und Brettern bei gelinder Wärme trocknen, und
sie hernach reinlich aufbehalten. |
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Besonders aber werden die Sachen aufgehoben in Krügen, Kästgen, gedreheten
Büchsen, Flaschen, Gläsern, Säcken und dergleichen. Jedes |
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{Sp. 2029|S. 1028} |
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nach seiner Art, damit das Simplex von dem Geschirre keine fremde
Eigenschafft erhalte oder sonst einen andern Geschmack bekomme: die in das
Mineralreich gehörigen
Dinge, als
Erden, Metallen, Steine, werden in Schachteln
und höltzernen Büchsen aufbehalten. Die Saltze aber in Holtze oder Glas,
keinesweges aber in Metall, und müssen an trockene Örter gestellet werden.
Wässerichte Dinge aber behält man in Gläsern oder verglasurten Krügen auf. |
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Die Pflantzen, als Blumen, Kräuter, werden im Schatten getrocknet. Wenn sie
aber dicke und starcke, fette Blätter haben, und gerne faulen, die müssen bey
einer grössern Wärme, als Sonnen-Hitze, getrocknet werden. Wenn sie nun trocken,
werden sie in höltzernen Kästgen, daß sie nicht staubicht werden, verwahret.
Saamen und Früchte behält man in höltzernen Büchsen auf, wie auch in Gläsern und
Papier, damit sie rein bleiben. Die Wurtzeln behält man in trockner Lufft: die
kleinern und dünnern aber, deren Kräffte durch die Wärme des Feuers leichtlich
weggehen, muß man im Schatten und Winde austrocknen, als Fenchelwurtzel,
Eppichwurtzel. Die gröbern werden an der Sonnen und beym Feuer oder Winde
getrocknet, als Enzian, Rhapontick. Die Rinden behält man in höltzernen Büchsen
an einem trockenen Orte; die Gummi und trockene Hartze in höltzernen Büchsen,
die flüssenden aber in Krügen. |
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Die trockenen Theile der Thiere thut man in höltzerne Büchsen; ingleichen
auch die Gebeine, Fettigkeiten und Marck, welche man in irdenen und verglasten
Krügen verwahret, und sie an einen kalten und trockenen Ort stellet. |
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Was die zubereiteten Sachen anlanget: so werden die destillirten Wasser und
Eige in gläsernen Gefässen und Flaschen verwahret. Die wohlrüchenden Balsame
halten in zinnernen Geschirren sich sehr wohl, noch besser aber in gläsernen.
Flüßige und destillirte Balsame aber verwahret man, wie die destillirten
Geister
und Öle. Cerata behält man wie Pflaster. Eingemachte Sachen erfordern
vielmehr irdene als zinnerne Gefässe. Confecte, und andere überzuckerte Sachen,
erfordern Schachteln und höltzerne Büchsen, werden warm und trocken gehalten. |
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Conserven, Eclegmata und Lattwergen behält man in irdenen Gefässen,
welche die zinnernen weit übertreffen. Pflaster und Cerata werden mit
Blasen oder Wachspapiere umwickelt, und in trockenen Schachteln verwahret.
Extracte thut man in irdene und gläserne Geschirre, mit einem weiten Mundloch,
daß man mit einem Spatel darein kommen kan, sind sie aber trockener: so behält
man sie, wie die Pillen. |
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Feculas und Flores thut man in Gläser. Morsellen verwahret
man wie die Confectionen. Die angesetzten und ausgepreßten Öle werden in Gläsern
oder irdenen verglasurten Geschirren verwahret. Die destillirten hingegen in
Gläsern, mit einem engen Mundloche. Die Pillenmassen wickelt man in eine Blase
oder durch Wachs gezogenes Papier ein, und leget sie in trockene höltzerne oder
zinnerne Büchsen, an einen trockenen Ort. |
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Die Präparate stellet man in Gläser an einen trockenen Ort. Die Saltze
erfordern Gläser und einen trockenen Ort. Aromatische Species hebet man |
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{Sp. 2030} |
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in ledernen wohl vernäheten Säcken, oder auch in gläsernen und höltzernen
Büchsen auf. Die
Geister erfordern wohl vermachte Gläser mit engen Mundlöchern,
an einem mäßigen und kalten Orte. Die flüssenden Säffte verwahret man in Gläsern
mit engen Mundlöchern und geußt ein wenig Mandel- oder Baumöl u.s.f. darauf,
damit sie nicht verderben. Die dicken Säffte kommen mit den Extracten überein.
Die Syrupe halten sich in irdenen verglasurten Gefäßen am besten, besonders
diejenigen, welche vor sich sauer sind. Denn sie sonsten, wo sie in metallenen
Geschirren stünden, leichtlich das Metall angreiffen möchten, und dadurch
Schaden leiden. |
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Trochiscos, Küchelgen hebet man in höltzernen Büchsen auf. Die
Weine in irdenen und gläsernen Gefässen. Die Salben und Schmierwercke behält man
auch in irdenen Geschirren, einige auch in zinnernen Büchsen, welche
verschlossen sind. |
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cörperlicher |
Ort (cörperlicher) siehe Locus
Geometricus, im XIIX
Bande p. 134. u.ff. |
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Dantziger |
Ort (Dantziger) eine
Müntze, ist am Werthe 15 Kreutzer oder
4 Groschen, 9 und drey Fünfftheil Pfennig, und 5 derselben machen einen
Reichsthaler. |
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dunckler |
Ort (dunckler) siehe
Dunckler Ort, im
VII
Bande p. 1598. |
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ebener |
Ort (ebener) siehe Locus
Geometricus, im XIIX
Bande p. 134. u.ff. |
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erdichteter |
Ort (erdichteter) des Monds, siehe
Locus Lunae fictus, im XIIX
Bande p. 137. |
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Flügel |
Ort (Flügel-) siehe
Flügel-Ort, im IX
Bande p. 1357. |
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Gantz |
Ort (Gantz-) siehe Ort, auf Bergwercken. |
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gebrochene |
Ort (der gebrochene) Locus
refractus, ist der Ort auf der Fläche der Welt-Kugel, wo man einen
Stern vermittelst der in unserer Lufft gebrochenen Strahlen siehet. |
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Zu mehrerer Erlätuerung dienet, was in dem
Artickel: Refraction,
beygebracht worden. |
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Geburts |
Ort (Geburts-) Locus natalis,
siehe Stadt (Geburts-) |
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Geometrischer |
Ort (Geometrischer) siehe Locus
geometricus, im XVIII
Bande p. 134. u.ff. |
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geweyheter |
Ort (geweyheter) siehe Locus
religiosus, im XVIII
Bande p. 138. |
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häuslicher |
Ort (häuslicher) oder der Ort, wo man sich häuslich
niedergelassen, siehe Wohnung. |
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heiliger |
Ort (heiliger) siehe Locus
religiosus, im XIIX
Bande p. 138. |
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Heliocentrische |
Ort (Heliocentrische) siehe
Heliocentrische Ort,
im XII
Bande p. 1261. |
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innerlicher |
Ort (innerlicher) s.
Ort,
in der Natur-Lehre. |
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linichter |
Ort (linichter) siehe Locus
Geometricus, im XIIX
Bande p. 134. u.ff. |
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mittlere |
Ort (mittlere) siehe
Mittlere Ort, im
XXI
Bande p. 638. |
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öffentlicher |
Ort (öffentlicher) siehe Locus
publica, im XIIX
Bande p. 70. u.ff. |
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optische |
Ort (der optische) Locus Opticus,
heisset in der Astronomie der Punct in der Fläche der Welt-Kugel, wo ein
Stern aus einem innerhalb der Welt-Kugel angenommenen Puncte gesehen wird,
dergleichen ist so wohl der mittlere als wahre Ort des Planetens. |
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{Sp. 2031|S. 1029} |
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Parallel |
Ort (Parallel-) siehe Loca
parallela, im XIIX
Bande p. 70. |
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Physicalische |
Ort (Physicalische), siehe
Ort, in der Naturlehre. |
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Physicalischer |
Ort (Physicalischer) Locus Physicus,
heisset in der Astronomie der Punct, wo der Mittel-Punct der Sonne, des
Mondens oder eines Sternes anzutreffen, als in der Figur, so im
Artickel:
Mittlerer Ort, im XXI
Bande p. 638.
befindlich, der Punct S in der Sonnen-Bahn, wo der Mittel-Punct der
Sonnen anzutreffen. |
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privilegirter |
Ort (privilegirter) siehe
Privilegirter Ort. |
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religiöser |
Ort (religiöser) Locus religiosus,
der Ort, wo die Todten pflegen hin begraben zu werden, siehe
Locus religiosus, im XVIII
Bande p.
138. |
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scheinbarer |
Ort (scheinbarer) Locus apparens,
heisset in der Astronomie der Punct auf der Fläche der Welt-Kugel, wo man
auf der Erd-Fläche den Mittel-Punct der Sonne, des Mondes oder eines Sternes
siehet. |
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Sitz-Ort |
Ort (Sitz-) auf den Bergwercken, siehe Strosse. |
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verdächtiger |
Ort (verdächtiger) siehe
Verdächtiger Ort. |
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wahre |
Ort (der
wahre) Locus verus,
heisset in der Astronomie der Punct auf der Fläche der Welt-Kugel, wo man
aus dem Mittel-Puncte der
Erde einen Stern siehet. |
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Wohnungs |
Ort (Wohnungs-) siehe Wohnung. |
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