Titel: |
Quelle |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
30 Sp. 176 |
Jahr: |
1741 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd. 30 S. 97 |
Vorheriger Artikel: |
Quell-Cammer |
Folgender Artikel: |
Quelle, siehe Principien |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
- Für die Auflösung der Quellenangaben siehe:
Bibel
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Text |
Quellenangaben |
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Quelle, Quell, Spring, Spring-Quell, Fons,
Source, ein
Ort, wo
Wasser aus der
Erden entspringet; oder in
seinem natürlichen Verstande ein frisches treibendes und sich
bewegendes Wasser, welches
Brunnen und
Flüße machet, und eben wegen seiner
treibenden Bewegung etwas lebendiges heisset. |
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Die, welche
reich sind und
überlauffen, sind der
Anfang aller
Bäche, Flüsse und Ströhme. |
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Von dem
Ursprung der Quellen ist
weitläufftig gehandelt worden in dem Artickel: Brunnen-Quelle, im IV Bande, p. 1613 u. ff. |
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Andere lauffen nicht aus, sondern, wenn sie eine gewisse Höhe erreichet haben, bleiben sie stehen,
wiewohl sie doch Wasserreich sind, und wenn sie erschöpffet worden, bald wieder zuquellen. Sie führen
gemeiniglich ein süsseres Wasser. |
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Der
gelehrte
Jude Philo
saget, eine Quelle sey
gleichsam die liebthätige Brust der allgemeinen
Mutter, des
Erdbodens. Mit einer
solchen Qvelle wird
GOtt der HErr nach seiner
Natur,
Wesen und Gütigkeit
verglichen. Und sagt daher ein gottseliger
Lehrer unserer Kirchen: GOtt der
Vater ist Scaturigo, der Qvell des
Dreyeinigen göttlichen Wesens; GOtt der
Sohn der Brunn, aus der Qvelle
herkommend, und der
heilige Geist der
Fluß. Wie nun GOtt der Vater ist der Qvell
des göttlichen Wesens, nachdem der Sohn und heilige Geist mit ihm eins sind, ob sie gleich der
persönlichen
Substantz nach
unterschieden, wie das Wasser
in einer Quelle, Brunnen und Fluße drey, und doch dem Wesen nach eins sind; also ist auch GOtt der
Vater die
Liebes- und
Lebens-Quelle aller
seligmachenden Wohlthaten der heiligen Dreyeinigkeit. Drum sagt David von GOtt: Bey dir ist die
lebendige Quelle, |
Ps. XXXVI, 10, |
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ja er wird selbst genennet die lebendige Quelle, |
Jerem. Il, 13, |
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die Quelle des lebendigen Wassers, |
Cap. XVII. 13, |
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er ist nach Art der heiligen Sprache die Trost-
Freuden-
Wollust- Seegen-
Glaub- und Heils-Quelle, da die Seligen
truncken werden von den
reichen
Güthern seines
Hauses, |
Ps. XXXVI, 9. |
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Ist eine Quelle dasjenige, von welcher das Wasser entspringet, kommt aber selbst von keiner
andern Quelle her; so ist GOtt derjenige, der von nichts seinen
Ursprung hat, ist aber selber der
Ursprung, von welchem alles
Gute in die
Welt geflossen und noch
flüsset, |
Jac. I,17. |
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Hat eine Felsen-Qvelle ein schönes reines frisches Wasser, so
Menschen und Vieh erquicket,
so kommt von GOtt das, was
Leib und
Seele
nützlich ist, |
- Jerem. XXXI, 25, Ps. CXXXII, 15.
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Kan eine Quelle verstopffet werden und versiegen, |
1 B. Mose XXVI, 15, |
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so qvillet GOlt immer gutes, und höret damit nicht auf, |
Klaglied. Jerem. III, 22, 23. |
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Ubrigens habens die
Heyden auch hierinnen sehr
versehen, wenn sie aus denen von GOtt belebten, oder in Trieb gesetzten Quellen den lebendigen GOtt
selbst machen, und jene mit der diesem allein gebührenden
Ehre bedienen
wollen, |
davon Zorn in Biblioth. antiquario-exeget. T.l, P. III, p. 193 u ff. viele Zeugniße und
Exempel angeführet hat, |
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woraus erhellet, daß |
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{Sp. 177|S. 98} |
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man denen Quellen als Gottheiten Tempel und Capellen gebauet, Altäre aufgerichtet, Lichter
angezündet, Opffer gebracht, geräuchert, u. s. w. |
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Man hieß die darhinter steckende oder bey den Brunnen sich gerne aufhaltende Gottheiten
Nymphen, Najaden, u. s. w. und
wuste allerhand Fabeley von ihnen
vorzubringen, davon der Artickel: Nymphen, im XXIV Bande, p. 1750. u. ff. nachgesehen werden
kann. |
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