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Quellenangaben und Anmerkungen
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Raum, Spatium. |
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Der
Erklärung des Raums sind die
Philosophen nicht einig. Einige
meynen, es sey der
Raum nichts von den
Dingen, die neben einander existirten und sich wo befänden,
unterschiedenes; sondern bestünde nur in einer Abstraction, und sey ein ens imaginarium,
eine
Sache, die ausser den
Gedancken keine
Wircklichkeit habe. |
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Cartesius
sagt in
principiis …. Der Raum oder der innerliche
Ort, und die cörperliche
Substantz, die darinnen ist, sind nicht in der
That, son- |
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{Sp. 1115|S. 567} |
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dern nur in der Art, wie wir uns selbige vorzustellen pflegen, von einander
unterschieden. Denn die Ausdehnung in der Länge, Breite und Tiefe, welche den Raum
ausmachet ist einerley mit derjenigen Ausdehnung, darinnen das
Wesen des
Cörpers
bestehet. Nur ist darinnen ein Unterschied, daß wir[1] die Extension bey dem Cörper als was
besonders einsehen, und meynen, sie werde allezeit verändert, so offt der Cörper verändert
werde; bey dem Raum aber mache man sich davon einen allgemeinen einfachen
Begriff.
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Man lese nach Rohault in tract. phys.
… nebst andern
Cartesianern. |
[1] |
HIS-Data: korrigiert aus: wie |
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Wider diese Vorstellung macht
Rüdiger in physica divina
… viele Erinnerungen, welcher
selbst Sect. 4. durch das Spatium diejenige
Substantz
verstehet, darinnen die erschaffenen
Substantzen wären, und weil selbige entweder ein
Cörper, oder ein
Geist, so theilet er
solches in das cörperliche und nicht cörperliche, oder geistliche, und giebt dem cörperlichen
auch den
Namen eines
Orts. Der Ort sey in Ansehung der
Sache, die sich an demselben
befinde, entweder ein eigener; oder ein fremder, so daß jener ohne
Bewegung und
Bemühung sey; dieser aber entweder die Bemühung oder die Bewegung und zwar bald
unter- bald aufwärts verursache. |
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Bey dem
Geist, so fern derselbe einen
Cörper umgeben könne, wird erinnert, daß
selbiger entweder ein endlicher; oder unendlicher, davon jener nur einige; dieser aber
nothwendig alle Cörper umgebe, und daß man demnach das Spatium in ein allgemeines und
besonderes eintheilen, und durch das erste
GOtt
verstehen könne, von dem die
Schrifft
selbst sage, daß wir in ihm lebten, webten und wären. |
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Nebst dem theilt er das Spatium in das leere und volle, und nennet das erste leere, nicht
als wenn darinnen kein Wesen anzutreffen wäre, welches der Allgegenwart
GOttes zuwider,
sondern weil in demselben kein
Cörper vorhanden, der es anfüllte. In dem beygefügten
appendice de monitis censorum … sucht er weiter zu erweisen, daß man
GOtt ein
Spatium nennen könnte. |
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Es hat auch der Engelländische
Philosoph
Heinrich Morus in seinem enchirid.
metaphysic. gemeynet, der Raum wäre
GOtt selbst, und ein anderer Raphson in conamine
metaphys. de spatio ente reali et infinito hat mathematische Demonstrationes geben wollen,
daß dem Raum göttliche Eigenschafften zukämen. |
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Wolff in seinen Gedancken von GOtt, der Welt und Seele des Menschen …
saget:
Indem nun viele
Dinge, die zugleich sind, und deren eines das andere nicht ist, als ausser
einander vorgestellet werden, so entstehet dadurch unter ihnen eine gewisse
Ordnung,
dergestalt, daß, wenn ich eines unter ihnen für das erste annehme, alsdenn ein anderes das
andere, noch ein anderes das dritte, noch ein anderes das vierte wird und so weiter fort. Und
so bald wir uns diese Ordnung fürstellen: stellen wir uns den Raum vor, daher wenn wir die
Sache nicht anders ansehen wollen, als wir sie
erkennen; so müssen wir den Raum für die
Ordnung der Dinge halten, die zugleich sind. |
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Er hält es also nicht mit denen, welche meynen, der Raum sey ein Behältnis der
Cörper,
welches bestünde, wenn auch die Cörper nicht mehr da wären; |
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{Sp. 1116} |
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und ob er wohl mit Cartesio den Raum und den Cörper nicht vor eins halten will, so
glaubt er doch, daß kein Raum ohne einen Cörper bestehen könne, wie er sich in den
Anmerckungen über die Metaphysic … weiter erkläret. |
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Es ist wahr, daß der
Begriff von dem Raum schwer zu erklären. Denn sagt man, daß der
Raum dasjenige sey, worinnen sich etwas befinde, oder befinden könne, als wenn das Bier
in der Kanne ist, die Kanne auf dem Tisch stehet, in dem Kasten noch Raum, daß noch mehr
Bücher hinein können gelegt werden, so fragt sichs: Was dasjenige sey, darinnen sich was
befinde? Ist es was reelles und von dem, das sich darinnen befindet, unterschiedenes, so
fraget sichs; obs ein Accidens oder eine
Substantz? Jenes, sagt man, könne es nicht seyn,
weil sich dasselbe sonst an einem Subjecto befinden müste; ist es aber eine Substantz, so
müste es entweder ein
Geist oder ein
Cörper seyn. |
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Die
Meynung der Cartesianer, daß sie von keinem Unterscheid zwischen dem Raum
und dem Cörper wissen wollen, hat viele Bedencklichkeit. Denn man erinnert unter andern,
es sey noch nicht ausgemacht, daß das
Wesen eines Cörpers in der Ausdehnung bestehe,
man könne auch nicht begreiffen, wie eine
Bewegung geschehen könnte; aber eben daraus
flösse die Meynung von der Unendlichkeit der
Welt. Den Raum zu einer geistlichen
Substantz zu machen, wie etliche gethan, ist ungereimt. Will man den Raum weder vor einen
Cörper, noch einen
Geist; sondern nur eine mittlere Substantz zwischen beyden ansehen,
die aber dem Wesen eines Cörpers näher, als eines Geistes komme, so würde dieses auch
nicht so schlechterdings dürffen angenommen werden. |
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Soll der Raum nichts reelles, sondern nur ein ens imaginarium seyn, welches ausser
unsern
Gedancken keine Realität habe; wie einige vorgeben, so ist dieses zu erinnern, daß
eine jede Abstraction ihren
Grund in der
Sache selbst ausser dem
Verstand haben müsse.
Es müssen daher die
Dinge, denen man einen Raum beylegt, in einem gewissen Umstand
sich befinden, und da fragt sichs, worinnen man diesen Umstand suchen soll? Soll es die
Ordnung der Dinge ausmachen, so wendet man ein, daß man auch von einem Raum
rede
bey Sachen, die unordentlich bey einander wären; will man aber
sagen, es sey der Raum
nur der
Zustand der Dinge, da sie sich worinnen befänden, und neben einander wären, so
wird man dahin zu sehen haben, daß man den Raum und die Lage nicht vor eins halte,
dabey auch noch zu untersuchen: Ob der Raum nicht einem eintzeln
Cörper zukomme, oder
ob verschiedene Dinge allezeit neben einander seyn müssen. |
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Andreas
Rüdiger hat in einer Dissertation, so der Ausgabe seiner Philosophie im 1701
Jahre beygefüget ist; wie auch in der Physica divina sich getrost unterstanden zu behaupten,
daß
GOtt könne ein Raum genennet werden. Ob gleich einige Gelehrte in Leipzig diese
Meynung, welche der selige Cyprian in erwehnter Dissertation weggestrichen hatte, vor
unrichtig hielten; so brachte er doch wieder eine Vertheidigung hervor, wovon der Anhang
seiner Physic zeuget. Wie er viele seltsame Grund-Regeln nach seinem eigenen
Geständnisse darinne vorträget; also scheinet auch die Meynung, |
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{Sp. 1117|S. 568} |
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daß GOtt ein Raum könne genennet werden, keines Beyfalls
würdig zu seyn. Seine
Worte aber darinne … lauten ohngefähr: |
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„Es ist kein Zweiffel, daß ein Geist einen Cörper umgeben könne, und daß der Geist
endlich oder unendlich sey; daß demnach jener nicht alle, sondern nur etliche Cörper
umgebe, dieser aber alle nothwendig begreiffe: Daher zu erachten, daß der Raum in einen
allgemeinen und besondern Raum könne getheilet werden, und daß jener könne GOtt seyn.
Wie denn die heilige Schrifft saget, daß wir GOtt seyn, weben und leben. Die Cabbalisten
haben vielleicht GOtt in eben dem Verstande [ein Wort Hebräisch] genennet. Siehe
Heinr.
Mori Enchirid. Metaphys. … Daß also ein Ort in dem andern, und endlich alle Örter in GOtt als
dem allgemeinen Raume sind. |
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Aratus selbst, dessen Worte der Apostel anführet: [fünf Wörter Griechisch], das ist,
denn
wir sind seines Geschlechtes, hatte vorher gesaget: [drei Wörter Griechisch], das ist,
lasset
uns von, oder mit dem Jupiter anfangen, und fähret fort, daß die Strassen, die
Versammlungen der Menschen, das Meer und die Hafen von Jupiter voll wären.Siehe
Voss. de Idololat. … |
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Von diesem Jupiter zeuget nun der Apostel selbst, daß er GOtt sey, indem er Apost.
Gesch. XVIII, 29 sagt: [sechs Wörter Griechisch], so wir denn göttlichen Geschlechtes sind.
Solcher gestalt erkläret der Apostel des Aratus Meynung der seinigen gemäß. Wir nennen
aber gar nicht in dem Verstande GOtt einen Raum, als wenn der Raum und GOtt einerley
wären; sondern dergestalt, daß das Wort Raum in einer weitläufftigen Bedeutung genommen
werde, wie wir GOtt ein Wesen, eine Selbstständigkeit etc. nennen.„ |
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Hieher gehören auch die
Worte … in welchen
Rüdiger bejahet, daß alle
Dinge in
GOtt
wahrhafftig sind. Die Cabbalisten oder Juden haben also schon diese
Meynung gehabt, und
ist demnach dieselbe nicht neu. |
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Der Englische
Philosoph,
Heinrich Morus, meynet in seinem enchirid. metaphysic. der
Raum wäre GOtt selbst, und ein anderer, Raphson, in conamine metaphys. de spatio ente
reali et infinito, giebt mathematische Demonstrationen, daß dem Raume göttliche
Eigenschafften zukämen. |
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Obgedachte Cabbalisten oder Juden haben
GOtt unter andern sonderlich mit 2
Namen
genennet [ein Wort Hebräisch] den Himmel, und [ein Wort Hebräisch] den
Ort. |
Von dem ersten siehe Lightfoot in Horis Talmudic. .... Von dem andern
verdienet nachgelesen zu werden Joh. Andr. Schmid in Diss. de Hist.
Coelicolarum. |
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Woraus angeführet wird, warum die Rabbinen GOtt Makom nennen: Nehmlich |
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1) |
weil ein jeder Ort der
Ehre
GOttes voll sey. |
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2) |
Weil GOtt selbst der Ort der
Welt. |
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3) |
Weil GOtt allenthalben, wo Gerechte sind, sich
bey ihnen befinde. |
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4) |
Weil er an allen Orten sey, und |
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5) |
weil das
Wort [ein Wort Hebräisch] eben die Zahl 186, wie der
Nahme [ein Wort
Hebräisch] in sich begreiffe. |
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Hugo Grotius in den Anmerck über Matth. V, 16
schreibet, daß
GOtt vor Erschaffung der
Welt ohne Zweiffel mit sich selbst statt eines
Ortes zufrieden gewesen, daß er auch hernach
von den Geschöpffen in |
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{Sp. 1118} |
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keine Gräntzen gesetzet worden; dahero ihn die Jüdischen
Lehrer mit
Recht Makom
genennet haben; dieweil eine unermeßliche
Natur von keinem Orte ausser ihm gefasset
werde, und er sich selbst gleichsam ein Ort seyn, der unendlich grösser, als alle Geschöpffe,
und welche er vortrefflicher und kräftiger umgebe, als ein Ort die
Sachen umschlüsse.
Gleiche
Meynung haben vor ihm auf eben diese Weise ausgedruckt |
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- Philo Lib. I. Legis Allegoriarum … [ein Satz Griechisch]. Nachdem sich GOtt selbst ein
Ort ist.
- Theophilus Lib. II. adversus Gentiles.
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Diesen stimmen bey |
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- Christoph Wittich in Theolog. Pacif.
- Otto de Guericke Lib. II. Experim. de Spar. Vac. ….
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Ingleichen Maximus, dessen Geyer in der Allgegenwart GOttes in der 41. And. …
gedencket. |
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D.
Rüdiger ergreifft diese
Meynung, doch mit dem Unterscheide, daß er
GOtt lieber
einen Raum, als
Ort nennen will. Er suchet seinen Satz mit 3
Gründen zu unterstützen. Den
ersten
Schluß machet er daher; weil ein
Geist einen
Cörper umgeben könne u.s.w. |
Lib. I. … |
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Er beschreibt §. 16 den Raum in weitem
Verstande durch eine
Substantz, in welcher die
geschaffenen Substantzen sind, und nennet den Raum das Gantze, darinne ein anderes ist.
Uber dieses sagt er: Man müsse nicht bloß die Fläche eines umgebenden Cörpers, die
unmittelbar von dem liegenden berühret werde, einen
Ort nennen; weil wir nicht allein in
einem Cörper, der uns in Nähe, sondern auch in einem Cörper, der uns in der Ferne
umgebe, wären; hierauf meynet er, es sey besser, daß man das Gantze, das ein anderes
einschlüsset, vor desselben Raum halte. Daher ist zu sehen, daß umgeben bey ihm soviel
heißt, als ein anderes in sich einschlüssen. |
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Er spricht auch §. 15. ausdrücklich, daß ein
Cörper könne in einem
Geiste seyn, er
beweiset es aber nicht. Man setzet voraus, daß ein Raum oder
Ort, welcher einen
dargestellten Cörper fasset, oder berühret, sich verhalte, wie ein Maaß, welches die
dargestellten Cörper einiger massen umschreibe, und derselben Länge und Breite messe.
Hieraus folget nothwendig, daß der Raum in einer Länge und Breite ausgedehnet sey,
welches D. Rüdiger ungebeten einräumet. |
Lib. I. |
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Es ist aber der
Geister
Natur, daß sie keine Grösse, und daher keine Ausdehnung und
keine Ausmessung haben. Denn ein Geist ist daselbst, wo er ist, gantz, so, daß keines
weges ein Theil an dem andern zu finden, oder daß er ein durch Theile ausgedehntes
Wesen dergestalt habe, daß ein Theil diesen, ein anders einen andern Raum
einnehme. |
Scheibl. Metaphys. … |
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Daraus folget, daß ein
Geist nicht könne einen Raum, welcher
Cörper umgebe, oder gar
in sich schlüsse, ausmachen. Wenn ein Geist einen Cörper umfasset, so würde er mit dem
Cörper das Gemerck eines Endes zum andern, und einen vördern und hintern Theil
annehmen. Hiermit aber streitet die Untheilbarkeit eines Geistes, noch viel mehr aber die
Unermeßlich- und Unzertrennlichkeit
GOttes, des unendlichen Geistes. Wie solte GOtt ein
allgemeiner Raum aller erschaffenen
Dinge seyn, und
wie solten endlich alle
Örter in ihm
begriffen werden? |
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Den andern
Schluß nimmt
Herr D. Rüdiger aus den
Wor- |
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{Sp. 1119|S. 569} |
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ten Pauls
Apost. Gesch.
XVII, 28, in ihm leben, weben und sind wir. |
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Grotius und andere erklären es so, daß sie
en nach einer
Ebräischen
Redens-Art mit
durch,
durch GOttes Gnade auslegen. Calovius in Bibl. ad h.l. ist anderer
Gedancken, indem er
sagt, daß eine göttliche [ein Wort Griechisch], oder durchdringende Gegenwart verstanden
werde, nach welcher
GOtt in allen Geschöpffen nach seinem Wesen, und nach seiner
regierenden und erhaltenden
Krafft unmittelbar sey, durch die wir allerdings wären, lebeten
und webeten. |
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Augustin erkläret sich auf gleichen Schlag. |
Q. ... |
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GOtt ist nicht irgendwo (nehmlich in einem umschränckten Wo gleichsam
eingeschlossen]. Denn was irgendswo ist, das ist in einem
Orte enthalten, was in einem Orte
enthalten ist, das ist ein
Cörper; GOtt aber ist kein Cörper; darum ist er nicht irgendwo: und
doch, weil er ist, und nicht in einem Orte; so sind vielmehr alle
Dinge in ihm, als daß er wo
ist; doch sind sie nicht in ihm auf solche Weise, daß er selbst ein Ort sey. Daß GOtt nach
einer solchen
Gegenwart nicht könne ein Raum der Geschöpffe genennet werden, kan man
an dem Exempel unserer
Seelen wahrnehmen, die durchgehet gantz unsern
Leib, sie wird
aber doch daher nicht ein Ort oder Raum des Leibes. |
Scheibl. Metaph. ... |
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Der dritte
Grund ist noch übrig, da sich
D. Rüdiger auf den Beyfall der Cabbalisten, des
Aratus und des rechtlehrenden Geyers beruffet. Die Cabbalisten können keiner
Meynung
den Ausschlag geben; wenn aber Paulus
Apost. Gesch.
XVII, 28 sich auf den Aratus
beruffet, so geschiehet es nicht darum, daß er dasjenige, was mit dessen Ausspruche
verbunden ist, annehme; sondern daß er durch Anführung eines heydnischen
Scribenten
denen Athenern die Verehrung derer vielen
Cörper als unrecht vorstellen möchte. Wenn
auch Geyer angeführet hat, daß die Jüden GOtt Makom genennet, so hat er es zu keinem
andern Ende gethan, als nur zu
beweisen, daß auch die Jüden die Allgegenwart GOttes
geglaubet haben. |
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Gegenseitige
Meynung hat über dieses unauflößliche Schwürigkeiten. Es folget daraus,
daß man
GOtt eine Ausdehnung zuschreiben müste. Ferner folget, wenn
GOtt mit dem Raume einerley ist, daß die Gottheit, wenn sie die
cörperlichen
Substantzen einschlüsset,
gleichsam theilbar werde, sich zusammen zühe, und ausdehne. Endlich, wenn GOtt der
Raum aller
Dinge sey, so würde folgen, daß der Himmel und die Hölle, Engel und Teuffel,
Fromme und Gottlose,
Menschen und Thiere in GOtt wären, und daß Gutes und
Böses in
ihm ausgeübet werde, welches alles aber der
heiligen Schrifft zuwider ist.
D. Rüdiger mag
auf diese Meynung gefallen seyn; weil er sich eingebildet hat, er könne auf solche Weise die
unbegreiffliche Allgegenwart GOttes erklären; welches aber hiermit auf ungereimte Weise
geschiehet. |
Hiervon siehe Augustin Lib. VII. de Civ. Dei ... |
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Weil die
Worte
Ort und Raum undeutlich sind; so solte man
billig sich derselben
enthalten, wenn man die
Majestät des göttlichen Wesens beschreiben will. |
Adam Siegm. Bürger in Quaestione: An Deus dici queat
spatium? |
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{Sp. 1120} |
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1732. |
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Man lese übrigens von dem Raume
- Gassendum in Physic. ...
- Parkerum de Deo et provid. divin. ...
- Keil in Introduct. ad ver. physic. ...
nebst andern Naturlehrern nach. |
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