Titel: |
Römisches Recht |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
32 Sp. 438 |
Jahr: |
1742 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd. 32 S. 232 |
Vorheriger Artikel: |
Römischer Raths-Schluß |
Folgender Artikel: |
Römische Rechtsgelehrsamkeit |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
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Stichworte |
Text |
Quellenangabe |
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Römisches Recht, Jus Romanum,
begreiffet in seinem weitläufftigsten Umfange alle diejenigen
Rechte und
Gesetze
unter sich, welche ehemals so wohl zu Rom selbst, bald von der ersten Stifftung
der Republic an und in denen folgenden Zeiten, als auch in dem gesammten
Römischen Reiche oder denen der Römischen
Bothmäßigkeit unterworffenen
Provintzien und
Ländern gegolten. |
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In besonderm
Verstande aber
verstehet man unter dieser Benennung nur das
sonst so genannte Justinianische Recht.
Wie es denn daher auch von einigen nicht
unbillig in das ältere und neuere Römische Recht unterschieden wird. Zu jenem
gehören |
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älteres |
- Die Leges Regiae oder Curiatae, deren Sammlung das
Jus Civile Papirianum genennet wird;
- Die Leges XII. Tabularum mit denen Interpretationibus
Jureconsultorum und den Legis Actionibus oder Formulis,
deren Sammlung das Jus Civile Flavianum et Aelianum heisset;
- andere Leges, Plebiscita, Senatus Consulta und die Edicta
Praetorum, woraus hernachmals unter dem
Kayser Hadrian
das Edictum Perpetuum erwachsen;
- Die Responsa Prudentum.
- Die
Kayserl. Edicta, Rescripta, Decreta, Mandata, Constitutiones,
aus welchen letztern sonderlich der Codex Gregorianus,
Hermogenianus und Theodosianus gesammlet worden.
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Wovon aber hin und wieder unter besondern
Artickeln eine mehrers nachgesehen
werden kan. |
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neueres |
Zu dem neuern Rechte aber zählet man insgemein die von dem
Kayser
Justinian oder vielmehr auf dessen
Befehl verfertigten |
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oder das sonst so genannte Corpus Juris Civilis. |
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Siehe
Justinianisches Recht, im XIV
Bande p. 1684. u.ff. |
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weiteres |
Ausser diesem sind zwar auch noch die Edicta Justiniani vorhanden,
welche aber so wenig, als die |
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- Novellae Leo-
{Sp. 439|S. 233}
nis,
- Fragmenta Ulpiani,
- Institutiones Caji et Theophili,
- Sententiae
receptae Pauli,
- Libri Harmenopuli
- und Codex Theodosii
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gelten. |
l. 2. §. 2.
C. de vet. jur. enucl. |
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Besiehe hierbey mit mehrerm den
Artickel |
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- Rechtsgelehrsamkeit
(Römische) im XXX
Bande
p. 1483. u.ff.
- ingleichen
Römisch.
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HIS-Data: Zitierweisen der Römischen
Rechtsquellen im Zedler |
Beispiel |
Rechtsquelle |
Zedler: Zitierweise |
- §. Ferae. II. Instit. de
Rer. Diuis.
- § 12. I. de R.D.
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Institutiones |
- 1.) wird das Zeichen des Paragraphi gesetzet, also, §. mit
seinen Anfangs-Buchstaben und der Zahl, oder auch ohne
Wort
allein mit der Zahl;
- Fürs andere wird gesetzet daß einige Merckzeichen der Institutionum,
oder Inst. oder der Buchstabe I.
- drittens wird beygefüget die Rubric des anzuführenden Tituls,
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Institutiones |
bisweilen wird das Merckzeichen
der Institutionum gantz ausgelassen, weil kein Theil des
Rechts
auf solche Art angeführet wird, und wenn der §. und Rubrica gesetzet
werden, wird sogleich verstanden, daß die Institutiones gemeynet
würden, und zwar nach eingeführter Art der Rechts-Gelehrten, |
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Institutiones |
wenn aber der erste Versicul des Tituls, welchen
man, wie gesaget, Principium nennet, anzuführen ist, wird nur die Sylbe
prin. oder pr. gesetzet. |
- §. 1. et. ult. J. de usufr.
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Institutiones |
- |
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Pandecten |
Heutiges Tages aber hat man diese
Ordnung gantz umgekehrt, dergestalt, daß
man zuerst den
Legem, hernach den §. ferner den Versickel, und endlich
den
Titel oder die Rubrick anführet. Also wurden auch ehedessen die Leges
und §§. nur durch die Anfangs-Worte des Textes angeführet; da man hingegen
solches heutiges Tages nicht mehr thut, sondern vielmehr den Text eines
Gesetzes mit blossen Ziffern andeutet. |
Hierbey ist noch dieses mit zu bemercken, daß, wenn in denen angeführten
Gesetzen gar keines
Buches, nemlich weder der Pandecten, noch des Codicis
Meldung geschieht, allezeit und allezeit und durchgängig (kat' exochēn)
die Pandecten darunter verstanden werden, ingleichen, daß, wenn der §. von einem
Texte, und sonderlich einem etwas langen Gesetze nicht angezeiget worden,
hierdurch stillschweigend verstanden wird, daß der
Beweis des vorseyenden Satzes gleich aus dem Anfange des angezogenen Gesetzes zu nehmen und
darinnen zu suchen sey. |
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Pandecten |
Lex 3. Digestis de acquirendo rerum dominio |
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Pandecten |
Lex 7. Pandectis de
Nuptiis |
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Pandecten |
Lex 3. Pandectis de Jurisdictione |
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Pandecten |
Lex 8. Pandectis de Rei Vindicatione |
- L. 1. C. de nupt.
- L. 2. Cod. de Judic.
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Codex |
Man allegiret den Codicem durch ein grosses C. oder Cod. |
- L. 2. C. de Adv. 1.
- L. 3. C. de Adv. 2.
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Codex |
Die zwey ersten Tit. Libri secundi Codicis werden auf folgende Art
allegirt:
- der erste also, L. 2. C. de Adv. 1.
- der andere aber L. 3. C. de Adv. 2.
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- L. 10. C. de Censit.
- c. Lib. 11.
tit. 57.
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Codex |
die drey letzten
Bücher des
Codicis betreffend, weil sie sehr starck an
Titeln
sind; so pflegt das Buch allezeit, und dann und wann auch der Titul
mit dabey gesetzt zu werden |
- Auth. Quomodo oporteat episcopos etc. Collat. I. Tit.
6.
- Nov. VI. C. 1 in pr. et §. 3.
- Nov.
10. C. 2.
- Nou. 10. C. 2.
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Novellen |
[siehe auch: Avthenticae] |