Titel: |
Waaren (alte oder verlegene) |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
52 Sp. 19 |
Jahr: |
1747 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd.
52 S. 23 |
Vorheriger Artikel: |
Waaren, (Africanische) |
Folgender Artikel: |
Waaren, (Americanische) |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
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Text |
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Waaren (alte oder verlegene), sind, an
welchen etwan die
Materie oder auch die
Forme
alt, ungebräuchlich und aus der Mode ist,
dannenhero sie nicht mehr so viel
Krafft,
Würckung und Abgang als die neuen haben, bey
welchen die völlige Kraft noch beysammen, und
die nicht evaporiret oder verschwunden, oder die
Form selbst aus dem Gebrauch gekommen
ist. |
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Also wird das Baumöl durch die
Länge der
Zeit rantzig und stinckend, Wein und Bier wird
sauer, Wurtzeln und Kräuter
verlieren ihre Krafft,
Seiden-und Wollen-Zeug werden mürbe, und von
den Würmern aufgefressen, destillirte Sachen
verderben und evaporiren, vor allen aber ist der
Schade, welchen das Alter denen
Victualien, als
Butter, Hering und andern Fischwerck zuzufügen
pfleget, bekannt, wird auch durch den Geschmack
und Geruch, ja bey vielen Waaren durch das
blosse Ansehen und Angreiffen (wann nehmlich
die Farbe verschossen, und die Weichlichkeit oder
auch die Härte sich verlohren) mehr als zur Gnüge
offenbar. |
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