Titel: |
Laqueus |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
16 Sp. 825 |
Jahr: |
1737 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd. 16 S. 424 |
Vorheriger Artikel: |
Laquedonia |
Folgender Artikel: |
Laqueus vmbilicalis |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
- Für die Auflösung der Quellenangaben siehe:
Personen
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Text |
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Laqueus, ein Seil, Strick, une Corde, ist ein aus Flachse, Hanff, Wolle oder
Seiden gemachtes Band: Sie sind
unterschiedener Länge und Dicke, nach dem
unterschiedenen
Nutzen,
den sie leisten. |
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Von denen
alten bekamen sie viele
Namen, Theils wurden sie nach ihren
Erfinder, Theils nach der |
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{Sp. 825} |
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Gleichheit, die sie mit andern
Sachen haben, Theils auch nach ihren
Nutzen
und
Würckung,
den man sich davon zu versprechen hat, genennet, als Laqueus |
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- Nauticus,
- Herculeus,
- Sandalius, (weil die alten ihre höltzernen Schuhe,
Sandalia, damit zubunden)
- Adtollens
- u.d.g.
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Ihr
Nutzen
und Gebrauch ist vielerley, man strecket oder dehnet die gebrochenen und
verrenckten Glieder entweder damit aus, als mit der Carchesia und
Nautico: oder man hält die verrenckten und wieder eingerichteten Glieder
damit feste, als mit dem Draco, wie wohl sie Heute zu Tage in
dergleichen Fällen sehr selten adpliciret werden, es sey denn, daß die
Hände nicht zulänglich wären. |
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Am öfftern braucht man sie, die Schienen damit zu befestigen, als
vornehmlich den Nauticum, oder man bindet die Blut-Gefässe damit, wie
noch bey dem Aderlassen, oder wenn man die Krampf-Adern geschnidten, (post
varieum sectionem) geschiehet. |
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In gleichen bedienet man sich solcher in Arm- und Bein-Abnehmen, die
Arterien mit dem Tournequet zusammen zu pressen, daß der Patiente
in der Operation nicht viel Blut
verliehren möge. |
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Im Bruchschneiden den Testiculum oder Processum Peritonaei
zu binden: Wartzen und Gewächse wegzunehmen; die Patienten, wenn man
wichtige Operationes, als das Stein- und Bruchschneiden verrichtet,
feste anzubinden, damit sie einen nicht in der Operation verhindern. |
Mehreres findet man in Gourmelini Chirurgie.
Lib. I. p. 43. |
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