Titel: |
Presse (Buchdrucker-) |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
29 Sp. 325 |
Jahr: |
1741 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd. 29 S. 176 |
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Presse (Buchbinder-) |
Folgender Artikel: |
Presse (Kupfferdrucker-) |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
- Für die Auflösung der Quellenangaben siehe:
Personen
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Text |
Quellenangaben |
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Presse (Buchdrucker-) ist eine
Maschine,
durch welche die
Buchdrucker die gesetzten
Formen abdrucken. |
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Sie bestehet aus zweyen Wänden und
zweyen Balcken, welche von Eichenholtz sind, und
durch den Ober- und Unterbalcken von einander
unterschieden werden. In dem Oberbalcken liegt
die so genannte meßingene Mater, so ein Gewinde
ist, und durch zwo Schrauben befestiget wird, in
welcher die Spindel mit Gewinden von Meßing
oder Eisen gehet; in solcher befindet sich der
Schwengel. |
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Die Büchse aber, durch welche die Spindel
gehet, ist ein viereckigtes Holtz, so mit dem also
genannten Schloß befestiget wird; sie hat auch
vier Schrauben an den vier Ecken, vermittelst
deren der Tiegel, so mehrentheils von Metall,
auch von Holtz, in dessen Mitten ein Pfänngen
von Stahl ist, worinnen der Zapfen sich befindet,
feste gemacht wird; solche Büchse gehet durch
zwey Stücke Holtz, welche zusammen gefügt, in
die Preßwände eingelassen sind, und die Brücke
genannt wird. |
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Das Fundament ist eine meßingene breite Blatte,
und wird die mit
Schrifft zusammen gesetzte
Form
darauf geleget; solches liegt im Karren, oder
einem viereckigten Kasten, an welchem unten die
Klammern seyn, welche aus halbrunden
Stückgen Eisen bestehen. |
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Auf dem Unterbalcken lieget das Laufbret und
auf diesem die eisernen Schienen mit Schrauben
befestiget, worauf der Karren durch Hülffe der
Waltze oder Rolle kan hin und her geschoben
werden; an der Waltze aber sind zwey starcke
Riemen feste gemacht, und in derselben befindet
sich die Gorbel, so eine eiserne runde Stange ist. |
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An dem De- |
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{Sp. 326} |
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ckel oder viereckigten Ram, so von Holtz,
und mit einer Pergamenthaut überzogen, ist das
eiserne Rämgen mit zwey Gewinden, welches
an dem Deckelram mit einer Schnalle befestiget wird,
damit die hineingelegten Bogen Papier sich nicht
hin und her schieben können, durch dessen Hülffe
dasjenige vom Bogen, was nicht soll gedruckt
werden, weiß bleibet; die zwo Bänder jedes mit
zwey Gewinden, darinnen der Deckel gehet,
werden am Karren angemacht. |
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Ballenknechte werden diejenigen Höltzer
genennet, so in der lincken Preßwand befestiget
sind, und auf welchen die zwo Druckerballen
ruhen. |
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Vor einer solchen Presse, deren manchmahl
zwey, vier bis fünf in einer Druckerey seyn, stehen gemeiniglich
zwo Personen, welche ins besondere
Drucker
genennet werden, davon einer auf dem Farbestein
die Farbe, welche von dem aus Fürniß, gesottenen Leinöl,
und Kühnruß gemachet ist, mit dem Farbeisen dünne ausstreichet, die zwo, aus Holtz inwendig hohl
gedrechselten mit Roßhaaren angefüllten und mit
Leder überzogenen Ballen in die Farbe stösset,
die beyden Ballen auf einander reibet, und alsdenn
die Farbe damit auf die Forme träget, daß alle
Buchstaben davon getroffen werden; indessen
legt die andere Person das eingefeuchtete Papier
gerade in die Puncturen, deren zwey seyn, damit
der Bogen sich nicht hin und her schieben kan,
hält die Register, damit die Seiten der beyden
Formen just auf einander passen, stösset das Rämlein,
vermittelst des Immhams oder Anschlags, so aus einem Riemen
bestehet, den er mit dem Fuß berühret, an das
eiserne Rägen anschläget, schlüsset es mit der Schnallen,
leget den Deckel auf die Forme, und zühet so denn
den Schwengel, welcher eine eiserne Stange mit
einem höltzernen Griffe ist, mit der rechten Hand
an sich, so starck er kan, mit zwey Zügen, durch
welchen Druck das Papier die Schrifft an sich
nimmt. |
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