Titel: |
Buchdrucker |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
4 Sp. 1754 |
Jahr: |
1733 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd. 4 S. 892 |
Vorheriger Artikel: |
Buch-Brod |
Folgender Artikel: |
Buchdruckerey |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
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Text |
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Buchdrucker, Typographus, Imprimieur, so heisset
derjenige, welcher mit
Bücher-Drucken
umgehet, und hat man nach Verschiedenheit ihrer
Arbeit |
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{Sp. 1755|S. 893} |
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Setzer und Drucker. |
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Der erstere, nehmlich der
Setzer,
lat.
Typotheta, stehet vor dem Schrifft-Kasten, auf
welchen er den Text oder
Schrifft, so er setzen
soll, mit dem Tenackel aufsteckt, den
Winckelhacken in die lincke Hand nimmt, mit der
rechten die benöthigten Lettern aus ihren Fachen
hohlet, nacheinander in einem Winckelhacken
setzt, biß die Zeile voll wird, und soviel er deren
darinnen halten kan; so dann bringt er die Zeilen
in das Schiff, und vermittelst einer Schnur
gebunden, auf das Setz-Bret, und setzet weiter
fort, biß er eine Seite oder Columne, und ferner
dererselben so viel als
nöthig, fertig hat. Hierauf
unterscheidet er sie mit Stegen, fasset sie in den
Ramen, befestiget sie darinnen mit Schrauben,
welches eine Form
genennet wird. |
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Diese nun nimmt der eigentlich so genannte
Drucker, bringet sie in die
Presse, und legt sie auf
das Fundament, und wenn sein Gehülffe die
Farbe, welche er von Farbe-Stein genommen, mit
dem Ballen aufgetragen, so leget er einen vorher
angeführten
Bogen in den Deckel, schlägt
denselben über die
Form, schiebt die Form unter
den Tiegel, und setzt dieselbe durch Anziehung
des Bengels starck darauf, womit die Schrifft sich
auf dem Pappier abdruckt. |
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Es müssen diese Drucker wie andere
Künstler auslernen, und wenn sie loßgesprochen,
und noch nicht zu Gesellen gemacht sind, werden
sie Cornuten genennet. |
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