Titel: |
Presse (Buchbinder-) |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
29 Sp. 325 |
Jahr: |
1741 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd. 29 S. 176 |
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Presse (Brief-) |
Folgender Artikel: |
Presse (Buchdrucker-) |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
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Text |
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Presse (Buchbinder-) bestehet aus 6
Stücken, nemlich zween Bäumen, zwo
Schrauben, und zwo Hülsen, von Schrauben-Muttern. |
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Solches alles wird von harten und festen, und
zwar gemeiniglich von Weiß- oder Rothbuchen
Holtz gemacht, wiewohl auch wild Birnbaumen
Holtz zu den Hülsen gar dienlich ist. |
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Bey den Hülsen ist zu mercken, daß solche
nicht breiter dürffen gemacht werden, denn die
Preß-Bäume sind, damit der Schnitt-Hobel
recht ausgezogen werden könne, und nicht an
die Hülsen anstosse. |
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Der
Gebrauch ist, daß damit denen
Büchern
eine gute
Form gegeben werde. Es können auch
die Buchbinder die Bücher ohne selbige nicht
beschneiden. |
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Es ist eine Presse
gantz ein
nützlicher
Haußrath, und auch ausser der Buchbinder-Kunst hin und wieder im
Hause zu gebrauchen.
Und
solte sich von Rechtswegen ein jeder
Gelehrter, der nur ein wenig eine
Bibliotheck hat,
dergleichen
Werckzeug, weil es ohne dem wenig
kostet, zulegen, weil es offt kömmt, daß ein
Buch, so es sich im
Bande von der Lufft oder Hitze
verworffen, etc.
muß eingepresset werden, welches
ohne Presse mit Auflegen anderer schweren
Sachen so gut nicht angehet. |
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