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Quellenangaben |
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Wir wollen hier blos mit wenigen zeigen, wie
sich die zu verhalten pflegen, denen das Licht, das
sich in den angeführten und erklärten Stellen der H.
Schrifft zeiget, verdrüßlich fällt. Sie theilen sich
selbst in zwo Gattungen. |
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Die eine will durchaus nicht einräumen, daß
diese Lehre in der Schrifft stehe, und giebt denen
Stellen, die man fast sonst von dem Satan
verstehet, eine gantz andere Deutung. Die andere
giebt dieses zu, und wilder Schwürigkeit auf eine
andre Weise abhelfen. Wir wollen beyde hören, und
ihre Meynung aufrichtiger vorstellen, als viele unter
ihnen die vorgetragene Lehre, oder vielmehr die
Lehre der Heil. Schrifft vorzustellen pflegen. |
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Die von der ersten Gattung würden allem
Ansehen nach ihre Gedancken so erklären, wenn
es ihnen gefällig wäre, sich nach einer deutlichen
Art zu dencken zurichten. Jesus und die Apostel
haben in der Sprache geredet und geschrieben, die
zu ihren Zeiten unter den Juden üblich gewesen.
Ein Verständiger der ein Volck gewinnen will, kan es
nie anders machen. |
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Diese Sprache war mit allerhand Redensarten
angefüllet, welche sich auf die Meynungen der
morgenländischen Völcker beziehen, unter denen
die Vorfahren der damahligen Juden eine so lange
Zeit gelebet hatten. Und diese Redensarten konnten
um so viel weniger abgeschaffet werden, weil die
Lehren, worauf sie sich gründeten, selbst von vielen
Juden, zum wenigsten unter dem gemeinen Manne,
für wahr und richtig gehalten wurden. |
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Kein Volck in der gantzen Welt hat mehr von
den Geistern und ihren Würckungen geschwatzet,
als das Volck der Chaldäer. Sie sind es, die den
Satan zuerst zu dem Herrn der Welt und Gott gleich
gemacht haben. Was ihren Weisen schwer und
Geheimnißvoll in der Natur oder in dem Menschen
schiene, das leiteten sie insgemein von einen guten
oder bösen Geiste her. |
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Diese eitle Geisterwissenschafft war denen
Juden in Chaldäa bekannt worden. Und das meiste
Theil von ihnen hatte sie so weit unbedachtsam
angenommen, als sie sich zu ihrer Religion
schicken wollte. Daher wurde ihre gantze Sprache
von der Zeit an nach der Vorschrifft dieser Lehre
verändert und eingerichtet. Was man ehedem Gott
oder der Natur beygemessen, alle ungewöhnliche
Kranckheiten, alle schwermüthige Gedancken, alle
aufsteigende böse Lüste und Begierden, alle
unordentlichen Gesichte einer aufgebrachten
Einbildung, alle heftige Affecten, das wurde jetzt für
ein |
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{Sp. 866} |
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Werck eines unartigen Geistes ausgegeben,
dem es zur Lust gereichte, in den Leibern und
Gemüthern der Menschen einen Sturm nach dem
andern zu erregen. |
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Wir wollen nicht sagen, daß das gantze Volck
Gottes mit dieser Seuche angesteckt worden.
Sonder Zweifel haben die Klügern wohl gemercket,
daß sich mehr Finsterniß und Aberglauben als Licht
und Wahrheit in dieser Lehre fände. Die Sadducäer
gestanden dieses öffentlich. Allein der gemeine
Mann ist allenthalben Meister der Sprache, und
schreibt den Gelehrten die Gesetze zu reden für.
Die Klugen selber musten demnach unter den
Juden so reden, als wenn sie alles das glaubten,
was zu so vielen neuen und unter den alten Juden
unbekannten Redensarten Gelegenheit gegeben
hatte. |
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In dem Zustande fand unser Erlöser das Volck
der Hebräer. Es war nicht rathsam, sich an der
eingeführten Sprache zuvergreifen, und dieselbe
von dem morgenländischen Unrathe zu reinigen.
Eine neue Sprache möchte dem Volcke noch
unerträglicher gewesen seyn, als eine neue
Lehre. |
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Er wich also aus Klugheit der Gewohnheit und
dem Gebrauche, und sprach so, wie man unter den
Juden zu sprechen pflegte, ohne sich der
Meynungen theilhaftig zu machen, von denen die
Redensarten hergenommen waren. Er hieß mit
seinen Aposteln eine ausserordentliche Kranckheit,
eine Besitzung des Satans, und die sündlichen und
traurigen Gedancken, die das dicke Geblüthe, ein
Überfluß der Lebensgeister, eine verletzte
Einbildung erwecket hatte, Eingebungen und
Versuchungen des Satans. |
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Wir, die wir seine heiligen Reden erklären,
müssen nicht auf die Schaalen der Worte sondern
auf den Kern sehen, der in ihnen lieget. Jesus hat
so gesprochen als die Juden, und so gedacht, als
diejenigen, die nichts von allen vorgegebenen
Kräfften und Würckungen der Geister glauben. Er
redete von den Geistern wie ein Essäer oder
Pharisäer, und glaubte wie die Klugen unter den
Juden, die den wahnwitzigen Aberglauben dieser
beyden Secten verlachten. |
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Ist es nicht ein altes und allgemeines Gebot der
Weisen. Man muß in der Sprache dem gemeinen
Manne, in seinen Meynungen denen Klugen folgen?
Haben diese Leute recht, so versehen wir übrigen
uns darinnen, daß wir die Worte Jesu und seiner
Apostel in einem gar zu strengen Verstande
nehmen, und nicht daran gedencken, daß sie in
einer befleckten und unreinen Sprache ihre Lehren
vorzutragen genöthiget gewesen. |
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Wir wollen antworten. Viele Beweißthümer sind
nicht besser beschaffen, als wie baufällige Häusser,
denen man einen Schein und Ansehen durch die
Kunst gegeben hat. Wer solche Gebäude überhaupt
ansiehet, glaubt leichte, daß sie fest, bequem und
dauerhafft sind. Wer ein Stück nach den andern
betrachtet, der verliehret alle Begierde, darinnen zu
wohnen. |
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So ist es mit diesem vermeynten Beweise
bewendet. Man darf nur die unterschiedenen Theile,
woraus derselbe zusammen gesetzet ist, auflösen
und aus einander nehmen; so liegt die Schwäche
desselben am Tage. Man leget in demselben einige
Dinge zum Grunde, die ziemlich mit der Wahrheit
übereinstimmen: Und auf diese bauet man hernach
allerhand gantz ungegründete Muth- |
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{Sp. 867|S. 447} |
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massungen, um Leute zu blenden, die nicht in
die Ferne sehen. |
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Es ist wahr, daß die Völcker in deren Hände
GOtt die Juden auf eine Zeitlang gegeben, mit
allerhand ungereimten Meynungen von den
Geistern und ihren Würckungen in der Unterwelt
und in den Menschen behafftet gewesen. Es ist
wahr, daß sie alles, was ihnen schwer und dunckel
schiene, auf einen Geist geschoben, und
insonderheit alle nicht gemeine Kranckheiten des
Leibes und des Geistes dem Teufel
beygemessen. |
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Es ist wahr, daß die Juden vieles von diesen
falschen Meynungen unter ihnen erlernet, und in ihr
Vaterland zurücke gebracht haben. Es ist wahr, daß
man aus der Sprache der Juden, die sie zu den
Zeiten unsers Erlösers geredet, eine ziemliche
Anzahl solcher Reden sammeln kan, die sich auf
die Lehren und Meynungen der Chaldäer und
Babylonier beziehen. Es ist endlich wahr, daß so
wohl JEsus als viele andere Juden sich dieser
Redensarten bedienet, ohne deswegen die
Meynung zu billigen und anzunehmen, von denen
sie zuerst entstanden sind. |
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Unter den bekannten Sprachen der Welt ist fast
keine, in der sich nicht einige Redensarten finden,
die von alten und durch die Zeit entkräffteten ja gar
irrigen Lehren herstammen. Und die Verständigen
unter den Völckern, die diese Sprachen reden,
drücken ihre Gedancken durch dieselben aus, ob
sie schon weit von diesen Lehren entfernet
sind. |
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Das übrige, was aus diesen zugestandenen
Dingen hergeleitet wird, ist wo nicht falsch, doch
unbewiesen, und wird ohne Grund und Ursache für
eben so gewiß als das vorhergehende ausgegeben.
Es ist falsch, zum allerwenigsten ist es unbewiesen,
daß niemand unter den Juden zu den Zeiten Jesu
regelmäßig sprechen können, der nicht alle
ausserordentliche Zufälle in der Natur, in dem Leibe
und Geiste des Menschen dem Satan oder den
Geistern zugeschrieben. Wie können sich Leute, die
zu den Einfältigsten nicht gehören, dergleichen
Sachen einbilden, die man durch die tägliche
Erfahrung widerlegen kan? |
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So viel ist gewiß: Wenn ein gantzes Volck sich
öffentlich zu einer gewissen Lehre bekannt hat, so
ist ein jeder, der kein Irrgläubiger oder Ketzer
heissen will, verbunden, so zu sprechen, wie es die
Lehre erfordert. Gesetzt ein Volck hätte sich
entschlossen, zu glauben, daß GOtt eben so wohl
mit einem gewissen Leibe versehen sey wie die
Menschen; und diejenigen von sich auszustossen,
die GOtt für ein reines und geistliches Wesen
ausgeben würden. Die unter diesem Volcke leben
wolten, würden genöthiget seyn, so von GOtt zu
reden, daß sie niemand auf die Meynung brächten,
als wären sie mit der eingeführten Lehren nicht
zufrieden. |
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Die von uns also verlangen, daß wir gläuben
sollen, man habe unter denen Juden zu den Zeiten
JEsu und der Apostel so reden müssen, als wenn
die Geister die gantze Welt regierten, die müssen
uns vorhero darthun, daß diese Lehre ein
Glaubens-Artickel unter denen Hebräern gewesen
sey, den das gantze Volck einmüthig angenommen
habe. |
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Dieses unterstehen sie sich nicht zu beweisen.
Sie bekennen vielmehr, daß nicht alle Juden
dieselbe für wahr gehalten, und ein jeder die
Freyheit gehabt, denen Geistern viel oder wenig
beyzulegen. Mit welchem Scheine können sie |
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{Sp. 868} |
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denn vorgeben, die Gesetze der Jüdischen
Sprache hätten es nicht erlaubet, anders von
Kranckheiten und bösen Kranckheiten zu sprechen,
als unsre heiligen Bücher von dem Satan reden?
Richtet sich die Sprache eines gantzen Volckes
nach den Meynungen einiger Leute? Oder würde
ein Verständiger, der unter einem gewissen Volcke
sich aufhält, welches nichts gewisses von der Natur
und denen Kräfften der Geister setzet, gezwungen
seyn, die Geister für Götter der Welt auszugeben,
die man anbieten dürffte, weil sich eine Parthey
findet, die daran nicht zweiffelt? |
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Die mit diesen leichten und deutlichen Beweise
sich nicht begnügen lassen wollen, können aus dem
Geschichtschreiber der Juden, Josephus, und aus
dem Juden Philo, die um diese Zeiten, von denen
wir reden geschrieben, überführet werden, daß man
anders unter denen Juden gesprochen habe, und
sprechen dürffen, als es ihnen zu glauben
beliebt. |
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Es ist weiter falsch, daß die, so mit dem
gemeinen Aberglauben von den Geistern nicht
eingenommen waren, das heißt, alle die, so groß
und angesehen unter den Juden hiessen, eben so
von besondern und ungewöhnlichen Vorfällen
gesprochen, als die Schrifft davon redet. |
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Alle Welt wuste es, daß die Sadducäer aus
natürlichen Ursachen herleiteten, was die Pharisäer
und der gemeine Mann für Wercke des Satans
hielten. Und niemand verfolgte sie deswegen. Man
ließ sie zu dem Gottesdienste. Man vertraute ihnen
Ämter und Stellen in dem grossen Rath an. Der
Hohepriester selber war offt ein Sadducäer. Und
was solte denn diese Leute bewogen haben, anders
zu sprechen, als sie gedachten, und mit ihren
Worten und Redensarten eine geistliche Gauckeley
zu treiben? Hätte unser Erlöser und seine Zeugen
dem Beyspiele dieser Leute nicht folgen, und eben
so wenig als sie der bösen Geister gedencken
können, wenn er mit ihnen diese Lehre für irrig
gehalten? |
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Es ist endlich falsch, daß alles, was wir von den
Kräfften der Geister über die Menschen aus der
Schrifft lehren, nur in einigen Redensarten bestehe,
die füglich auf einen andern Verstand geleitet
werden könnten. Man stellet sich, als wenn wir
allein einige Arten zu sprechen, aus der Schrifft
aufweisen könnten, unsre Lehre von dem Satan zu
bestärcken. Das heisset gewiß, sich selbst und
andre verführen wollen. Man berufft sich nicht auf
einige Worte und Ausdrücke, die vielleicht anders
gedeutet werden könnten, sondern auf vollständige
und klare Sätze, die mit hellen Worten an vielen
Orten abgefasset sind. |
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Ist das eine blosse Redensart, wenn Paulus
sagt: Der GOtt dieser Welt verblende die Seelen der
Ungläubigen, daß sie das Licht der Wahrheit nicht
sehen könnten? Ist dieses nicht viel mehr eine
deutlich vorgetragene Lehre? Ist das eine blosse
Redensart, oder vieldeutiges Wort, wenn eben der
Apostel saget: Die Epheser hätten nicht mit Fleisch
und Blut, sondern mit dem Satan zukämpffen?
Unterrichtet der nicht vielmehr ordentlich und recht
gründlich, der eine gewisse falsche Meynung aus
dem Wege räumet, und an statt derselben eine
andere behauptet, die der ersten entgegen gesetzet
ist? |
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Man kan dieses mit weniger Mühe auf die
übrigen stellen der Schrifft ziehen, die angeführet
worden sind. Alle Arbeit, die man bisher |
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{Sp. 869|S. 448} |
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angewendet hat, aus der Schrifft eine gewisse
und verständliche Lehre zusammen zu ziehen, die
zur Regel unsers Glaubens dienen kan, dienet zu
nichts, wo dergleichen Örter nicht zulänglich sind,
einen gewissen Satz in der Lehre zu beweisen und
auszumachen. |
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Was plagen wir uns viel den Verstand der
heiligen Bücher nach gewissen Regeln der
gesunden Vernunfft zu erforschen, und das, was wir
gefunden, gegen allerhand Einwürffe zu
vertheidigen? Es ist nichts mit dieser Bemühung, wo
diejenigen Recht haben, die von uns haben wollen,
daß wir allezeit unter dem Worte Satan und Teufel
eine Kranckheit, eine böse Begierde, einen
sündlichen Einfall verstehen sollen. |
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Die andre Art, die aufrichtiger ist, als daß sie
läugnen solte, unsre Lehre von den Würckungen
der bösen Geister stehe in den Büchern der Schrifft,
sucht auf einen zweyfachen Wege denen zu
entgehen, die sie für eine Wahrheit wollen
angenommen wissen. |
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Einige aus derselben sagen, Jesus habe diese
so gewöhnliche Meynung nicht umstossen wollen,
weil sie bey dem Volcke sehr viel gegolten habe; er
habe es für rathsam gehalten, seine Reden und
Unterweisungen nach den irrigen Begriffen des
gemeinen Mannes einzurichten, damit seine Lehre
desto mehr Eingang finden möchte: Ein Weiser
könne es unter einen ungeschliffenen und
unverständigen Volcke so machen, ohne der
Wahrheit zu schaden: Er könne noch mehr thun; er
könne sich mit gutem Fuge der Irrthümer des
gemeinen Mannes bedienen, seinen Hauptzweck zu
erreichen. |
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So habe es Jesus gemacht: Der Jude sey zu
seinen Zeiten voller Angst für den Teufel und seiner
Macht gewesen: Man habe kein Mittel gesehen,
diese abergläubische Furcht aus den Hertzen
dieses Volckes zu vertreiben: Jesus habe ihm also
nicht nur seine falsche Einbildung gelassen,
sondern auch dieselbe zum Vortheile seiner Lehre
gebraucht: Er habe den Juden Recht gegeben, und
ihre Gemüther desto leichter an sich zu ziehen,
gesagt, daß er eben deswegen in der Welt
erschienen, damit die grosse Gewalt des Teufels
gehemmet, und seyn Reich verstöhret werden
möchte. |
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Wir wollen dieser Ausflucht den Nahmen nicht
geben, den sie zu verdienen scheinet. Wir bitten
diejenigen nur, die sich daran halten, die folgenden
Erinnerungen in eine genauere Erwegung zu
ziehen. |
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1) Kan die Schrifft eine Richtschnur des
Glaubens und Lebens heissen, wenn es wahr ist,
daß in derselben die wahren Meynungen und
Lehren der heiligen Leute, die sie aufgesetzet, unter
die irrigen Einbildungen des Pöbels ihrer Zeiten
ohne Unterschied gemenget sind? Ist es nicht wahr,
daß nie Kluge, die auf eine Zeitlang thöricht seyn
wollen, damit sie die Schwachen gewinnen, in den
Büchern, die sie zum Unterrichte der gantzen Welt
schreiben, zum wenigsten anzeigen müssen, wo sie
nach ihrer Meynung und wo sie nach einer fremden
und falschen Meynung sprechen? |
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Dieses ist in den Büchern, welche die Schrifft
heissen, nirgends geschehen. Jesus und seine
Zeugen reden allezeit von dem Satan und seinen
Würckungen so, als wenn sie das vortrügen, was
sie selbst für unstreitig wahr und ausgemacht
hielten. Sie bemercken mit keinem Worte, daß sie
sich nur nach dem Begriff der Einfältigen be- |
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{Sp. 870} |
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quemten. |
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Hätten sie wie weise und verständige Leute
hierinnen gehandelt, wenn das wahr wäre, was von
denen für wahr ausgegeben wird, die hier
wiederleget werden? Würden uns ihre Schrifften
und Bücher viel nützen, wenn sie ohne Bedacht und
Nachsinnen Unkraut und Weitzen unter einander
gesäet hätten? Und ist eine einige Lehre der
Schrifft, die nicht unter diesem Vorwande wird
verworffen werden können, daß Jesus und seine
Zeugen bald die Wahrheit bald den Irrthum
vorgetragen, und doch keine Kennzeichen
hinterlassen, wodurch diese bey den so
widerwärtigen Dingen unterschieden werden
könnten? |
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2) Die Lehre von dem Satan ist nach der
Meynung dieser Leute ein schädlicher Aberglauben,
den man aus den Gemüthern der Menschen
wegschaffen muß, wo die gemeine und besondere
Ruhe der Welt erhalten werden soll. Kan man ohne
Verletzung der Majestät unsers Heylandes unter
Ehre seiner Zeugen sagen, daß sie kein Bedencken
getragen, eine so schädliche und zugleich
ungereimte Lehre nicht nur als die ihrige
vorzutragen, sondern auch durch ihre Wunder und
Zeichen zu bekräfftigen? Wird nur ein natürlich
kluger und redlicher Mann, der ein Volck bessern
will, die ungöttlichen und giftigen Fabeln desselben
bey aller Gelegenheit auszubreiten suchen, und
sich darbey mit der Hoffnung befriedigen, daß nach
siebenzehnhundert Jahren einige Meister der
Vernunfft dieselben bestreiten würden? |
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3) Ist ist glaublich, daß ein Mann, der das Hertz
hat, die Religion eines Volckes in ihrem Sitze
anzugreiffen, der die Lehren antastet, die von
niemand in Zweiffel gezogen, und von allen für
göttlich angenommen werden, ist es zu glauben,
daß ein solcher Mann einen läppischen und doch
nachtheiligen Aberglauben in Ruhe lassen werde,
der nur einer gewissen Anzahl Leute gefällig
ist? |
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Jesus setzte sich gegen die Meynung, die fast
gantz Israel zu seinen Zeiten bekannte, daß der
GOttesdienst in den Opffern und den übrigen
Gebräuchen bestünde, die Moses vorgeschrieben
hatte. Er nahm der gemeine Lehre vom Sabbathe
das grosse Ansehen, das sie unter den Juden hatte.
Er schalt die Häupter und Lehrer des Volcks, die
man für Bothen des Herrn ansahe, für Narren und
Blinde, und sorgte wenig, was für ein Wetter dieses
Unternehmen zusammen ziehen würde. Und dieser
göttliche Lehrer solte sich nicht unterstanden haben,
eine Lehre nicht nur nicht anzugreiffen, sondern nur
mit Stillschweigen zu übergehen, die kein Stück des
öffentlichen Glaubens war, und von jedermann nach
Belieben angenommen und verworffen werden
konnte? |
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Was giebt doch die Zunfft der heutigen Weisen
für unverständliche Dinge zu glauben vor? Wir
sollen uns einbilden, der Jesus, der nichts scheute,
noch scheuen durffte, den kein König, noch
Hoherpriester, noch Landpfleger schreckte, der im
Tempel so verfuhr, als ein Herr in seinem eignem
Hausse, daß dieser Jesus allen Muth und
Hertzhafftigkeit fallen lassen, wenn er dem
gemeinen Manne sagen sollen, der Teuffel sey
nichts als ein Schreckbild, das der Unverstand der
Morgenländer geschützt hätte? |
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4) Ist es klug gehandelt, wenn ein Mann, der
seine Lehre in |
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{Sp. 871|S. 449} |
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einem gantzen Lande angenommen wissen
will, das allein nachbetet, was dem gemeinen
Haufen gefällt, und sich wenig daran kehret, was die
Grossen und Angesehenen im Lande glauben?
Heißt sich dieses nicht bey dem besten Theile des
Volckes verachtet und lächerlich machen? Das
Volck pflegt sich in seinen Meynungen nach den
Grossen zu richten. Und wer diese auf seine Seite
gebracht hat, der kan sich versichern, daß die
übrigen folgen werden. |
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Die so unter den Juden zu den Zeiten Jesu
reich, begütert, bey den Römern beliebt, bey den
Höfen der Nachkommen Herodes groß waren,
hiengen auf die Seite der Sadducäer, die der
Geisterlehre spotteten. Was hätte unsern Heyland
bewegen können, sich diesen, die ihn gegen alle
Gewalt leicht hätten schützen können, entgegen zu
setzen, und dem unverständigen Volcke
beyzufallen, wenn er das, was man von den
Geistern sagte, selbst für falsch gehalten hätte?
Hätte er es nicht weit klüger gemacht, wenn er
wenigstens eine Mittellehre eingeführet, die den
Grossen angenehm, und dem Pöbel nicht eben
sonderlich misfällig gewesen wäre? Und würde er
sich nicht dadurch viel beliebter gemacht
haben? |
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Kein Mann, der die Welt bekehren will, pflegt
die albernen Grillen der niedrigen Leute ohne Noth
unter seine guten und nützlichen Lehren zu
mengen, und damit die Gemüther der Klugen und
Verständigen von sich abzuwenden. |
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5) Alles dieses bey Seite gesetzt, und das
zugegeben, was gegen allen Schein der Wahrheit
läuft, daß Jesus Ursache gehabt, unter den Juden
auf Jüdisch von den Geistern zu lehren: Warum
haben denn seine Zeugen unter den Heyden, unter
den Römern und Griechen, eben das wiederhohlet
und vorgetragen? Zu Rom, zu Corinthus, zu
Ephesus regierte die Meynung von der Gewalt des
Satans nicht, die so tief bey den Juden und
Morgenländern eingerissen war. |
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Warum haben sie denn nicht reiner unter
diesen Völckern gesprochen, und den Jüdischen
Irrthum weggeworfen? Warum haben sie nicht den
Ephesern, die sich beredeten, daß sie nicht mit dem
Satan sondern nur mit Fleisch und Blut zu thun
hätten gesaget, daß sie darinnen irreten, und daß
sie mit den bösen Geistern einen Krieg führten, die
unter dem Himmel in der Lufft herrscheten? Hätte
sie der Apostel nicht bey den Glauben lassen
können, wenn er richtig gewesen wäre, daß sie nur
gegen die Bosheit und Arglist der Menschen zu
kämpffen hätten? |
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Zu Corinthus war man so klug, daß man wußte,
ein Götze sey nichts in der Welt. |
1 Cor. VIII, 4, |
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und das, was man den Götzen opferte, würde
einem Hirngespinste und Schatten geopfert. |
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Leute, die so weit kommen sind, haben gewiß
keinen Ansatz von einer unnöthigen Bangigkeit für
dem Satan und seiner Macht. Warum sagt man
diesen so verständigen Leuten, daß der Gott dieser
Welt oder der Satan in den Ungläubigen herrsche,
und das helle Licht des Evangelii verdunckele? |
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Andere von dieser Gattung hegen so viel
Ehrerbietung gegen die Schrifft, daß sie selber die
bisher untersuchte Erfindung für gefährlich halten
müssen, und sich anders zu helffen suchen, um bey
ihren Glauben zu beharren. Sie wollen nicht
läugnen, daß alles, was die Schrifft von dem Satan
saget, indem Verstan- |
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{Sp. 872} |
|
|
de angenommen werden müsse, den der
Buchstabe an die Hand giebt: Und können auch
diejenigen nicht wohl vertragen, die unsern Heyland
zum Knechte der Jüdischen Geister-Träume
machen, oder wollen, daß er nachdem verdorbenen
Geschmacke der Juden geredet habe. |
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Der Satan hat nach ihrer Meynung alles das zu
den Zeiten Jesu gethan, was von ihm gemeldet
wird. Er hatte die Leiber gequälet, die Gemüther der
Menschen vergiftet, den Heiligen Stricke und Netze
geleget. Allein jetzt kan er nichts mehr von allen
diesen Dingen. Es ist aus mit seiner Gewalt, seit
dem die Lehre Jesu allenthalben obgesieget und
kund worden. Vielleicht treibt er noch da sein Spiel,
wo der Nahme Jesu unbekannt ist. Unter den
Christen kan er sich nicht mehr regen, weil die
Allmacht GOttes ihn in den Abgrund
verbannet. |
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Die dieses glauben, räumen ein, daß der Satan
die Seelen der Menschen verderben, und unter
seine Herrschafft ziehen könne, und wo ihm keine
grössere Macht entgegen stehet, allezeit fertig sey,
Proben von dieser Macht zu geben. Wir geben
ihnen hergegen zu, daß er in den Zeiten Jesu mehr
Freyheit genossen, die Leiber der Menschen zu
quälen, als in den folgenden, weil der Herr die
Herrlichkeit seines Sohnes der Welt kund machen
wollen. |
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|
Die Frage, die unter uns zu entscheiden übrig
bleibet, ist diese: Erlaubt der Herr dem Satan noch
die unartigen Christen zu verblenden, und zur
Sünde zuverleiten? Wir beantworten dieselbe mit ja,
und hoffen, daß die Gründe, die jetzt angeführt
werden sollen, diese Antwort rechtfertigen
werden. |
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Was ist es erstlich, daß diejenigen, die einer
andern Meynung sind, beweget zu glauben, dem
Satan sey alle Macht genommen, in die Seelen der
Menschen zu würcken? Stehet dieses in der Schrifft
deutlich geoffenbahret, daß nach den Tagen Jesu
der Satan alle Gewalt einbüssen solte? Oder ist es
eine blose Muthmassung, die durch einige
Ursachen unterstützt wird? |
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Ein Spruch der Schrifft, worinnen dieses
enthalten, wird schwerlich genennet werden
können. Was sind es denn für Ursachen, wodurch
man dieses zu muthmassen angetrieben wird? Hält
man es etwan unsern Heyland verkleinerlich, daß
der Satan mitten unter den Seinen herrschen solte?
Dieser Grund muß wegfallen, weil er mehr
beweiset, als er beweisen soll. |
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Gereichet es unserm Erlöser zur Unehre, daß
jetzt sein Feind die Menschen besieget, so wird
daraus folgen, daß dieses niemahls habe
geschehen können. Und die Schrifft saget uns doch,
daß dieses in den ersten Zeiten des Christenthums
geschehen, daß der Satan dazumahl unter den
Christen Unruhe und Unordnung gestifftet, was
noch mehr, daß er einen unter den Aposteln Jesu
überwältiget, und zu seinem Knechte gemacht.
Entweder dieses ist falsch; oder es ist wahr, so tritt
man der Ehre JEsu nicht zu nahe, wenn man
glaubet, er könne mitten in dem sichtbaren Reiche
Christi sich Anhänger machen. |
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Ist es sonst etwas, womit man sich schützen
will? Sie wissen sonst nichts. Und wer keine
Ursache von seinen Meynungen angiebt, der kan
die, so ihm nicht trauen wollen, keiner
Ungerechtigkeiten beschuldigen. |
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Vors andere. Müste |
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{Sp. 873|S. 450} |
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der Herr nicht, wenn er gewolt hätte, daß die
Macht des Satans über die böse Welt nach einer
kurtzen Zeit aufhören solte, uns davon einige
Nachricht hinterlassen haben? |
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Ist es einem weisen Regenten anständig, in
den Büchern, die er zum Trost seiner Unterthanen
geschrieben, von einer Gefahr, die bald vorüber
gehen wird, so zu reden, als wenn sie nie ein Ende
nehmen würde? Der Herr hat uns nirgends eine
solche Nachricht gegeben. Mit was für Fug können
wir seine allgemeinen Erinnerungen und
Warnungen nach unserm Gefallen
einschräncken? |
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Vielleicht wird man einwenden: Der Herr habe
auch nichts davon in der Schrifft erwehnet, daß die
Macht des Satans über die Leiber der Menschen
nach den Tagen Jesu abnehmen würde: Und dieses
sey doch erfolget: Man könne also von seiner
Gewalt über die Seelen mit guten Grunde eben das
glauben. |
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Man kan zweyerley hierauf antworten. Es ist
einmahl falsch, daß nichts in der Schrifft vorhanden
sey, woraus man schliessen könnte, daß nach den
Zeiten Jesu die Macht des Satans über die Leiber
der Menschen fallen würde. Der Geist des Herrn
warnet für leiblichen Besitzungen. Er redet allein
von den geistlichen Besitzungen. Unter Satan darf
nicht eher den Leib eines offenbahren Sünders, wie
des Blutschänders von Corinthus, einnehmen, als
bis ein Apostel ihm demselben übergeben hatte.
Diese beyden Dinge waren Zeugnisses genug, daß
der Herr beschlossen, dem Satan nicht mehr zu
erlauben, die Leiber vieler Menschen zu quälen. Es
bedurffte hernach nicht, daß uns der Herr davon
unterrichten liesse. |
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Sachen von dieser Art werden uns durch unsre
Sinne und Vernunfft leicht bekannt, und dürffen
daher durch keine Offenbahrung kund gemacht
werden. Ein anders ist es mit den Bemühungen des
bösen Geistes die Seelen zu verführen, und sich zu
unterwerffen. Diese entdeckt weder Ohr noch Auge.
Und dem Verstande fehlt es gleichfalls an gewissen
Kennzeichen, die Triebe der Natur von den
Reitzungen einer andern geistlichen Macht zu
unterscheiden. Der Herr hätte es uns also
offenbahren müssen, daß die Menschen nichts
mehr wegen der Nachstellungen des Satans so
fürchten hätten. |
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Hat, drittens, der Satan noch durch die
Zulassung des Höchsten die Macht, die Frommen
zu versuchen, wie wird man sich bereden können,
daß ihm aller Zugang zu den Hertzen der Bösen
verschlossen sey? |
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