Titel: |
Ungereimt |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
49 Sp. 1452 |
Jahr: |
1746 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd. 49 S. 741 |
Vorheriger Artikel: |
Ungerechtes Tuch |
Folgender Artikel: |
Ungericht |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
- Für die Auflösung der Quellenangaben siehe:
Personen
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Text |
Quellenangaben |
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Ungereimt, wird dasjenige
genennet, welches
einem Grundsatze der
Vernunfft zuwider ist. |
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Theilt man die Grundsätze
in
principia
formalia, welche zur
Forme eines
Schlusses
gehören; und in materialia, welche die
Materie
desselbigen angehen, so kan in Ansehung beyder
Arten was ungereimtes begangen werden. Denn
wolte jemand von etwas besondern auf das
allgemeine
schliessen, so würde man solchen
Schluß ungereimt
nennen, weil es dem |
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{Sp. 1453|S. 742} |
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principio formali a particulari non
concludendum est ad universale zuwider ist. So
hat man bisher die Monadologie, oder die Lehre
von den Einheiten vor ungereimt angesehen,
indem man darinnen
Dinge lehret, welche den
principiis materialibus der Vernunfft schnurstracks
zuwider scheinen. |
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Die principia materialia haben unter sich auch
ihren Zusammenhang, daß wenn man zeigen will,
wie etwas ungereimt sey, so kan man nach
Befinden der
Umstände den
Widerspruch einer
Meynung entweder gegen das nächste; oder
entfernte, auch allererste weisen. |
Walchs Philosophisches
Lexicon. |
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Siehe übrigens auch den
Artickel:
Ungemäß. |
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