Titel: |
Feudum ligium |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
9 Sp. 706 |
Jahr: |
1735 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd.
9 S. 372 |
Vorheriger Artikel: |
Feudum irregulare |
Folgender Artikel: |
Feudum Loricae |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
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Text |
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Feudum
ligium,
Ligisch Lehn, oder ein
Lehn,
weswegen der
Lehnmann
verbunden ist, seinem
Lehn-Herrn
Treue zu leisten, wieder alle und jede, niemand ausgeschlossen, und findet man
apud Scriptores mediae aetatis offt, daß es heisset:
Homo ligius
est factus. |
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Sonst findet man noch, daß Feudum ligium auch wohl ein lediges Lehn
genennet
werde, wiewohl in sensu abusiuo, Feudum ligium genennt wird, quod
quis a superiore immediate habet, daß ich
unmittelbar
von dem Ober-Lehn-Herrn habe, indem dergleichen Feudum von niemanden,
als von dem summo imperante concedirt werden kann, ob man gleich
distinguiren
muß,
inter summum Imperium et summum
Dominium directum. |
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Denn wer summum Dominium directum hat, kann Feuda ligia haben, wer aber
in
feudalibus einen Ober-Herrn hat, der kann Feuda ligia nicht adquiriren,
z.E. ein
Reichs-Fürst,
denn alle Reichs-Fürsten
dependiren
vom Kayser
als Lehn-Herrn, und wenn sie feuda
conferiren so ist der Kayser ipso facto
Dominus superior, wer aber von aller
Herrschafft
frey ist, und keinen superiorem hat, der kann Feuda ligia concediren. |
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