Titel: |
Kram-Laden |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
15 Sp. 1736 |
Jahr: |
1737 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd.
15 S. 864 |
Vorheriger Artikel: |
Kramet-Vogel |
Folgender Artikel: |
Krammer |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
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Text |
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Kram-Laden,
Lat.
Taberna,
Frantz.
Boutique,
ist ein
bequemer
Ort, da allerhand
Waaren
aufgestellet, und in das kleine, nach dem Gewicht,
Maß oder Elle
verkauffet werden. |
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Die Kramer werden insgemein zu denen
Kauff-Leuten gerechnet, eigentlich aber sind sie
von denenselben
unterschieden, weil jene allein in
das Grosse handeln. |
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Eine Kram-Frau wird die geachtet, die mit
ihrem Mann gemeinsame Krämerey treibet, aus
und einkauffet, offene Laden und Fenster hält, mit
Gewicht, Wage, Maß, und Elle, aus- und einwäget,
und misset, wiewohl nicht allezeit
nöthig, daß sie
mit zu dem Kram sitze, sondern gnug ist, wenn
beyde
Ehe-Leute gleichen
Gewinnst und
Verlust
miteinander haben. |
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Eine solche ist gehalten, auch wegen ihres
Mannes vor die
Handlung zu stehen, und kan
seinetwegen belanget werden. Sie kan sich in
Ansehung der Handlung kräfftig verbürgen, und
hat sich der
weiblichen Gerechtigkeit nicht zu
erfreuen, wie solches in vielen
Statuten derer
Städte in dem
Römischen Reiche so wohl, als
ausser demselben, zu den besten der
Handelschafft also geordnet. |
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