Titel: |
Empfängniß |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
8 Sp. 1025 |
Jahr: |
1734 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd. 8 S. 546 |
Vorheriger Artikel: |
Empetrum montanum fructu nigro |
Folgender Artikel: |
Empfängniß Christi |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
- Für die Auflösung der Quellenangaben siehe:
Personen
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Text |
Quellenangaben |
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Empfängniß, Conceptio, selbige geschiehet, nach
der heut zu
Tage
gemeinsten
Meynung derer Medicorum, wenn der geistreiche
Manns-Saame
im Beyschlafe,
durch den Mund der
Gebähr-Mutter in desselben Höhle gebracht wird, da der
subtilste Saamen-Geist
(Spiritus plasticus) durch einen von denen zwey
Canäle, welche Tubae Fallopianae, Teutsch Trompeten
genennet
werden, zu dem Eyerstock gehet, allda ein oder das andere Eylein angreiffet,
welches denn nach und nach durch die Wurm-förmige Bewegung derer Trompeten in
dem
Grund
der Gebähr-Mutter sincket, allwo es von selbiger umfasset, und an einem
schwärtzlichten Punct angeklebet, aus denen Unter-Schmer-Bauch- und
Saamen-Pulß-Adern Blut an sich ziehet, durch welches der im Eylein enthaltene
Saamen-Geist
zu Kräfften
kommt, und alle Gliedmaßen des
Menschen
oder Thiers bildet. |
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Andere vermeynen in dem
männlichen
Saamen
gewisse
kleine Saamen-Thierlein entdecket zu haben, und verwerffen entweder bey denen
Viviparis de Lehre von denen Eylein gäntzlich, oder
glauben, daß die
Empfängniß geschehe, wenn ein solches Saamen-Thierlein in ein Eylein gebracht
wird, und darinne seine Nahrung findet. |
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Wieder andere glauben, daß von dem
Manne durch
seinen Saamen ein
Theil
von seiner
Seele
mitgehe, und dieser sich also aus dem Eylein einen
Cörper
bilde, und selbigen belebe. |
Von welchem und andern vielen Meynungen fast alle
Physiologische
Schrifften
derer Medicorum handeln, und können besonders
Philipp. Verheyn. II. Anatom. Corp. Human. ... nachgelesen werden |
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Breslauer Sammlungen Ann. 1718. ... |
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