Titel: |
Gerichtbarkeit |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
10 Sp. 1112 |
Jahr: |
1735 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd. 10 S. 573 |
Vorheriger Artikel: |
Gerichts-Acta |
Folgender Artikel: |
Gerichtsbote |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
- Für die Auflösung der Quellenangaben siehe:
Personen,
Römisches Recht
- Transkribierter griechischer Text der Vorlage
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Text |
Quellenangaben |
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Gerichtbarkeit, oder Gerichte,
Lat.
Jurisdictio, wird bißweilen in weitläufftigem
Verstande |
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1) |
Vor die Majestät,
oder pro
superioritate territoriali genommen, |
2) |
pro regione, in welcher die Gerichtsbarkeit ausgeübet und
recht gesprochen wird. |
3.) |
kat exochēn wird die Gerichtsbarkeit nur zu einer
Art der
Jurisdiction
gerechnet, welche den Magistratui qua tali zukommt, nehmlich ad
ciuilem et ordinariam. |
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l. 6.
π.
de Tut. |
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Und in diesem
Verstande wird die Gerichtsbarkeit keines Wegs der
Jurisdictioni criminali
oder dem
mero imperio,
sondern der Jurisdictioni extraordinariae entgegen gesetzet, |
l. 7. … |
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Und in dieser letztern
Bedeutung ist die Gerichtsbarkeit eine
öffentliche
Gewalt die streitigen Rechtshändel zu
untersuchen, zu entscheiden, und das, was
entschieden ist, zu exequiren. Eine öffentliche Gewalt wird sie darum
genennet, weil Theils keinem priuato die Gerichtsbarkeit einem andern
willkührlich mitzutheilen erlaubet ist, Theils auch, damit hierdurch die
Arbitri compromissarii ausgeschloßen werden, so durch beliebte
Wahl einiger
Priuat-Per- |
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{Sp. 1113|S. 574} |
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sohnen zu Ausmachung
verschiedener Streitigkeiten pflegen
erwählet zu
werden. |
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So offt das
Wort Gerichtsbarkeit in genere und in
significatione natiua angenommen wird, so offt begreifft es das
merum imperium
unter sich. |
l. 2. … |
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Denn also wird Jurisdictio plenissime angenommen, weil auch in
caussa criminali und
peinlichen Fällen
Recht gesprochen wird. |
- cit. l. 2 ...
- Noodt de
Jurisdictione.
- Gebauer
Disp. de Jurisdictione.
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