Titel: |
Weibs-Person |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
54 Sp. 152 |
Jahr: |
1747 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd. 54 S. 89 |
Vorheriger Artikel: |
Weib mit der Sonne bekleidet |
Folgender Artikel: |
Weibs-Person, (eine Adeliche) |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
- Für die Auflösung der Quellenangaben siehe:
Personen
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Text |
Quellenangaben |
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Weibs-Person,
Weibs-Bild, siehe die
Artickel
Weib, und
Weibsbilder. |
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Hier gedencken wir noch, wie einige in Vergleichung des
weiblichens Geschlechts
mit dem männlichen,
von jenem vorgeben, es sey
ordentlicher Weise verachteter,
zänckischer,
furchtsamer, frevelmüthiger, ungezähmter, hinläßiger,
zorniger, unverträglicher,
verliebter, unbeständiger, wankelmütiger, schalckhaffter, sparsamer,
beweglicher, barmhertziger
Art.
u.s.w. |
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Die Kennzeichen einer weiblichen
Gestalt
sollen folgende seyn: Ein kleines Haupt, blondes oder auch wohl
dunckelbraunes Haar, die Farbe im Gesichte weiß mit etwas roth vermenget, oder
blaß, schwartze Augen, ein modestes Gesichte,
angenehme Stimme und Beredsamkeit:
Ein langer schmaler Nacken und Leib, der Gang zierlich, mit kurtzen Schritten. |
- Bräuners entlarffter Teuffl. Aberglaube p.
460.
- Anleitung zu den eur. Wissenschafften p. 4.
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In der Medicin wird besonders von dem
weiblichen Geschlechte
angemercket, daß es vor den
Mannspersonen vielen Kranckheiten unterworffen, wie
aus dem
Artickel:
Vorzug zu Kranckheiten, im L
Bande, p. 1345. u.f. mit mehrerm
zu ersehen. |
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Noch bemercken wir hier, daß ein Weibs-Bild im Wappen anzeige, daß
derjenige, der solches zu führen angefangen, ein gar
vornehmes
Frauenzimmer
zur Kriegs-Gefangene gemachet, deren Andencken er nachmahls seinem Schilde
einverleibet, |
wie Zschackwitz in der Wappenkunst p.
100 u.f. muthmasset. |
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Jedoch kan man dieses wenigstens von den Wappen der
geistlichen
Fürsten
sagen. Also führet der
Abt zu Kempten in Wappen das Brust-Bild eines Weibes in
schwartzer Kleidung mit silbernem Schleyer und Güldener Kron dieses Brust-Bild
soll die Heil. Hildegardin,
Kaysers
Carls des Grossen, Gemahlin, welche diese
Abtey gestifftet, andeuten. |
Triers Wappenkunst p. 402 u.f. |
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