Titel: |
Animus, Mens |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
2 Sp. 339 |
Jahr: |
1732 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd. 2 S. 186 |
Vorheriger Artikel: |
Animus, das Gemüth |
Folgender Artikel: |
Anina |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
- Für die Auflösung der Quellenangaben siehe:
Personen
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Text |
Quellenangaben
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Animus, Mens,
frantzösisch Coeur, Esprit, deutsch das
Gemüthe; daher kömmt Animi
Affectus, Commotiones,
Pathemata, die
Gemüths-Bewegungen, davon an seinem Orte. |
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Es wird aber das
Wort von den Auctoribus auf mancherley Art
genommen: Bey dem Virgilio Georg. II. wird
darunter die angebohrne Art, oder die
Seele
verstanden,
vornehmlich wie sie in ihr selbst oder gegen die äusserliche
Dinge
geneigt oder beschaffen ist. Wenn sie sich auf etwas rechtschaffenes wendet,
heisset es ein gutes, ein edles Gemüth, wann sie sich aber zu
bösen Dingen
neiget, so
nennet man es ein boßhafftes, ein lüderliches Gemüth. In solchem
Verstande
sagen die
Juden, nach einem in ihrer
Sprache sich
überaus wohl reimenden Sprichwort, das bey den meisten
Menschen
das Gemüth vornehmlich durch Geld-Sachen, beym Trunck und im
Zorn sich
erkennen
lasse. |
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Juvenal. Satyr. VI. nimmt das
Wort animus für Kühnheit und
Desperation; Es wird auch zuweilen von der
Seele
überhaupt
gesagt; |
Besiehe Galen. An. adm. VI.
1. |
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Einige
verstehen darunter die unsterbliche Seele; andere die Lebens-Geister
oder den materialischen Anfang des
Lebens und der
Sinne, oder, wie die
Aristotelici
reden, die Formam
substantialem, oder die wachsende und
empfindliche Seele. |
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In eigentlichen und gehörigem
Verstande
aber heisset animus
diejenige Krafft
und
Vermögen
der menschlichen
Seele, dadurch sie fähig ist zu
schliessen, zu
beurtheilen und zu
gedencken. |
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Gar schön hat den
Unterscheid zwischen dem
Wort Anima und
Animus Linden. Ex. XIII. §. 475.
gezeiget, siehe auch Mens. |
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