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Waaren,
(Apothecker-), sind solche Materia- |
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lien, welche die Apotheker zur Verfertigung
der Arzneyen brauchen, und gar leichte
verderben, daher sie eine ungemeine Wartung
und Aufsicht erfordern. |
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Denn müssen erst die Essige, so
aufgegossen sind, alle
Jahre
verändert, oder mit
neuem Essige und
Materialien erneuert werden.
Destilirte Wasser, so phlegmatisch sind, verändert
und erneuret man alle Jahre; es ist aber hier eine
Erneurung zu
nennen, wenn das
Wasser auf neue
Gewächse gegossen und destiliret wird. Geistige
Wasser kan man länger behalten. Balsamische
und aromatische Sachen bleiben zwey bis drey
Jahr gut. Die Cerata oder gelinden Pflaster
dauren
kaum ein Jahr. Collyria, oder trockene
Augenarzneyen stimmen mit den Zeltlein überein.
Die Condita, oder eingemachte Früchte dauren
zwey Jahr. Der Confect dauret, weil er
gantz mit
Zucker eingeschlossen worden, länger denn die
natürlichen Sachen. |
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Die Conserven behält man etwan ein Jahr
gut, die Lattwergen kaum so lange, insonderheit,
wenn sie weichlich und
angenehm sind. Das Elixir
dauret, weil es geistig ist, viel Jahre, wenn es
anders recht
verwahret, daß es nicht ausrauche.
Die Pflaster dauren kaum ein halbes Jahr, es wäre
denn, daß sie recht trocken wären. Harte Extracte
dauren viele Jahre, und leiden auser der Dürre
nicht leichtlich einen
Schaden. Die Feculä der
Gewächse
müssen alle Jahre verneuret werden,
doch bleiben sie manchmahl ein paar Jahr gut,
und darüber. |
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Die Blumen sind nach
Unterscheid des
Zeuges, daraus sie so sublimiret worden,
veränderlich. Julepe werden nach der
Verschreibung von neuen gemacht: denn der
Rosen- und Violenjulep wird in der Stärcke eines
Syrups aufgehoben. |
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Lohoch und Eclegmata, Brust- und
Lungenlattwergen, die aus Mandeln,
Pimpernüßlein, und den kalten Samen, als welche
leicht verderben, gemacht sind, dauren kaum ein
Jahr, die andern aufs höchste zwey Jahr.
Magisterien, die durch Niederschlagung bereitet
worden, können, weil sie aus harten Sachen
herstammen, nicht leicht verderben. Die Morsellen
halten sich zwar auch lange, doch ist es besser,
man
gebrauche frische, besonders, wann sie aus
einfachen Stücken, die leicht schimmeln, bereitet
worden. |
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Ausgepreßte Öle, wann sie gemäsiget sind,
als Mandel-Sesamöl, und von Pimpernüßlein,
sonderlich die zum Einnehmen taugen, dauren
kaum einen Monat; kalte Öle ein Jahr, warme
zwey oder fünf Jahr; die aber, so aus
wohlrüchenden Früchten ausgepresset werden,
z.E. aus den Muskatennüssen, kan man ein
halbes Jahr behalten. Die destilirten Öle bleiben
länger. Die an der Sonne inaceriret werden,
verändert man alle halbe Jahre. |
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Die Pillen dauren, wegen ihrer Härte, und
wegen der Aloe, die bald zu allen kommt, zwey bis
drey Jahr, sonderlich wenn sie kein Opium in sich
begreiffen. Frische Pulver sind am besten
zugebrauchen. Die Robsätze oder dicken Säffte
verändert man alle Jahre. Zeltlein macht man zu
jeder Zeit. Die Saltze, sonderlich wenn solche
crystallisiret worden, dauren etliche Jahre.
Aromatische Species werden alle Jahre
erneuret. |
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Die
Geister bleiben sehr lange, sonderlich,
wenn man sie verwahret, daß sie nicht rauchen.
Säffte, die fliessend sind, werden jährlich, die aber
etwas harte sind, in zwey oder drey Jahren |
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verändert. Einfache Syrupe bleiben drey
Jahr, zusammengesetzte und aromatische aber
zwey Jahr. Die Tincturen in Pulver dauren etliche
Jahre, die fliessenden sind gleichfalls, nach
Unterschied des Menstrui, dauerhafft. Die
Trochisci und trockenen Augen-Mittel bleiben ein
Jahr, doch werden diejenigen ausgenommen, in
welche das Opium, oder leicht verderbliche
Sachen kommen, da die ersten sechs Jahr, die
andern aber kaum ein halb Jahr bleiben. Die
Salben halten sich fast ein Jahr. |
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Es ist aber wegen der Erhaltung dieser
Waaren, viel an dem
Orte gelegen, wo sie aufbehalten
werden, ob sie trocken, oder feuchte,
nach Osten, Süden, Norden, oder Westen
gelegen, weil solches zur Erhaltung oder
Verderbung einer Waare ein grosses
beyträget. |
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Von Erhaltung der Material-Waaren noch
etwas zugedencken, so erhält man die Mineralien
gemeiniglich in Schachteln, oder höltzernen
Büchsen. Die Saltze in Holtz oder Glaß an
trockenen Örtern; die wäßrigten Sachen in
Gläsern oder Krügen. Gewächse trocknet man in
Schatten, und verwahret sie, wenn es
wohlrüchende sind, in Büchsen von Lindenholtze,
oder in Gläsern, die ein enges Mundloch haben,
und mit einer zinnernen Schraube verwahret
sind. |
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Die Kräuter trocknet man im Schatten, wenn
sie aber dicke oder gar zu feuchte Blätter haben,
so, daß sie gerne faulen, alsdenn müssen sie bey
einer grossen Hitze in der Sonne trocknen;
hernach thut man sie in ein höltzernes Lädlein,
damit sie nicht staubicht werden. |
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Die Samen behält man an einem trockenen
Orte in höltzernen oder gläsernen Geschirren, wie
auch in Papier, damit sie desto länger dauren und
rein bleiben. Die Früchte hält man in Schachteln,
Büchsen oder Körben. Die Wurtzeln in trockener
Lufft, die kleinern dünnern, und deren
Kräffte
durch die Wärme der Sonnen und des Wetters
leichtlich weggehen, muß man im Schatten und
Winde trocknen, als da sind Eppich- Fenchelwurtz
und dergleichen. Die gröbern werden bey dem
Feuer, an der Sonne oder dem Winde getrocknet,
als da sind Entzian, Alant, und andere. Die Rinden
behält man in höltzernen Büchsen an einem
trockenen Orte. |
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Gummi und trockene Hartze schliesset man
an einem trockenen Orte in höltzernen Gefäße,
die flüßigen aber in Krüge ein. Die Thiere und
deren trockene Theile thut man in höltzernen
Büchsen, ihre Fettigkeit und Marck aber in Krüge,
und stets an kalte trockene Örter. Die Balsame in
zinnerne Büchsen, oder in wohl verwahrte Gläser.
Die mit
Zucker überzogenen
Confecte hält man in
höltzernen Büchsen. Die Conserven, Eclegmata,
Lattwergen, in irrdenen Gefäßen besser, als in zinnernen. Die
Pflaster und Cerate werden mit einer Blase oder
Papier das in Wachs getuncket worden,
umwunden, und in trockenen Büchsen
verwahret. |
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Die Extracte thut man in irrdene oder
gläserne Geschirre, mit einem weiten Mundloche,
daß man davon mit einem Spatel herausnehmen
kan; sind sie aber trocken, so behält man sie wie
die Pillen. Die Feculä und Blumen werden nach
gestalten
Sachen in Gläsern aufgehoben. Die
Morsellen verwahret man, wie die Confecte. |
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