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Text |
Quellenangaben |
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Luft, daß die Lufft eins der edelsten
Geschöpffe sey, erhellet aus deren allgemeinen
Nothwendigkeit
in dieser untern Welt zur Gnüge. Wie dieselbe zur Erhaltung des
Feuers
nöthig,
und solches durch deren Entziehung erlösche, ist
bekannt; wie sie in dem
Wasser sey, bekräfftigen
viele Experimente, und nebst denen insonderheit
die Fische, und auf der
Erden
finden wir nicht nur Lufft in den vielen löcherichten und schwammichten
Cörper an, sondern auch dichtesten Metallen, wie
aus deren Klang zu ersehen. In den Pflantzen
haben die beyden
gelehrten
Männer
Malpigius und Grew viele Lufft-
Röhrlein oder Gänge, durch welche die Lufft in alle
Theile der Gewächsen geführet wird, entdecket,
und die Gärtner nebst denen
Ackers-Leuten
graben die
Erde auf, damit die Lufft einen desto
freyern Zugang habe. Ja was die Lufft bey dem
Leben der Thiere für einen unentbehrlichen
Nutzen habe, bezeuget das Athemholen.¶ |
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Es ist demnach die
Materie von der Lufft eine
der wichtigsten womit die Natur-Lehrer in ihren
Physicen zu
thun haben, da sie sich bemühen, aus
ihren
erkannten und angemerckten
Eigenschafften
hinter ihre
Natur zu kommen und solche zu
erforschen. Man nimmt nehmlich wahr und
mercket an, daß sie |
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1) |
flüßig, indem wenn man
die Hand durch einen
Raum, der leer zu seyn
scheine, gegen das Gesicht
bewege, so werde
man wahrnehmen, daß etwas das Gesichte
berühre, ohnerachtet die Hand nicht
dran komme, und also
müste eine Materie in
demselben Raum seyn, die sehr subtil, weil man
sie nicht sehen könnte, und deren Theile nicht fest
zusammen hiengen, weil sie die Cörper in ihrer
Bewegung nicht aufhielte, das ist, sie sey
flüßig: |
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2) |
schwer, welche
Eigenschafft durch allerhand vermittelst der antliae pneumaticae, oder Lufft-Pumpe angestellten
Experimenten und andern
Erfahrungen
dargethan wird, daß also ein Gefäß,
wo die Lufft ausgepumpet, viel leichter, als ein
anderes, so damit angefüllet, welches auch die Hemisphaeria Magdeburgica,
oder die zwey grossen Halb-Kugeln aus Kupffer,
oder Meßing, die man vermittelst eines Randes
bequem an einander leget, und nachdem die Lufft
aus gepumpet, mit einem Hahn verschliessen kan,
bestätigten, dergleichen der
berühmte Otto
de Guericke,
ehemahls
Burgemeister zu Magdeburg
verfertigen lassen, um den starcken Druck der
Lufft zu zeigen. Denn als er aus solchen Halb-Kugeln, die im Diameter eine Elle hielten, die Lufft
heraus gepumpet hatte, konnte er sie mit 24.
Pferden nicht von einander reissen. |
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Es berechnet der Herr
Ber- |
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{Sp. 1030} |
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noulli in methodo ratiocin. seu usu logicae ..., daß die
gantze, um die
Erde gehende Lufft Sphähre wohl könne auf
66000000000000000. Centner
geschätzet werden, |
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conf. memoir. de l'acad. roy. des scienc. 1703. ... |
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und die
Veränderungen,
die bey der Schwere der Lufft vorgehen, zeige man durch das Barometrum. |
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Die heutigen
Naturforscher haben sich nicht nur bemühet, zu
zeigen, daß die Lufft schwer, und wie schwer
sie an und vor sich selbst sey; sondern auch auf
verschiedene
Weise die Schwere der Lufft gegen andere Cörper abgewogen und befunden,
daß sie sich gegen dem
Wasser
verhalte nach einer
Rechnung wie 1. zu 1300. nach andern wie 1. zu
1000. |
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- Hauckbee in transaction. philos. ... 1. zu 885.
- Bernoulli in einer besondern
Dissertation
de aëris gravitate 1. zu 740. oder 774. oder 811. oder 770.
- nach la Hire und gegen den Quecksilber wie 1. zu 11355.
- nach Cuffeler in Specimin. art. ratiocin. ... wie 1. zu 18200.
und andern 10470. 10800.
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Von welcher Materie die
Schwere der Lufft betreffend, insonderheit
- de Volder in quaestionibus academ. de aëris gravitate;
- Borellus in tr. de motionibus natur. a gravitate pendentibus;
- Otto Guericke in Experiment nov. Magdeburg.
- Boyl. in nov. experiment. physico-mechanic. de vi aëris
elastica,
- Mariotte in essai de la nature de l'air ...
nachzulesen sind. |
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Dieser
Meinung von der
Schwere der Lufft wiedersetzet sich der
Herr
D.
Rüdiger in seiner
Physica divina, welcher, nachdem er
einmahl den
Satz angenommen, daß ein
Cörper,
wenn er sich an seinem gehörigen
Ort befände,
als
Wasser in dem Wasser, weder schwer noch
leicht, so schliesset er auch insonderheit ... auf die
Lufft, die wenn sie mit gleicher Lufft
verknüpffet,
weder schwer, noch leicht sey, folglich fielen vor
sich die Experimenten, die man mit der Lufft-Pumpe durch die Schwere der Lufft anzustellen
pflegte, hin. |
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Er berufft sich unter
andern auf gegenseitige Versuche, worunter einer
mit der Schweins-Blase ist, die, wenn sie etwas
frey um die Glocke der Pompe herum gebunden,
und hierauf die Lufft heraus gepumpet werde, daß
nach der gemeinen Meinung die Glocke sich an
der Pompe andrücke, sich im geringsten nicht
bewege, noch an der Glocke andrücke,
welches doch geschehen
müste, wenn die
Andrückung der Glocke von der äussern Lufft
herrühre. Nebst dem führet er noch andere
Umstände vor sich an, daß
unter andern
diejenigen, so in der Lufft und unter dem Wasser
giengen, keine Schwere fühlten; daß das Wasser
in dem
Zucker und in dem Lösch-Papier
aufwärts steige, welche alle mit der Lehre von
der Schwere der Lufft nicht zu vereinigen stünden,
folglich einen andern
Grund haben musten; |
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3) |
sey die Lufft durchsichtig,
welches man daher abnehmen könnte, daß nicht
allein die Sonne ihr
Licht
mittheile, sondern auch
die Fix-Sterne, die doch so weit von uns entfernet
wären, von uns gesehen würden: |
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4) |
lasse sie sich ausdehnen,
welches die rarefactio heißt, wenn nehmlich ein Klumpen
Lufft wo beysammen, da denn kein
Zweiffel, daß
die Lufft von dem Feuer und der Hitze könne dünne
gemacht und in einen grössern
Raum
ausgebreitet |
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{Sp. 1031|S. 531} |
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werden. Man sehe dieses
unter andern an einer sonst zusammen
gefallenen; aber um den Hals fest zu
gebundener Blase, wenn sie entweder in die
Sonnen-Strahlen, oder an einen warmen Herd,
oder Ofen gesetzt werde; da sie aufschwellen
und gleichsam von ihr selbst aufgeblasen
werde. |
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Doch es geschehe dieses
auch, wenn schon keine antreibende Hitze
vorhanden, welches man mit
verschiedenen
Experimenten
darzuthun suchet,
z.E. wenn eine
Blase, die in etwas aufgeblasen, aber noch viele
Runtzeln an sich habe, dabey am Halse gantz
enge zusammen gebunden, in ein
gewiß Behältniß-
Glas gehänget werde, und man leere dieses
durch eine Lufft-Pumpe gewöhnlicher Weise aus;
so dehne sich die Blase so offt ein Zug gethan
werde, sichtbarlich mehr und mehr aus, bis sie
endlich
vollkommen
ausgespannet werde, und alle Runtzeln
verliere; oder wenn eine ziemlich
zusammengefallene und runtzeliche Schweins-Blase unten an einen Berg fest zugeschnüret, und
von dar den Berg hinauf immer höher und höher
getragen werde, so sehe man offenbar, daß die
wenige eingeflossene Lufft sich nach und nach
mehr ausbreite, und die Blase von ihr allgemach
erweitert werde, und ihre Runtzeln verliere, bis
sie endlich gar keine Runtzeln mehr habe, und als
wenn sie durch starckes Blasen wäre erweitert
worden, anzusehen sey. |
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Varenius geograph. general. ... giebt für, es
könnte die Lufft so erweitert werden, daß sie einen
Raum einnehme, der
siebentzig mahl grösser, als er vorher
gewesen, wie wohl Boyle de vi elastica aëris ... versichert, daß ers nur
auf die Helffte dieses Grads bringen
können: |
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5) |
lasse sie sich wieder
zusammen drucken, welches condensatio aëris
genennet wird, wie man solches bey den
Büchsen, sonderlich Lufft-Büchsen sähe, da sich
die Lufft sehr enge zusammen treiben lasse, auch
aus dem schon angeführten Experiment mit der
Blase zu erkennen. Denn wenn dieselbe auf der
Spitze eines hohen Berges gleichsam von sich
selbst aufgeblasen worden, und man gienge von
demselben Berg wieder herunter, so werde sie
nach und nach wieder gedrucket. Varenius l.c. meldet,
daß sie dergestalt könnte zusammen gedruckt
werden, daß sie nur dem sechzigsten
Theil von dem Raum,
den sie vorher eingenommen, erfülle. |
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Zur Untersuchung der Rarefaction und Condensation der Lufft
dienen die Thermoscopia, vor deren
Erfinder Cornelius Drebbel ein
Holländer ausgegeben wird, wiewohl die
Engelländer diese Erfindung dem Fludd zuschreiben; |
conf. Mariotte de la nature de l'air ... |
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6) |
kan die Lufft dünne
gemacht und zusammengedruckt werden, so
leiten die Natur-Lehrer daher ihre
elastische
Krafft, vermöge der die Lufft vermögend sey, sich
zusammen drucken zu lassen, und wenn das
Drucken gehoben worden, sich wieder
auszudehnen. ¶ Es erläutern dieses die schon oben
angeführten Experimenten, sonderlich mit den
Büchsen, mit denen durch die
Kunst gemachten
Spring-Brunnen, |
|
s.
Wolffens
Aerometrie ... |
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Zu diesen
Eigenschafften setzet man noch
die Ernährungs-Krafft, in dem es scheine, daß sie
einigen kleinen Thierlein, als den Spinnen und
dergleichen einige |
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{Sp. 1032} |
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Nahrung gäbe, weil sie z.E. in Gläsern, als
nur mit Lufft angefüllten Gefässen, sehr lang ohne
einiges anderes sichtbares Nahrungs-Mittel
lebten, indem nehmlich diese Lufft allenthalben
von saltzigten, schwefelichten, wässerichten
Theilgen häuffig angefüllet sey, welche solche
gantz kleine Cörperlein vier
Tage lang ernehren
könnten. |
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Ingleichen mercken die Natur-Kündiger
insgemein an, daß zur Erhaltung der Flamme
stets neue herzukommende Lufft erfodert
werde, indem selbige mit ihren salpeterischen Theilen
dem Feuer Nahrung gäbe, welches andere aber
leugnen. Denn weil auch in der höhern Lufft
Flammen ernehret würden; wo man doch durch
die angestellten Experimente keine salpeterischen Theile
gefunden habe; so scheine, daß die Lufft zu
Erhaltung der Flamme vielmehr darzu
nöthig sey,
daß durch ihr Anblasen und Drucken so wohl der
Ruß und Unreinigkeiten, welche sonst die
Flammen bedecken und ersticken würden,
zertheilet, als auch die in der brennenden
Materie
verborgene Feuerlein in grösserer Menge
ausgedrucket würden, wie solche das Blasen des
Mundes und der Blase-Bälge, wodurch die
Flammen alsobald vermehret würden, offenbar
erwiesen. Es führet Boyle in experiment. novis circa relationem inter
flammam et aërem viele Experimente an,
woraus erhelle, daß die Lufft zur Zeugung der
Flamme nicht schlechterdings nöthig, wiewohl
nicht zu leugnen, daß beym Abgang der Lufft die
Flamme kaum bestehen kan.¶ |
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Aus diesen angemerckten
Eigenschafften
suchen die Natur-Lehrer hinter die
Natur der Lufft
zu kommen, und die
Ursache derselben
Wirckungen zu
erforschen. Die meisten
bekennen ihre schwache
Erkenntniß, die sie
hierinnen hätten, und
schreibet unter andern
du Hamel tr. cap. 3. physic. gener. ... naturam aëris magna ex
parte nos fugere, cum nec sub oculis cadat, nec seorsim, ut cetera elementa,
spectari possit, ut vasis destillatoriiis contineri, welches er auch ... de
consensu vet. et nov. philos. wiederholet. Ja in den Observat. Hal.
... befindet sich eine Anmerckung unter dem
Titel:
nescire philosophos adhuc, quid sit aër, darinnen der
Auctor viele
alte, auch neuere
Philosophos anführet, und zu weisen sich
bemühet, daß keiner
gewust, was die Lufft
sey. |
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Wir
wollen die
vornehmsten
Meinungen
anführen, und darauf einige besondere Stücke, so
die Natur der Lufft betreffen, berühren. |
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Das erste anlangend, so ist nicht zu
leugnen, daß hierinnen die
Philosophie der
Alten sehr mager aussiehet, wenigstens hat
dieses, was wir von ihrer Lehre hierinnen noch
wissen, zum Theil nicht viel auf sich. |
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Von den alten Hebräern läst sich hier
wohl nichts
sagen, ja es mercket der
benannte
Auctor der observ. Hal. ... an, daß in dem
gantzen alten Testament
der Lufft nicht gedacht werde, auch in der
hebräischen Sprache kein
Wort zu finden,
welches eigentlich die Lufft
bedeute. Denn
ob schon in der
teutschen
Ubersetzung, als Deuter. 28. v. 22. Jerem. 14. v. 6. Das Wort
Lufft stünde, so käme solches doch den Wörtern
im Grund-Text nicht zu, und daß die Rabbinen
zuweilen die Lufft [ein Wort Hebräisch]
nennten,
dieses hätten dieje- |
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{Sp. 1033|S. 532} |
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nigen, so den Aristoteli angehänget,
erdichtet,
wie denn dieses auch zur Haupt-Sache nichts
thut, indem uns die
Bibel nicht zu Ende gegeben
worden, daß wir die Physic daraus
studiren
sollen,
und die
Frage ist nicht, was uns die
H. Schrifft für
einen
Begriff von der Lufft mache, sondern was
ein
Philosophus nach seiner
Vernunfft davon
erkenne. |
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Unter den Barbarn sind sonderlich die
Chaldäer, Aegyptier, Persier, welche sich sonst
um die natürlichen Dinge, sonderlich um den
Ursprung derselben und um die
Geister
bekümmerten, bekannt; was sie aber insonderheit
für
Gedancken von der Lufft gehabt, finden wir
nicht. Denn wenn gleich Seneca quaest. natural.
… von den Aegyptiern schreibet, daß sie vier
Elementen
geglaubet, und ein jegliches wieder in
zwey
Arten, in ein
männliches und
weibliches
eingetheilet; auch in den so genannten
Oraculis
des Zoroastris der Lufft gedacht wird, daß unter
andern dieselbige über die
Erde und über dem
Wasser gesetzet worden; so sind dieses doch
mehr unzulängliche Nachrichten. |
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In Griechenland war die Jonische Schule sehr
bemühet um den Ursprung aller
Dinge, da denn
Anaximens zum Anfang aller Dinge gesetzet
aërem infinitum, eine unendliche Lufft, wie Cicero
de natura deorum … der
Auctor der
philosoph. …
bezeugen, und Augustinus de civitate Dei …
saget: Anaximenes omnes rerum causas infinito
aëri dedit, nec Deus negavit nec racuit; non tamen
ab ipsis aere factum sed ipsos ex aëre ortos,
credidit. Es wird ihm diese
Meinung insgemein für
atheistisch ausgeleget, als hätte er die Lufft für
einen
Gott gehalten, wenigstens bezeuge Cicero
von seinem
Schüler, dem
Diogene Apollonate,
daß er die Lufft als ein Gott angesehen, |
s.
Bayle
in[1] diction. histor. et
critiqu. voc. Diogenes Apolloniates, und von der
Atheisterey des Anaximenis observ. Hal. …
Gundling otior. falcic. … |
[1] |
HIS-Data: korrigiert aus Ba u n |
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wiewohl ihn andere entschuldigen, und wir
gedencken, unsern
Zweck gemäß hier nur so viel,
daß wir daraus noch nicht
wissen, was nach des
Anaximenis Meinung eigentlich die Lufft sey, man
mags vor einen Gott auslegen
wollen, oder nicht,
es sey denn, daß man mit einigen sagen wolte,
das
Wort
aer und Spiritus wären gleichgültige
Wörter, folglich
müsse man sich von der Lufft des
Anaximenis den
Concept eines Geistes
machen. |
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Plato satzte zu erst zwey Elementen der
sichtbaren
Welt, das Feuer und die
Erde; damit
aber die Welt als ein
Cörper zusammen hienge,
so habe
Gott zwischen dem Feuer und der Erden
die Lufft und das Wasser gesetzet, da er denn den
Elementen, auch der Lufft geometrische Figuren
beygeleget. |
s. Burnet in archaeolog.
philos. … |
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und weil in dem Timaeo viel davon gedacht
wird, so
erinnern einige, daß darinnen nicht so
wohl des Platonis, als vielmehr des Timaei
Meinung
vorgetragen werde. |
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Aristoteles handelt … de gener. et corrupt.
von den vier Elementen, und da er auf die Lufft
kommt, so sagt er, sie bestünde in der Wärme und
in der Feuchtigkeit, und physic. … giebt er für, daß
Wasser sey eine Manier der Lufft. Wie er aber
überhaupt in der Lehre von den Elementen gar
schlecht philosophiret, so wir an gehörigen Orte
gezeiget haben, also ist auch sein Concept von
der Lufft gar |
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{Sp. 1034} |
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elend. Er satzte zwey
Eigenschafften der
Lufft, die aber nicht einmahl von ihrem
Wesen
herkommen. Denn sagte er, die Lufft sey warm, so
rühret die Wärme nicht von ihrer
Natur, sondern
von den aus der Erden aufsteigenden Dünsten und
Feuerlein, welche durch die Hitze der Sonne noch
in mehrere
Bewegung gebracht werden. Im Winter
ist die Lufft auch Lufft, aber kalt genug; ja je höher
sie ist, je kälter und frischer ist sie, davon der auf
den höchsten Alp-Gebürgen
Jahr und
Tag
liegende Schnee ein genugsamer Zeuge ist. |
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Ferner spricht Aristoteles, die Lufft sey feucht,
welches man von der Lufft an und vor sich nicht
sagen kan, es sey denn, daß sie mit wässerichten
Theilgen angefüllet, aber auf solche Weise ist
auch die Erde feucht, und gleichwohl sagt er von
derselben sie sey kalt und trocken. Denn wenn die
Lufft feucht seyn soll, so muß sie auch die Cörper,
die in derselben, befeuchten, welches wir aber
nicht gewahr werden; und ob es schon scheinen
möchte, daß sie die alcalische Saltze befeuchte,
so thuts doch eigentlich nicht die Lufft, sondern
das Wasser in der Lufft, daher auch dieses
Phaenomenon bey der trocknen Lufft nicht
angeht. Denn daß man einwenden wolte, es
entstünde gleichwohl aus der Lufft, wenn sie
zusammen gedrücket werde, Wasser, solches ist
noch zu erweisen, und wir sehen vielmehr bey
den Wind-Büchsen, da die Lufft auf das festeste
zusammen gedrucket wird, das Gegentheil. |
Man lese Helmontium de
aëre … und Sturm physic. concil. … |
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Die Stoicker haben sich eben um das
Erkenntniß natürlicher Dinge nicht bekümmert,
und ob wir schon aus dem Seneca … quaest.
natur. … und Lipsio manuduct. ad philos. Stoic. …
erkennen, daß die Lufft für ein sehr kaltes
Element, so mit einem geistlichen Wesen
begabet, angesehen, so ist doch dieser Concept
nicht allein
irrig, zumahl bey ihnen
Gott und die
Welt einerley waren; sondern auch dunckel und
unzulänglich. |
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In der Eleatischen Schule war man unter sich
selbst wegen der Lufft nicht einig. Xenovenes gab
sie vor ein Element aus, welches Parmenides
leugnete; einer sagte, sie wäre aus den Feuer
gezeuget; der andere hingegen sahe sie an als
einen Cörper, der aus Atomis bestünde, |
davon uns Diogenes Laertius Nachricht giebet. |
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Vom Epicuro finden nicht, daß er sich
sonderlich heraus gelassen hätte, wofür er die
Lufft ansähe, ausser was seine allgemeine
Principia von den Atomis betrifft. Daher auch
Gassendus, der zu den neuern
Zeiten die
Epicurische Philosophie wieder herfür zu suchen
sich angelegen seyn lassen, in animadv. in lib. 10.
Diog. Laertii … weiter nichts saget, als daß die
Lufft umgebe totum terrae globum, instar
cujusdam lanuginis aut epidermidis, qualis in malo
et cotoneo deprehenditur; und de vita et moribus
Epicuri … mag er sich nicht unterstehen, zu
bekräfftigen, an aer speciale corpus sit, an vero
solummodo vaporum, corpusculorumve ex terra et
aqua continenter exhalatorum contextura? Doch
siehet man aus seinen Systemate, daß er die
Kräffte der Lufft aus Mechanischen Gründen, oder
aus der Beschaffenheit der Theilen, deren
Gestalt, Structur und dergleichen herzuleiten
suchet. |
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Pythagoras wie er überhaupt in seinen
Sachen dunckel |
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{Sp. 1035|S. 533} |
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war; also ist auch dasjenige, so wir noch von
seiner Physic
wissen, so beschaffen, daß man
wenig
Staat davon zu machen hat, |
s. Burnet in archaeol. phil. … |
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und was insonderheit die Lehre von der Lufft
betrifft, so berichtet Läertius, daß er sie psychron
aithera
genennet; Ocellus Lucanus aber ein
Pythagoräer de universi natura … nennet sie
thermon, warm.¶ |
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Zu denen mittlern Zeiten waren die
Scholastici, die sich mit dem
Begriff, den
Aristoteles gemacht, behalffen, daß die Lufft warm
und feucht, und dabey doch allen
Raum erfülle,
aber mit keinen Cörpern angefüllet, welche
Eigenschafften, wenn sie auch ihre Richtigkeit
hätten, noch nicht anzeigen, was die Lufft sey.
Insonderheit aber schwatzten sie viel von den
drey Regionen, darein sie die Lufft
abtheilen,
deren die erstere und unterste auf der
Erden liege,
die andere sey die mittlere, und die dritte die
oberste; wie weit sich aber die
Grentzen jeglicher
Region erstreckten, darinnen waren sie
ungewiß, |
davon der Herr Scheuchzer
in der Natur-Wissenschafft … handelt. |
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Unter den neuern ist Cartesius nebst seinen
Anhängern vor andern anzuführen, der zwar die
Materie kürtzer, als es nach ihrer Weitläufftigkeit
seyn
sollte, abgehandelt. Er
meinet
part. 4.
princip. … es bestünde die Lufft aus den Theilgen
des dritten Elements, welches ein Zusammenhang
allerhand eckigten und ungleich gestalten
Theilgen in der zweyen ersten Elemente wäre so
daß diese Lufft-Theilgen zackicht, und weil das
dritte Element zur Bewegung ungeschickt, so
würden diese Lufft-Theilgen vermittelst ihrer
Löchlein, die sie hätten, von den unterfliessendem
Himmels-Kügelein in beständiger
Bewegung
erhalten, welche Cartesianische Begriff noch gar
viel
Zweiffeln unterworffen, was so wohl die
Materie und
Form, als auch Bewegung der Lufft
betrifft. |
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Denn was er von zackichten Theilgen
redet,
siehet einer Erdichtung ähnlicher, als einer
physischen
Wahrscheinlichkeit aus, ja es
müste
daraus vielmehr folgen, daß die Lufft kein flüßiger,
sondern ein fester Cörper, wenigstens stehet
daher ihre Elasticität nicht zu erweisen. Soll sie
aus zackichten Theilen bestehen, so berühren sie
sich entweder unter einander, oder es geschicht
dieses nicht. Hat das erste statt, so werden sie
unter einander verwickelt, daß sie einen festen
Cörper ausmachen; bey den andern aber können
nicht alle und jede Puncte elastisch seyn, indem
die Cartesianer selbst sich diese Elasticität so
fürstellen, daß die Zacken einander berühren
müsten. |
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Was man ferner von den darzwischen
fliessenden Himmels-Kugelein, welche die
Bewegung in der Lufft verursachten, saget, ist
auch ein Gedicht, und kan nicht erwiesen werden,
ja sie müssen sich auch die Lufft auf solche Weise
an sich selbst ohne Bewegung, folglich ohne
Elasticität einbilden, zu geschweigen, daß sie
nach diesen
Concept nicht kan durchsichtig seyn,
zumahl da die Anzahl dieser Zacken groß seyn
muß, |
wovon
Rüdiger
in physica
divina … und observ. Hal. … zu lesen; von den
Cartesianern aber, die ihres
Lehrmeisters des
Cartesii
Gedancken
angenommen, lese man nach
- Glauberg in physica contracta p.
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{Sp. 1036} |
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- Rohault
in physica …
- Andalam in exercitationibus
academicis in philosophiam primam et naturalem.
…
- nebst andern als Regium, le Grand.
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Inzwischen sind die meisten Physici
mechanisch gesinnet, und
wollen auch die
Natur
der Lufft auf eine mechanische Art aus der
Beschaffenheit der
Materie
erklären, wider welche
sich insonderheit
Rüdiger, wie überhaupt, also
auch in diesen Stück gesetzet. Denn nachdem er
zwey Elementen, den
aërem und aetherem
angenommen, und jenes durch ein Bläsgen;
dieses durch ein strahlendes Theilgen
fürgestellet,
so daß sich jenes zusammen ziehe, dieses aber
ausdehne; so setzet er das
Wesen des Cörpers in
der Elasticität, die aus einer
gewissen
Verknüpffung der Bläsgen und der strahlenden
Theilgen entstünde. |
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Und lib. 1. … meinet er, die atmosphärische
Lufft bestünde nach diesen Grund-Sätzen erstlich
aus einem Bläsgen, weil sie subtiler, flüßiger und
nicht so, wie die andern flüßigen Cörper, könten
empfunden werden, denn entweder aus einem der
alleredelsten strahlenden Theilgen, oder mehrern
unedlern, womit er auf ihre
Eintheilung siehet,
daß sie in die Kälte, welche ein aerisch Bläsgen
und eines der edelsten Theilgen ausmache, und in
die atmosphärische Lufft insonderheit
getheilet
wird, welche aus einem Bläsgen und mehrern
unedlen Theilgen zusammen gesetzet, so daß
dieses Bläsgen gleichfalls entweder sehr edel und
in Feuer zu verwandeln, oder unedel sey, da es
denn noch mit einem andern Bläsgen umgeben
werde, sich im
Wasser verkehre, und in so fern
dem Feuer wesentlich entgegen gesetzet
werde. |
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Daß die Lufft unter allen Cörpern am meisten
elastisch sey, hievon giebet er diese
Ursachen,
weil ein Bläsgen der Ausdehnung nicht so wohl,
wie viele widerstehen könte, wie er denn auch aus
diesen
Principiis die andern Phaenomena, die bey
der Lufft fürkommen, aufzulösen, und insonderheit
zu weisen suchet, daß die Lufft an und vor sich
weder schwer, noch leicht, auch die Experimente,
mit der Lufft-Pompe aus einem andern
Grund
herzuleiten. |
Die Einwürffe, so man
darwider macht, nebst seiner Antwort, findet man
in den objectionibus contra physicam divinam, welche 1717. heraus gekommen, ... |
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Es hat sonst Rob Hookius in micrographia fürgegeben, daß die Lufft nichts anders, als eine
gewisse Tinctur der erdigten und wässerichten
Theilgen, welche in dem Aethere aus einander
getrieben, und stets beweget würden, |
s. Morhofs polyhistor.
…¶ |
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Bey dieser Materie können einige besondere
Stücke auch berühret werden, die hin und wieder
von den Physicis angeführet worden, und |
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1) |
weil die Lufft mehrentheils
für ein Element, folglich für einen
Cörper gehalten
wird, so haben einige hingegen
ggelaubet, sie sey
was
geistliches. |
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Unter den
Alten ist
deswegen der Anaximens bekannt, dessen wir
oben gedacht; unter den neuern aber hat dieses
der Herr Christian
Thomasius statuiret. Denn in
seinen Versuch vom Wesen des Geistes giebt er
Licht und Lufft vor Geister aus, so daß in der
Natur
Gott der obere; Licht der
männliche und
Lufft der weibliche Geist sey, daher er in dem |
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{Sp. 1037|S. 534} |
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fünfften Haupt-Stück …
erweisen will, daß man die Lufft vor keinen Cörper
ausgeben könne; sie sey nehmlich kein lichter
Cörper, weil ihre Natur ohne Licht sey, noch ein
schattigter finsterer, indem sie keinen Schatten
werffe, und man könne durch sie sehen, noch ein
durchscheinender, weil man kein Ende sähe,
dadurch man sähe, als wie im Wasser, Glase und
andern durchscheinenden Cörpern. |
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Auf solche Weise dürffe
man sich mit denen, welche die Lufft für was
Cörperliches ausgeben nicht darüber martern,
was dieselbe für eine
Gestalt, Grösse und
Bewegung habe, welches alles mit lauter
einanderwiedersprechenden Dingen
vergesellschafftet sey. Denn sey sie ein eintziger
Cörper, so könne keine Bewegung so leichte
darinnen vorgehen, sondern sie wäre Eisenfeste;
wären es aber viele kleine Cörper, so
fragte sichs,
was dieselben für eine Figur haben, und wie sie
sich bewegen? solte sie rund seyn, so könnte die
Lufft so viel
unterschiedene Theilgen nicht mit sich
führen; wären sie ästigt, oder hackigt, so würden
sie sich ineinander verwickeln und die Bewegung
der Lufft hindern, so wieder die
Erfahrung
sey. |
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Bewegten sie sich alle ad
centrum terrae und druckten, so würde man nichts
in die Höhe bringen, oder sonst hin und wieder
bewegen können; bewegten sie sich in die Höhe,
so trieben sie alle Cörper nach der Sonne zu;
bewegten sie sich unter einander hin und her, wie
die Mücken, so könnten sie nicht drucken;
bewegten sie sich auf alle diese drey Weisen
zugleich, daß wiederspreche sich selbst, |
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wie solches mit mehrern
beym Herrn
Thomasio selbst nachzulesen
ist.¶ |
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Diejenigen aber die
insgemein die Lufft für einen Cörper ausgeben,
haben darinnen einen Streit, ob es ein einfacher,
oder zusammengesetzte Cörper, worinnen sich
sonderlich die
Scholastici die
Köpffe zerbrochen,
und damit sie solche unter die
Elementen, als
einfache Cörper erhalten
mögen,
Gelegenheit
genommen, von einer
gantz reinen oder einfachen
Lufft zu
reden, und obschon dieselbe Unreinigkeit
annehme so geschehe solches doch zufälliger
Weise, daher sie den Sommer über mit Feuer,
den Winter mit
Wasser, zu anderer
Zeit mit andern
Dünsten zufälliger Weise angefüllet sey; bleibet
aber vor sich ein corpus simplex. |
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2) |
ist sie ein Cörper, so hat
man sich auch insonderheit um dero
Gestalt zu
bekümmert, da denn einige die Theilgen
derselben sich als kleine Kügelchen; andere als
ästigte, hackigte und in Gestalt wie Federn
eingebildet haben, |
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davon unter andern zu lesen
Newton in princip. … Hartsöcker conjectur.
physique. …; die Materie aber von der Höhe der
Lufft, ist ausführlich zu finden in den memoir. de
l'acad. Roy. 1705 ... In den
Actis
Erudit. 1685. … stehet
Bernoulli nova ratio aëris ponderandi; aus dem
Journal des scavans in das
Lateinische
übersetzet, und … examen ponderationis aëris,
wie denn auch in diesen Actis 1693. … Boylens
generalis historia aëris recensiret wird, welche
1692. zu Londen in Engelländischer Sprache
heraus kommen. In Sturmii philos electic. …
kommt eine exercitatio für de aëris mutationibus
mireque per uni- |
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{Sp. 1038} |
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versum terrarum orbem
variantibus tempestatibus. Allhier ist 1719. von
Rückero eine
Disputation
de aeris natura gehalten
worden. |
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Bey
Untersuchung der Lufft sind die
Gelehrten auf mancherley artige
Erfindungen
gefallen, davon die Barometra, Thermometra,
Antlia Pnevmatica die hemispheria Magdeburgica, oder Magdeburgische Halb Kugeln, Sprach-Rohr,
die Wind-Büchsen und dergleichen zeugen,davon
an gehörigen Orte nachzusehen ist. |
Man lese
-
Buddaem in philos.
theor. …
- Morhof in polyhist. …
- Paschum de
inventis nov-antiquis …
- Reimann in historia
litteraria der Teutschen …
-
Walch im
Philosophischen Lexico.
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Siehe auch im I.
Tom.
p. 673. den
Artickel:
Aër. |
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