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Zedler: Critic HIS-Data
5028-6-1661-1
Titel: Critic
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 6 Sp. 1661
Jahr: 1734
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 6 S. 851
Vorheriger Artikel: Critias
Folgender Artikel: Critica Signa
Siehe auch:
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel
  • Für die Auflösung der Quellenangaben siehe: Personen

  Text Quellenangaben
  Critic, unter diesem Worte verstehet man in dem allerweitesten Verstande alle Beurtheilung: in dem engern wird solches nur auf die Beurtheilung derer Schrifften, so in die Gelehrsamkeit gehören, und in dem allerengesten Verstande begreift solches nichts mehr, als die verderbten Stellen derer Scribenten zu verbessern und die durch die Unvorsichtigkeit derer Abschreiber bey denen alten Auctoribus eingeschlichenen Fehler auszumertzen. Und dieses letztere ist auch dasjenige, welches man gleichsam den Vorzug nach die Critic nennet.  
  Hierzu wird erstlich eine sattsame Erkänntniß und Belesenheit in denen alten MStis erfordert, doch so, daß die Wahrscheinlichkeit überall die Oberhand behalten muß.
  • Clericus arte Critica …
  • Woberus in Polymathia …
  • du Fresne in Glosario Latinitatis
  Ob nun zwar auch gleich ein lebhafftes Ingenium zur Erfindung der Möglichkeiten, wie ein auctor bey einer Stelle könne gedacht haben, erfordert wird, so muß man doch keinesweges allzuviel auf dergleichen conjecturen bauen, sondern selbige jederzeit nach der dabey mögl. Art zu schliessen, welches die Wahrscheinlichkeit ist, verfahren. Miscellanea Lipsiensia
  Weil die Critic nicht zwar durch ihre unmittelbare Arbeit, aber dennoch mittelbar sehr vieles zur wahren Weisheit mit beyträget, so ist es geschehen, daß die sich auf dieselbe applicirende Gemüther, indem sie sich den mittelbaren Nutzen als unmittelbar zugeschrieben, in einem grossen Hochmuth verfallen, worzu denn auch das sich angemaste Richter-Amt gekommen, weil nun hieraus viel Pedanterie u. Charlatanerie entstanden so hat es nicht an Leuten gemangelt, welche die Criticos lächerlich zu machen gesuchet haben. Unter denen Alten haben wir den Lucianum, bey denen  
  {Sp. 1662}  
  Neuern  
 
  • den Lipsium in seiner Satyra Menipea unter den Nahmen Somnium.
  • Henr. Stephanus in epistola de statu Typographiae suae.
  • Mencke in seinen Declamationibus de Charlataneria Eruditorum,
  • und welches die beste Schrifft in diesem Genere ist Le chef d'oeuvre d'un Inconu.
 
  Von dem Nutzen der Critic hat Buddaeus in der Vorrede zu Richters Specimin. observ. criticarum gehandelt.  
  Die Historie der Critic finden wir in Woweri Polymathia in Carolo ad Aulum Gellium … und in  
 
  • Vossio de arte Grammatica in Mausaci Dissertat. Critica Lexico Harpocrationis annexa
  • Heinsii dissertatione Critices apud Veteres ortu et progressu.
  • Stephani Dissert. de Critic. Veter. Graec. et Latin.
  • Pitisco ad Suetonium de Illustribus Grammaticis …
 
  Die Regeln von dieser Kunst sind zu haben  
 
  • in Sciopii arte Critica,
  • in Clerici arte Critica,
  • in Heumanns Parergis Criticis,
  • in P. Honorii de S. Maria reflections sur les regles et sur l'usages de la Critique.
     

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Stand: 7. April 2013 © Hans-Walter Pries