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Quellenangaben |
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Historie. |
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Alle unsere
Wissenschafften
gründen sich auf
die
Erfahrung. Es ist aber so wohl im Betrachtung
des gegenwärtigen als des
vergangenen
schlechterdings
unmöglich, daß ein
Mensch alle
Sachen zu seiner
eignen Erfahrung bringen
könne. Nichts destoweniger ist doch die
Vorstellung sehr vieler Sachen zu Ergäntzung der
Wissenschafften unentbehrlich, und man kan den
Grund derer
Veränderungen, die wir noch ietzo
täglich vor uns sehen, nicht entdecken, wenn wir
nicht in die
vergangenen Zeiten
zurück gehen, und daraus die
wahren
Ursachen begreiffen. |
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Was man also vor sich eintzig und allein zu
verrichten nicht vermag, dasselbe
muß durch die
Beyhülffe andrer
Personen geschehen. Und was
wir selber nicht
erfahren können, in diesem
müssen wir der Erfahrung andrer folgen. Wenn
nun andere etwas zeugen, oder wenn wir selber
etwas aufzeichnen, das in der
That geschehen ist,
so wird solches die Historie
genennet. Die Historie
ist also nichts anders als die Erfahrungen, welche
wir von andern bekommen, und wegen ihres
Zeugnisses davor halten, daß sie
würcklich
geschehen sind. |
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Alles was geschiehet, gehöret in die Historie:
Doch sind nur einige
Dinge, welche wegen ihres
zukünfftigen
Nutzens berichtet werden. Sie haben
entweder ihren Einfluß in die
künfftigen Zeiten,
oder sie geschehen sehr selten, daß man sie also
vor andern zu bemercken
nöthig hat. |
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Der gleichen Dinge werden in
verschiedene
Classen
eingetheilet, und dahero
entstehen denn die
Eintheilungen der Historie. |
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Es geschehen
Veränderungen so wohl in denen Lehren als in den äusserlichen
Anordnungen der Kirchen GOttes, und daher entstehet die Kirchen-Historie. |
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Die ietzige Einrichtung eines
Staats hat ihren
Grund, sowohl was die innerliche Anordnung
desselben, als was die Verbindung mit
auswärtigen
Reichen betrifft, in denen
vorhergehenden Dingen, und wenn wir diese
eingezeichnet finden, so entstehet daher die
Politische Historie. |
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Was wir von dem Politischen Reiche zu
mercken haben, dasselbe ereignet sich auch in
dem Reiche derer
Gelehrten. Es lernet immer ein
Mensch von dem andern, man träget die
alten
Sachen unter einer neuen |
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{Sp. 282} |
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Sprache vor, es wird bald dieses bald jenes
Buch zum
Nutzen derer
Wissenschafften
geschrieben; bald sind dieselben
verbessert und
vermehret worden, bald aber hat etwas, wegen
besonderer
Umstände müssen weggelassen
werden. |
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Es finden sich Streitigkeiten, welche zur
Erforschung der
Wahrheit zu wissen
nöthig sind,
und dieses alles ist es, was die
gelehrte Historie in
sich faßt; die Menschen aber bringen nicht nur
neue
Gedancken hervor, sondern ihr
Fleiß giebet
auch vielen Dingen, die vor dem nicht gewesen
sind, die
Würcklichkeit; und wenn wir bemercken,
was in diesem Falle geschehen ist, so entstehet
daher die Historie derer Künstler. |
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Nicht nur aber die Menschen, sondern auch
die von
GOtt in die
Natur gelegten
Ursachen
bringen etwas hervor, welches nicht alle
Tage zu
geschehen pfleget. Und wenn wir dieses
bemercken, so entstehet daher die Historie der
Natur. |
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Dieses sind die
vornehmsten
Arten der
Geschichte, und was man nicht
gantz
gewiß unter
eine von diesen
Classen bringen kan, das
begreifft man unter dem weitläufftigen
Namen der
vermischten Historie oder historia
miscellanea. |
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Wer nun
erweget, daß die
gegenwärtigen
Dinge in dem vorhergehenden ihren
Grund haben,
und daß ferner eine
Sache, die uns unbekannt ist,
zu einem Mittel unsrer
Glückseeligkeit werden
kann, wenn wir dieselbe nur
wissen, derselbige
wird an dem
Nutzen der Historie nicht
zweifeln;
Und es wird niemand, der um eine
gründliche
Einsicht bemühet ist, dieselbe aus denen Augen
setzen. |
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Wir
müssen also die Historie lernen. Weil wir
aber hiebey gar leicht des rechten Weges
verfehlen können, so hat es an
Gelehrten nicht
gefehlet, welche hiezu sattsame Anweisung
gegeben haben. Von dem rechten
Gebrauch der
wahren Historie hat Ioannes Bernartus de vtilitate
legendae historiae und der Abbe de Saintheal in
seinem Discours de l'usage de l'histoire, die in
seinen Oeuvres melees Utrecht 1693, 12mo und
in Menckens
Edition von der pour etudier l'histoire
zu finden,
geschrieben. |
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Wie man ferner die
Historie studiren, und die
dazu gehörigen
Autores lesen
solle, dahin
gehören. |
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- Ioannes Bodini Methodus ad facilem
historiarum cognitionem.
- Dacgoreus Whear
praelect. hyemales de ratione et methodo legendi
historiae.
- Langlet du Fresnoy Methodo pour
etudier l'histoire.
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Es ist dieses letztere von
Hofrath Mencken in
das
Teutsche übersetzt, und der dabey befindliche
Catalogus der historischen
Bücher vermehret
worden. Es ist auch selbiges Paris 1729. in 4.
Quart-Bänden weit vermehrter wieder heraus
gekommen, und wird an der teutschen
Übersetzung desselben allbereit gearbeitet. |
- Gerhard Ioann
Vossius de Histor. Graec. et Latin.
- Burchart Gotthelff
Struvens
Biblioth. Historica.
-
Marquardi Freheri directorium in omnes fere quos
superstites habemus, Chronologos …
-
M. Io. Henrici Loederi Introd. in Hist.
universam sacram, civilem et litterariam.
-
Io. Andres Bosius de prudentia et
eloquentia civili comparanda.
-
Caspar Sagittarius in introd. ad historiam
Ecclesiast.
- Stolle in der
Hist. der Gelahrheit …
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Es ist nicht genug, daß man die Geschichte
eintzig und allein vor sich
erkenne, sondern es ist
auch
nöthig zu
wissen, wo und wenn eine
Sache
geschehen ist. Dahero muß sich ein Liebhaber der
Geschichte zugleich um die
Geographie,
Chronologie und Genealogie bekümmern. |
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Man
theilet die Historie nicht nur in die
erdichtete und |
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{Sp. 283|S. 155} |
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in die
wahre Historie, sondern da man in
derselben jederzeit andern
glauben muß, so
entstehet daher überhaupt ein
Zweifel, ob einige
Gewißheit in der Historie zu haben sey. Einige
wollen dieselbe nicht zugeben als |
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- Cornelius Agrippa de incert. et vanit. Scient.
…
- De la Mothe le Vuyer in seinem Discour von
der Ungewißheit der Historie.
-
Bayle in seiner
critique generale de l'histoire du Calumisme. …
-
Struve und
Schade in ihren
programmatibus de
Pyrrhonismo historico.
- Die Additamenta ad
obseru. selectas ad rem litterariam spectantes
…
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Ob man es nun zwar in der Historie zu einer
vollkommenen Gewißheit nicht bringen kan, so hat
doch dabey die
Wahrscheinlichkeit, welche
gleichfalls eine
Art der
Wahrheit ist, statt. Dahero
streiten auch einige vor die Gewißheit der Historie,
doch muß dieselbe nur recht
beurtheilet
werden. |
- Eisenhart Comment.
de fide histor. Iani orat. de veritate histor.
- Iani orat. de veritate histor.
- Iacob.
Perizonius oratio de fide historiarum contra
Pyrrhonismum historicum.
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Von der
wahrhafftigen Beurtheilung derer
Geschichte hat
Thomasius caut. circa praec.
Iurisp. … gehandelt. Seinen
principiis ist
hernachmahls Willh. Bierling
diss. de iudicio
historico gefolget. |
Auch gehöret hieher
- Joh.
Burckhard Menckens disp. de eo, quod iustum est
circa testimonia Historicorum.
- Thomasii Diss. de fide Juridica
- Bierlings diss. de Pyrrhonismo historico.
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Wir wollen selbst einige
Regeln, welche aus
der historischen Wahrscheinlichkeit angenommen
werden, hie mit beybringen, u. so wohl die
Cautelen, welche einer, der die Historie lernen
will, beobachten muß, als auch die
Eigenschafften
eines Historici beyläufig mit einstreuen. |
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Wenn wir eine Historie beurtheilen wollen, so
müssen wir zwey
Dinge betrachten, einmahl die
Person, deren Zeugnisse wir folgen, oder den
Geschichtschreiber, und hernachmahls die
Geschichte selber, in wieferne dieselbe
möglich ist
oder nicht. |
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Bey denen Geschichtschreibern haben wir auf
ihren
Verstand, und auf ihren
Willen zu sehen. Die
Historici sind nicht allemahl bey denen Dingen, die
sie berichten, gegenwärtig. Es ist bereits durch
manche Hand gegangen, ehe sie der
Geschichtschreiber empfangen hat. Nun nimmt
ein Leichtgläubiger alles an, was er nur höret.
Verständige
Männer hingegen suchen auch in
diesen Stücken einen
Grund, in wieferne sie
denselbigen haben können. Ofttermahls gründet
sich auch eine Sache bloß auf das gemeine
Geschrey. Diejenigen, welche sich ein
Gewissen
daraus machen, das mindeste, welches sie nur
jemahls gehöret haben, wegzulassen, ergreiffen
dieses mit beyden Händen: Da hingegen
vernünfftige
Männer, wenn sie dergleichen Dinge zu berichten vor nöthig erachten, dennoch
durch ihren
zweifelhaften
Vortrag die Wahrheit der
Sache denen Lesern bedencklich vortragen. |
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Es ist eine gedoppelte Art der Historie, worauf
wir bey einem Geschichtschreiber zu sehen
haben. Das eine wird die
öffentliche Historie
genennet, bey welcher die
Handlungen alle frey
und offenbar vorgenommen worden sind. Die
heimlichen Geschichte hingegen
reden von
geheimen Handlungen. Es stehet in einem
Kriegs-Manifeste offtermahls eine wichtige
Ursache des
Krieges, da doch der wahre Grund desselben gar
was anders u. manchmahl was gantz geringes ist.
Sehr wenige Leute wissen hievon die wahren
Umstände; und da ist es nun wohl freylich
gefährlicher, einem Geschichtschreiber in dieser
Art zu |
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{Sp. 284} |
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trauen, als in der ersten. Es werden
dergleichen Verzeichnisse Anecdoten oder
Memoires genennet: |
und hat Burckhard Mencke
ins besondere hievon in seiner Dissertation de
Commentariis historicis, quos Galli Memoires
vocant, gehandelt. |
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Christian
Thomasius hat in seiner
praefatione
naevis Iurisprudentiae Ante-Iustinianaeae
praemissa, in seinen Cautelen circa praecogn.
Iurispr. … und in seiner Diss. de fide Iuridica …
und Ioann. Peter
Ludewig in seiner zulänglichen
Antwort auf die Zunöthigung des Herrn Pfanners
in dem so genannten veranlaßten Bedencken de
principio fidei historicae zu
Halle
1698. sehr vor
diese letztere Art gestritten. |
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Hingegen ziehen Leibnitz in praefatione
Codicis Iuris gentium diplomatici und Pfanner in
dem Bedencken de principio fidei historicae diejenige Historie, welche sich auf die
acta publica
und diplomatica gründet, denen andern vor. Und
freylich haben dergleichen öffentliche
Schrifften
ein grosses Gewichte, und sind sie in höchst
ungewissen Fällen die eintzige Zuflucht eine
Sache zu entscheiden; ob man sie gleich nicht vor
gantz unbetrügliche Zeugnisse ausgeben kan.
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Es muß also ein
geschickter Historien-Schreiber die
Archiue zur Hand haben, wenn er
etwas wichtiges zu liefern im
Stande seyn will.
Gründen sich seine Erzählungen auf
vorhergehende
Scribenten, so muß er dieselbe so
wohl getreulich anzeigen, damit denen Lesern ein
freyes
Urtheil verbleibe, als auch seine Vorgänger
mit eben derjenigen Schärffe
beurtheilen, mit
welcher die Leser hernachmahls seine
Nachrichten zu
untersuchen haben. |
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Es muß also ein Historien-Schreiber ein in der
historischen
Wahrscheinlichkeit sehr geübter
Mann seyn. Weil aber ein allzugenauer
Vortrag
trocken ist, so muß ein Scribente seine Leser
auch durch etwas
annehmliches zu unterhalten
wissen. Es ist eben nicht nöthig, daß er nach dem
Exempel derer
Griechischen und
Lateinischen
Geschicht-Schreiber seine Stärcke in der Rede-Kunst dabey sehen lasse: Die meisten machen
dadurch nur ihre Erzählung verdächtig; und
Curtius wird daher mehr vor einen Lob-Redner als
wahrhafften Geschichtschreiber gehalten. |
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Es kann solches vielmehr durch die
eingestreuten
Urtheile von denen Absichten derer
Menschen durch den gezeigten Zusammenhang
derer Geschichte, und durch den
vorgestellten
Einfluß
alter
Thaten in unsere jetzigen
Zeiten,
geschehen. Diejenigen, welche dieses
beobachten, werden pragmatische Scribenten
genennet. Es muß also ein Geschicht-Schreiber
ein
Weltweiser und ein
erfahrener Mann
seyn. |
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Was den
Willen eines solchen
Auctoris
anbelanget, so muß derselbe unpartheyisch seyn.
Liebe und Haß haben einen Einfluß in den
Verstand; und die
Sachen werden gantz anders,
nachdem entweder jene oder dieser bey uns die
Oberhand behält. |
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Das Zeugniß derer Coaevorum ist sonst das
allerwichtigste. Wer selber bey einer Sache
gewesen ist, von dem empfängt man den Bericht
gleichsam aus der ersten Hand; doch muß er ein
aufmercksamer Mann seyn, und dasjenige, was er
von einer Sache urtheilet, nicht mit demjenigen,
was er siehet, verwechseln; worauf man doch bey
jeder Erzählung vor allen Dingen Achtung zu
geben hat. |
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Daher es denn offtmahls besser ist, in
Sachen, bey welchen keine Beurtheilung derer
Umstände nöthig ist, mehr dem Zeugnisse
tummer, als witziger Leute zutrauen. Bey
indifferenten |
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{Sp. 285|S. 156} |
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Dingen ist also der Bericht derer Coaevorum
derer übrigen vorzuziehen. Wenn aber der
Wille
an denen
Materien einen Antheil hat, so sind die
Non-coaevi offtermahls besser als die andern.
Tacitus hat dieses sehr wohl ausgedrucket, wenn
er I. 1. Annal. also
schreibet:
Inde consilium mihi
pauca de Augusto et extrema tradere, mox Tiberii
principatum et cetera, sine ira et studio, quorum
caussas procul habeo. |
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Man kan daraus
erkennen, daß es nicht allzu
leichte sey eine
geschickte
Historie zu schreiben. Dahero denn
unterschiedene bewogen worden, die Art, wie
die Geschichte
sollen verfertiget werden, vorzutragen, |
und haben hievon gehandelt.
- Lucianus de Historia conscribenda.
- Vossius
de Arte historica.
- Rapin dans ses instructions sur
l'histoire.
- Clericus in Parrhasianis.
- Beringerus de
veri Historici officio, erroribus scripturientium.
- Mencke in declamat. de charlatan. eruditor. …
- Janus de veritate historica bey seiner Historie
aerae Christianae.
-
Struve Progr. de vitiis
historicorum et diss. de doctis impostoribus, bey
seiner Introductione in rem litterariam.
- Rechenberg de bono Historico …
- Gladovius de
erroribus Historicorum vulgaribus.
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Wenn nun ein Leser die Historien-Schreiber
selber beurtheilen will, so muß er vor allen Dingen
von ihren Umständen gewisse Nachrichten haben:
er muß dahero auch durch die Regeln der
Critic
versichert seyn, ob die
Schrifften
wahr oder untergeschoben sind, |
wozu Clericus in arte Critica
… genugsame Anleitung gegeben. |
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Der Leser muß auch allbereit einigen
Unterricht haben, worauf er in denen grossen
Scribenten zu mercken nöthig hat. Er muß also
sein Compendium Historiae im
Kopffe haben, ehe
er sich an die ersten Schrifften wagt. Hiezu thut
Langlet du Fresnoy in seiner neuen Edition mit
denen wohl abgefaßten Auszügen einer jeden
Historie sehr gute
Dienste. |
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Der Leser muß auch selber von keinen
Vorurtheilen eingenommen seyn, und etwan nur
diejenigen bemercken, welche mit seiner
Meynung
überein stimmen, und die andern vorbey
gehen. Wer ein
Urtheil fällen will, muß beyde
Partheyen hören, und alsdenn nach der
Wichtigkeit derer Zeugnisse den Entschluß
fassen. |
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Wir kommen endlich auf die vorgetragenen
Geschichte selber. Es können dieselben gantz
und gar
unmöglich seyn, und da gelten die
Zeugnisse auf keinerley Weise, sie
mögen
beschaffen seyn, wie sie wollen. Öffters kan eine
Geschichte wohl
möglich aber nicht
wahrscheinlich seyn; und da müssen wir die
Wichtigkeit derer Zeugen wohl in
Erwegung
ziehen. Wir müssen aber dabey nicht so wohl auf
die Anzahl, als auf die
Geschicklichkeit unserer
Geschicht-Schreiber unsere
Gedancken
richten. |
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Dann und wann kan auch eine
Sache vor sich
wahrscheinlich seyn, wann sie gleich unter
unwahrscheinlichen und
zweifelhafften
Umständen vorgetragen wird. Hiebey muß man
seine Meynung
theilen, und die Sache nicht so
gleich wegen der ungewissen Umstände
verwerffen; wenn es anders mit denen Zeugnissen
seine Richtigkeit hat. |
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Man siehet also wohl, daß ein Leser einige
Erfahrung in denenjenigen Dingen, von denen die
Geschichte handeln, haben müsse, um
dieselben nach andern
Arten der
Wahrscheinlichkeit zu beurtheilen. |
-
Müller
Logic. …
- Ejusd. Gracian Max. 80.
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Wir beschlüssen unsere Betrachtung annoch
mit zweyen
Urtheilen von der |
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{Sp. 286} |
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Historie, wovon das erste eine kurtze
Abbildung eines Historici giebt, das andere aber
die Wichtigkeit eines solchen
Werckes
vorstellet. |
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Vigneul Marville in seinen Melanges d'Histoire
et de Litterature … schreibet also von Philippo
Comineo; [4 Zeilen französischer Text] Die
Verzeichnisse des Cominei sind mit einer
unvergleichlichen Lebhafftigkeit geschrieben. Der
gute Geschmack herrscht in denenselbigen
überall, und ist mit derjenigen Redlichkeit
verbunden, welche man an einem Geschicht-Schreiber so sehr zu wünschen hat. |
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In denen Patinianis … stehet: [5 Zeilen
französischer Text] Famianus Strada hat mir
gesagt, es wäre sehr schwehr, ja fast unmöglich
ein
vollkommener Geschichtschreiber zu seyn.
Wer ein solcher seyn wolte, müste, wenn es
angehen könnte, weder einen Orden, noch eine
Parthey, noch eine Landsmannschafft noch eine
Religion haben. |
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