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Text |
Quellenangaben |
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Mühe, oder Mühwaltung,
Lat.
Cura, Labor,
Negotium, heist in denen
Rechten überhaupt alle
auf Vollendung einer auszuführenden
Handlung
verwandte Sorge,
Fleiß und Vorsicht, nebst
Erdultung aller deshalben zu übernehmenden
Unkosten,
Reisen, Versäumniß, und anderer
gleichmässigen
Beschwerung. |
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Ob und in wie fern nun solche einem, der in
eines andern
Namen oder auf dessen
ausdrückliches Geheiß und Vollmacht etwas
auszuführen übernommen, nach dessen völliger
Endschafft wieder gut zu thun sind, davon siehe
Negotium Gestio, ingleichen Vollmacht. |
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In der
Heil. Schrifft heisset Mühe so viel,
als |
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1) allerley Beschwerung, Widerwärtigkeit
und |
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{Sp. 61|S. 44} |
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Verdrüßlichkeit, welche die tägliche
Amts-Geschäffte mit sich bringen, oder einem von
diesem oder jenem in seinem
Stande zugefüget
wird. |
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So lieset man 2 B. M. XVIII, daß als Jethro
und die Seinigen zu Mose in die Wüsten an dem
Berg GOttes, da er sich gelagert hatte, gekommen
waren, Mose seinem Schwäher dem Jethro alles erzehlet
habe, was der Herr Pharao und den Egyptern
gethan habe, Israels halben; und unter andern
auch alle die Mühe, die ihnen auf dem Wege
begegnet war, |
v. 8. |
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das ist, alles Ungemach und Widerwärtigkeit,
so sie im Auszug aus Egypten haben ausstehen
müssen. |
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Desgleichen
sagte
Mose zu dem
Volck: wie
kan ich allein solche Mühe von euch
ertragen? |
5 B. M. I, 12. |
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das ist, solche Beschwerniß, indem ihr mir
den gantzen
Tag, von
Morgen an biß auf den
Abend, auf dem Halse lieget, eine Streit-Sache
nach der andern fürbringet, die ich richten und
schlichten muß. |
Bes. 2 B. M. XVIII,
13. |
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In eben dem
Verstande stehet es auch
Malach. I, 13, da die Jüden über den Gottesdienst
klagten: siehe, es ist nur Mühe, oder, was nutzet
denn solche Mühe? Das
Ebr. [ein Wort Hebräisch]
ist zusammen gesetzet von [ein Wort Hebräisch]
quid, und [ein Wort Hebräisch] labor, molestia: wie
denn das [ein Wort Hebräisch] offt mit dem
folgenden in eins gezogen wird, z.E. [ein Wort
Hebräisch] vor [ein Wort Hebräisch] was ist
das? |
2 B. M. IV, 2. |
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[ein Wort Hebräisch] vor [ein Wort Hebräisch]
was ist euch? |
Es. III, 15; |
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hiesse also [zwei Wörter Hebräisch] worzu ist
solche Mühe. |
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Was sonsten der Verstand dieser
Worte sey,
darüber haben die Ausleger nicht einerley
Gedancken. Unter andern nimmt sie
Coccejus in
diesem
Sinn an: Christus solte mit seiner Ankunfft
das mühsame Opffer-Wesen hinweg thun, und
denen Juden desfalls Ruhe anbieten, wie beym
Esaia Cap. XVIII, 12. und im LV Cap. v. 1-4.
gesagt worden. Allein die Priester hätten solchen
sich widersetzet und gesagt: was sagt ihr, ist
Mühe bey den Opfern? Sehet, da ist gar keine
Mühe bey; vielmehr hätten sie sagen wollen,
dienen die Opffer zu unserer Ruhe, zumalen sie
dadurch nicht etwan, Versöhnung der Sünden,
oder geistliche Erlösung von dem Messias,
sondern bloß alleine leibliche Wohlthaten von
GOtt erwarteten. |
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Es soll also nach der
Meynung Cocceji in
diesen Worten vorher gesaget seyn, wie die
Priester zukünfftig gegen die Abstellung der Opffer
sprechen, und nicht dulten würden, daß das
Opffer-Wesen Mühe genennet, und abgethan
würde; zumahlen sie keine Beruhigung von dem
Messias, sondern von ihren Opffern zu haben
hoffeten. Nun ist es zwar wahr, daß die Priester
Christo widersprochen, und den Mosaischen
Gottesdienst, welchen sie vor keine Mühe,
sondern Ruhe hielten, durchaus erhalten wollen;
indessen scheinet doch diese Meynung Cocceji
der Sinn des Propheten nicht zu seyn, |
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1) |
weil hier nicht im
geringsten der von Christo angebotenen Ruhe
gedacht wird; |
2) |
weiset der gantze
Zusammenhang der Worte an, daß Gott hier auf
die Beybehaltung des ceremonialischen
Gottesdienstes, nach seinem
Befehl scharff
dringet, und daß er die Jüden über der
Verachtung desselben
bestraffet; |
3) |
So haben auch die Juden,
welche auf die Haltung des Mosaischen Gesetzes
sehr drungen, niemals geläugnet, daß der
Levitische Gottesdienst nicht eine mühsame
beschwerliche Last wäre, so wohl dem
Volck, |
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{Sp. 62} |
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mit der Darbringung der vielen Opffer, als
auch ins besondere denen Priestern. Denn sie
musten ihr Amt mit Schlachten, Opffern,
Räuchern, und vielen andern
Dingen den gantzen
Tag stehend verrichten. |
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Siehe hiervon Vitringa de
Synagoga vetere, … |
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Und obgleich ein Priester dergestalt von
seiner
Arbeit gantz ermüdet war, daß er hätte
niederfallen mögen, so war ihm doch währender
seiner Amts-Verwaltung im Tempel den gantzen
Tag nicht vergönnet, sich niederzusetzen, um
auszuruhen. So war auch die Mühe, die sie bey
Besichtigung der Opffer-Thiere hatten, nicht
gering, denn sechs und viertzig Fehler warens,
welche ein zum Opffer gewidmetes Vieh konten
verwerfflich machen; |
Bes. Lundii Jüd. Heiligth. Th.
I, … |
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wo sie eins derselben an sich hatten, taugten
sie nicht zum opffern; dahero die Priester bey
genauer Besichtigung des gebrachten Viehes
viele Mühe hatten. |
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Aller dieser Mühe wären einige gerne
überhoben gewesen. Dahero ist davor zu halten,
daß Gott an dem obgedachten Orte die Klage der
Juden vorstellet, wie nemlich das Darbringen des
Opffer-Viehes, zu der
Zeit, als sie aus Babel
zurückkommen, von Vieh entblößt, und durch viel
Elend, so ihnen ihre Feinde anthaten, gedruckt
waren, ihnen sehr beschwerlich und mühsam sey:
denn das Grund-Wort bedeutet durch schwere
Arbeit ermüdet werden, |
- 2 B. M. XVIII, 8.
- 4 B.
M. XX, 14.
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oder es bezeichnet auch wohl die Mattigkeit,
so auf schwere Arbeit folget. |
Klagl. Jerem. III, 5. |
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Indeß war doch diese Klage der Jüden höchst
unbillig, weil es ihnen ja so gar nicht mühsam war,
wenn sie ihre eigene
Häuser
bauen solten, |
Hagg. I, 4. |
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Oder man kan auch diese
Worte in solchem
Sinn fassen, daß die Priester, indem sie solche
magere und nichtige Opffer-Thiere dargebracht,
dennoch aus Heucheley geruffen: Sehet doch,
welche Mühe hat man, solch Vieh zu tragen,
gleich als ob es fett und schwer gewesen. |
- Noordbeeks Erklär.
Maleachi, …
- Brandani Henr. Gebhardi Haggaeus
Zacharias et Malachias enucleati,
…
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Sonst findet sich auch das Wort Mühe in
obangeführtem
Verstande noch an andern Orten
der
H. Schrifft; als da
Salomo in seinem Prediger-Buch c. I, 6. saget: es sey alles Thun so voll
Mühe, daß niemand ausreden kan. Und im 13 v.
Solche unselige Mühe hat GOtt den Menschen
Kindern gegeben; nach dem
Ebr. occupationem,
afflictionem malam, diese böse Plage, diese
Verricht. die voller grosser Plage ist, diese
unglückliche Mühe und Arbeit, Plage und
Beschwerlichkeit; molestum proprie, quod
hominem affligit, erklärets Buxtorff im Lex. Dieses
beschwehrliche
Thun, das den
Menschen so
plaget und quälet. |
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Desgleichen sagt Moses von dem
menschlichen
Leben: wenns köstlich gewesen ist,
so ists Mühe und
Arbeit gewesen, |
Ps. XC, 11. |
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Robham stehet im Ebr. so man sonst
nirgends in der
Bibel findet. Rohabh kommt her
von rahabh, starck seyn, ziemlich
Vermögen
haben, und auch wohl über solch Vermögen stoltz
werden: wie das
reiche und stoltze Egypten den
Namen
Rehab davon bekommen. |
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Heist also von Wort zu Wort: ihr (der
Jahre)
stärckstes, ihre
Krafft ist nichts, denn Mühe und
Arbeit: oder wie es auf gut Deutsch lautet: wenn
es köstlich gewesen ist. Und fast auf solche
masse haben es auch die Ebr. Ausleger erkläret:
und |
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{Sp. 63|S. 45} |
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zwar Aben Esra legt es aus von der Stärcke
und Krafft, die wir in unsern Jugend-Jahren
haben; welches aber auch zu enge gespannet,
wenn man allein die Mühe und
Arbeit dahin wolte
ziehen. |
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Darum gehet David Kimchi weiter, auf die
Stärcke der
Tage oder
Jahre, als hieße es: Wenn
gleich jemand in stoltzer Ruhe, seine besten Jahre
zubringe, so werden sich doch Mühe und Arbeit
genung darinnen finden. Anderer Auslegung zu
geschweigen. |
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Bleibet also dieß der
Verstand der
Worte
Mosis: unsere Jahre sind nicht nur kurtz, sondern
auch, wenn man das köstlichste darinnen
ansiehet, wann man, so zu reden das Fett davon
abschöpffet, so kommt nichts als [zwei Wörter
Hebräisch], Mühe und Arbeit heraus. Amal
bedeutet Mattigkeit, Abmattung und Unlust, die
auf grosse Arbeit und Mühe zu erfolgen pfleget.
Aven bedeutet Unbilligkeit, Ungerechtigkeit,
Verdruß, Unwillen, sowohl der einem von andern
gemacht wird, als auch den man in und über sich
selbst hat, wegen
Leibes-Beschwehrung und
Unglück, und was dergleichen
verdrüßliches
Dinges mehr ist. |
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Wie denn auch die Mühe und Arbeit
unterschiedlich ist; da giebt es Sünden-Arbeit, der
man billig gantz müssig gehen soll, aber sich
gutwillig doch darein menget; es giebt
Amts-Arbeit
etc. etc. Es wird auch die Mühe und Arbeit
unterschieden nach dem
Alter; eine andere Mühe
und Arbeit hat man in der Jugend; eine andere,
wenn man nunmehr erwachsenen und zum
Manne worden; andere ereignet sich im Alter etc.
Da giebts auch viel vergebliche Mühe und Arbeit,
damit andere Mühe und Unlust verursachet
wird, |
- Ps. X, 7.
- Ps. LV, 11.
- Geiers Leich-Pred. Th. II. …
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2) Heist es so viel, als vergebliche
Gedancken, Grämen und Sorge. |
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Als Pred. Salom. I, 17, da Salomo, nachdem
er von seiner Herrlichkeit und Bestrebung,
Weisheit, und Thorheit, und
Klugheit zu kennen,
geredet, endlich
sagt: er sey gewahr worden, daß
solches auch Mühe sey; [zwei Wörter hebräisch]
(welches Pagninus giebt, Confractio spiritus; Arias
Montanus und Schindlerus übersetzen es,
Cogitatio spiritus; Lutherus braucht das Wort
Mühe,) das ist, vergebliche Gedancken, unnütze
Sorge. |
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Sintemahl das
Ebr. Wort [ein Wort Hebräisch]
nicht allezeit bedeutet einen Hauch und Wind,
sondern auch verblümter Weise die Eitelkeit. Also
heist es im V Capitel des Pred. Buches, im 15
Vers: Was hülffts ihm denn, daß er in den Wind
gearbeitet hat? [ein Wort Hebräisch] in ventum,
hoc est, in vanum; wie denn Lutherus in seinem
Comment. über den Pred. Sal. dieses ausgelegt,
umsonst, er hat umsonst gearbeitet, es ist
verlohrne Arbeit. |
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So auch Hiob XV, 2. [Hebräischer Text]
Pagnin. Scientia venti, hoc est, vana. Lutherus,
aufgeblasene Worte, die nemlich vergeblich und
umsonst sind, die einen grossen Schein von
aussen haben, aber nichts dahinder ist. Werden
derowegen an obgedachtem Orte durch die
Worte [zwei Wörter Hebräisch] verstanden, vanae
cogitationes, vergebliche und unnütze
Gedancken, damit man sich bemühet, kräncket
und schläget, und doch nichts damit
ausrichtet. |
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3) Allerley Unglück, Schmertzen, Elend und
Traurigkeit. |
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Als wenn Jacob sagt: GOtt hat mein Elend
und |
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{Sp. 64} |
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Mühe angesehen, das ist, meinen elenden,
betrübten und mühseligen
Zustand, welcher in
vorhergehenden v. 38. u.ff. beschrieben wird. |
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So sagt auch Salomo, Sprüchw. X, 22. der
Segen des Herrn machet
reich ohne Mühe; nach
dem Ebr. nec apponit dolorem ei, der Herr wird dem Segen keinen Verdruß
oder Mühe beylegen, es soll sie nicht sauer und schwer ankommen: wie denn das
Ebr. Wort [ein Wort Hebräisch] eine solche verdrüßliche Mühe und Arbeit
bedeutet, dabey man allerhand Kummer, auch wohl Schmertzen fühlet, wie etwan |
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- die Mühe und
schmertzliche Arbeit schwangerer Frauen, die mit
Kummer Kinder gebähren,
|
1 Chron. IV, 9. |
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- der Jammer, das Leid und harte
Dienst der
Gefangenen,
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Es. XIV, 3. |
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- das vergebliche Fasten der Heuchler, damit
sie ihrem
Leibe wehe thun,
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Cap. LVIII, 3. |
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Dahero in den angeführten Worten Salomons
denen Müßiggängern nicht das Wort geredet wird,
sie in ihrer Trägheit zu stärcken, oder von der
ordentlichen
Beruffs-Arbeit abzuhalten; (denn
lässige Hand machet arm, Sprüchw. X, 4. und ist
dem Menschen nichts
schädlicher als der
Müssiggang;) sintemahl Salomo durch die Mühe
nicht verstehet die
rechtmässige Beruffs-Arbeit,
sondern vielmehr, wie gedacht, die überflüssige
und überdrüssige, unnöthige Abmattung und
Ausmergelung, da ihrer viele alles mit ihrem
eigenen
Fleiß und Schweiß zuwege bringen
wollen. |
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Ferner findet sich dieses Wort in
obgemeldetem Verstande Sprüchw. XXII, 8. da
Salomo sagt: wer Unrecht säet, wird Mühe
erndten, das ist, allerley
Unglück und Elend. Denn
es haben die Sünder und Gottlosen keinen andern
Gewinn und Vortheil von ihrer Bosheit, als Mühe,
und alles Unglück und
Ubel selbst. Wer andern
Leuten hilfft zu Unglück rathen, der ladet auf sich
der Beleidigten Seuffzer, anderer Leute
Feindschafft und Nachrede, und hat viel zu thun,
wenn er seinen
bösen Rath beschönen und
vertheidigen will; zu geschweigen, daß die Reue
nicht aussen bleibet, und kommt ihm auf andere
Weise gedoppelt wieder ein, was er andern
Leuten angethan hat. Wer andern eine Grube
gräbet, fället selbst hinein. Und Christus spricht:
mit dem Maaß, da ihr mir messet, wird man euch
wieder messen, |
Luc. VI, 38 |
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Eben diesen Verstand hat es im X Cap. des
Buchs der Weisheit, v. 9. da es heist: die Weisheit
errettet aus aller Mühe, so sich an sie halten, das
ist, aus allem Unglück und Elend. |
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Und Eliphas sagt Hiob V, 6. Mühe gehet nicht
aus der Erden, und Unglück wächset nicht auf
dem Acker. Was er sonst mit diesen Worten
gemeynet, erkläret Lutherus in der Rand-Glosse;
und wenn demnach gefraget wird, woher allerley
Straffen, Plagen und Elend, welche die Menschen
in diesem
Leben betreffen, ihren
Ursprung haben?
so giebet Eliphas hierauf zur Antwort: daß sie
nicht von sich selbst aufgehen, wie das Graß auf
dem Felde: also werden sie durch die Sünden der
Menschen verursachet; denn wenn keine Sünde
auf der
Welt wäre, so würde freylich auch keine
Mühe und Unglück auf Erden seyn. Gleichwie die
Erde nicht Schuld daran war, daß
Gott den Fluch
auf sie legte, sondern es geschahe um des
Menschen und seiner Sünde willen, |
1 B. M. III, 17. |
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{Sp. 65|S. 46} |
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Und ob es wohl nicht nothwendig folget, daß
diejenigen, welche in Elend und
Unglück
gerathen, solches vor andern mit groben und
wissentlichen Sünden verschuldet haben müssen;
so ist doch das allerdings gewiß, daß die Mühe
nicht aus der
Erden aufgehe, und Unglück nicht
auf dem
Acker wachse, sondern um der Sünde
willen die Frommen in
Gnaden, die Gottlosen aber
im Zorn von GOtt mit allerley Mühe und Unglück
heimgesuchet werden. |
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Daher die Menschen bey ihrer Mühe und
Unglück nicht
Ursache haben, wider GOtt zu
murren, sondern vielmehr über ihre eigene
Sünden, |
Klagl. Jerem. III, 39, |
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denn sie bringen sich selbst in Unglück, |
Hos. XIII, 9, |
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und empfangen, was ihre
Thaten werth
sind. |
Ittigs Jeremias-Pred. Th. II,
… |
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4) Christi unschuldiges bitteres Leiden und
Sterben für unsere Sünden. |
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So spricht Christus selbst: Mir hast du
Arbeit
gemacht in deinen Sünden, und hast mir Mühe
gemacht in deinen Missethaten, |
Es. XLIII, 24, |
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da er denn von seinem Leiden redet, und
zwar in Praeterito, als wenn er dazumahl bereits,
als Esaias gelebet, das Leiden ausgestanden
hätte, da ist doch noch zukünfftig war: Und
solches thut er theils um der unfehlbaren
Gewißheit willen, daß er nemlich so gewiß für uns
leiden würde, als wenn es allbereit verrichtet wäre;
theils die Krafft seines Leidens anzudeuten, die
sich auch auf die vorige
Zeit von Anfang der Welt
erstrecke; allermassen er das Lamm, das
erwürget ist vom Anfang der Welt, |
Offenb. XIII, 8. |
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Er nennet aber sein Leiden eine mühselige
Arbeit; sintemahl seine
Seele gearbeitet, |
Es. LIII, 11, |
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und er die Kelter des
Zorns alleine getreten
etc. |
Cap. LXIII, 3, besiehe auch
- Luc. XXII, 44,
- Es. L, 6 etc.
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solche schwere Arbeit und Mühe verrichtete
er nicht um seinet willen, sondern uns Menschen
zu gute, damit wir nicht mit ewiger Mühe und
Arbeit wegen unserer Sünden müsten beleget
werden. |
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Darum spricht er auch: Mir hast du Arbeit
gemacht in deinen Sünden, und hast mir Mühe
gemacht in deinen Missethaten. In der Grund-
Sprache klingt es von
Wort zu Wort; du hast
mich
dienend gemacht in deinen Sünden, und arbeitend
in deinen Missethaten. Da denn das Wort
dienend, nicht andeutet, als ob JEsus der Sünde
hätte gedienet, oder würcklich Sünde gethan und
begangen; denn er war der Allerheiligste, welcher,
wie er ohne Sünde empfangen und gebohren,
also auch ohne Sünde gelebet, so daß kein
Betrug in seinem Munde erfunden worden, |
1 Pet. II, 22, |
|
ihn auch niemand einer Sünde zeihen
können, |
Joh. VIII, 46; |
|
sondern Christus hat gedienet unserer
Sünden halber,
GOtt seinem himmlischen
Vater,
und der göttlichen Gerechtigkeit einen Abtrag zu
thun, auf daß er mit solchem
Dienst, der beydes in
seinem
Leben und
Sterben bestanden, den Fluch
des
Gesetzes möchte abthun, für die Sünden
büssen, GOttes Zorn stillen, und hergegen die
himmlischen Güther, so wir verlohren, wieder
bringen. |
Kunads Catech. Christen-
Schmuck, Th. I, … |
|
5) Sünde, Ungerechtigkeit, Lügen etc. damit
die Gewissen der Menschen bemühet und
beschweret, ja bis in den
Tod und Verzweiffelung
abgemattet werden. |
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Als Ps. X, 7 wird von einem |
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{Sp. 66} |
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Gottlosen gesagt: seine Zunge richtet Mühe
und Arbeit an; (machet die Gewissen irrig und
unruhig). Pagninus: sub
lingua ejus [zwei Wörter
Hebräisch] labor et iniquitas. Desgleichen Ps. LV,
11, [zwei Wörter Hebräisch] Pagnin. et iniquitas et
labor in interiori ejus. Ar. Mont. et iniquitas et
perversitas in medio ejus. Lutherus: Es ist Mühe
und Arbeit drinnen, das ist, wie er es in der
Randglosse ausleget, eitel Bosheit, damit sie sich
und andere beschweren. |
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Eben diesen
Verstand hat es auch, wenn Es.
LIX von denen
falschen
Lehrern gesagt wird.: mit
Unglück sind sie schwanger, und gebähren
Mühe, |
v. 4; |
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ihr
Werck ist Mühe, und in ihren Händen ist
Frevel, |
v. 6; |
|
ihre
Gedancken sind Mühe, ihr Weg ist eitel
Verderben und Schaden, |
v. 7. |
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In dieser
Meinung spricht auch Hiob von
einem Gottlosen: Er gehet schwanger mit
Unglück, und gebiehret Mühe, |
Hiob XV, 35. |
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So auch Habac. I, 3, , warum lässest du mich
sehen Mühe und Arbeit? und Zachar. X, 2, die
Götzen reden eitel Mühe. |
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6) Abgötterey und falsche Lehre. |
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Als 4 B. Mose XXIII, 21. Pagnin. Non aspexit
[ein Wort Hebräisch] iniquitatem (Targ. [zwei
Wörter Hebräisch] cultores idolorum) in Jacob, et
non vidit [ein Wort Hebräisch] laborem (Ar. Mont.
in marg. praevaricationem) in Israel. Lutherus:
Man siehet keine Mühe in Jacob, und keine Arbeit
in Israel; und in seiner Randglosse: Mühe und
Arbeit heist die
Schrifft Abgötterey, oder falschen
Gottesdienst, und was ohne Glauben geschicht.
Vet. Bibl. kein Abgott ist in Jacob, noch das Bilde
wird gesehen in Israel. |
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Desgleichen Es. I, 13, Ar. Mont. Calendas, et
Sabbathum, et convocationem solennitatis non
possum ferre [ein Wort Hebräisch] iniquitatem et
retentionem. Luther. der Neumonden und
Sabbath, da ihr zusammen kommet, und Mühe
und Angst habt, der mag ich nicht; und in der
Randgl. Mühe und Angst, das sind die zwey
Stricke des Teuffels, Lügen und Mord, oder
falsche Lehre, und unrechter Bann. |
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Ferner Es. XXIX, 20, Pagnin. Omnes
invigilantes [ein Wort Hebräisch] iniquitati. Luther.
Alle die, so wachen Mühe auszurichten; in der
Randgl. Mühe, das ist falsche Lehre und
Werck. |
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So auch Cap. XLI, 29, Pagnin. En omnes
ipsi [ein Wort Hebräisch] iniquitas, hoc est, iniquae
idololatriae cultores. Luther. Es ist alles eitel
Mühe, das ist, Abgötterey und Götzen-
Dienst. |
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