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Zedler: Gnade HIS-Data
5028-11-1-6
Titel: Gnade
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 11 Sp. 1
Jahr: 1735
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 11 S. 18
Vorheriger Artikel: Gnacio
Folgender Artikel: Gnade Gottes, ein Gewächs
Siehe auch:
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel

  Text  
  Gnade, bedeutet alles das, wozu uns kein Recht verbindet.  
  Dahero wird Gnade dem Verdienste entgegen gesetzt. Weil man nun glaubt, daß die über uns weit erhabnen keine Verbindlichkeit nöthiget, denen geringern Liebe zu erweisen, als hat man hernach das Wort Gnade besonders von denen Liebes-Bezeugungen derer hohen gegen die niedrigern gebrauchet.  
  Es wird aber so wohl die Zuneigung solcher hohen Personen unter gedachtem Worte begriffen, also daß man sagt: er stehet bey dem Herrn in grossen Gnaden; als auch vor die würckliche Beweisung des guten, also daß man sagt, man habe sich eine Gnade ausgebeten oder genossen. So gar ist dieses Wort zu einem Titel bey denen hohen dieser Welt geworden, also daß man sagt: Eu. Churfürstl. Gräfliche, Hochadeliche Gnaden.  
     

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Stand: 5. Februar 2013 © Hans-Walter Pries