Titel: |
Methode |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
20 Sp. 1291 |
Jahr: |
1739 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd.
20 S. 653 |
Vorheriger Artikel: |
Methisten |
Folgender Artikel: |
Methode, siehe auch Methodus |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
- Für die Auflösung der Quellenangaben siehe:
Personen
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Text |
Quellenangaben |
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Methode, ist ein
Griechisches
Wort, welches
überhaupt eine
gewisse Art und Weise, nach
welcher man mit einer
Sache umgehet,
bedeutet,
und wird im
Deutschen auch
Lehr-Art
genennet. |
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In der
Philosophie machten die Peripateticker
einen
Unterscheid unter der Methode, und unter
der
Ordnung, daß nemlich jene mit dem
Beweis
einer Sache; diese aber mit der richtigen
Zusammenstellung der Beweisthümer
beschäfftiget sey; ingleichen, daß die Ordnung zu
einer gantzen Disciplin, die Methode hingegen
ieden Theilen derselben gehöre, sagten auch, daß
die Ordnung der
Erkänntniß zu Hülffe komme, und
dieselbe befördere; die Methode aber solche
zuwege bringe, und würcklich vorstelle; |
Siehe Thomasens philosoph.
aulic. … |
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auf welchen Unterscheid gar nicht zu sehen,
und vielmehr ein richtiger
Grund, wie die Methode
in Ansehung der gelehrten
Wissenschafften
einzutheilen, zu suchen ist. |
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Man kan die verschiedenen Disciplinen der
Gelehrsamkeit entweder überhaupt nach ihrem
gantzen Bezirck, wie sie von uns mögen
erkannt
oder erlernet werden; oder insonderheit, sofern sie
als Stücke der wahren Gelehrsamkeit anzusehen,
betrachten, und mithin die Methode in eine
allgemeine, welche zeiget, wie man seine
Studien
einzurichten, und in eine besondere, so mit der
Wahrheit zu thun hat, eintheilen, welche letztere
sich wiederum in zwey besondere
Arten abtheilen
lässet. |
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Denn alle wahre Gelehrsamkeit bestehet in
einer scharffsinnigen
Erkänntniß der
Wahrheit,
welche auf eine gedoppelte Art kan erkannt
werden, daß wir entweder Wahrheiten
erfinden,
oder dieselben beurtheilen, welches nach einer
gewissen
Ordnung geschehen muß, die man die
Meditations-Methode nennen kan. Siehe Methode
(Meditations-). |
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Doch wie ein Mensch
verpflichtet ist, seine
erkannte Wahrheiten auch andern mitzutheilen,
und die menschliche Glückseligkeit dadurch
befördern zu helffen; also braucht man eine
gewisse Ordnung, nach der man seine
Gedancken
andern fürstellen möge, welches die
Vorstellungs-Methode wäre, siehe Methode
(Vorstellungs-). |
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Beyde haben ihr Absehen auf die
Wahrheit,
und weil die Logick diejenige Lehre ist, welche von
der
Erkänntniß des Wahren und Falschen
überhaupt handelt; so ist leicht abzunehmen,
warum die Logicken-Schreiber zum Theil von der
erstern, zum Theil auch von der andern, und also
von beyden in ihren Logischen
Schriff- |
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{Sp. 1292} |
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|
ten
gehandelt, nachdem die letztern auch die
Unterweisungs-Kunst darinnen
fürgetragen. |
Unter vielen Schrifften, so von der Methode handeln, kan
nachgelesen werden Johann Friedmann Schneiders Fundamenta
philosophiae rationalis, wo die verschiedenen
Arten
der Methoden ziemlich vollständig erzehlet werden, ingleichen Morhofs
Polyhist. .... |
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