Titel: |
Naturell |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
23 Sp. 1239 |
Jahr: |
1740 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd.
23 S. 637 |
Vorheriger Artikel: |
Naturel |
Folgender Artikel: |
Naturell (philosophisches) |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
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Text |
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Naturell, man
verstehet dadurch die
Beschaffenheit der natürlichen Fähigkeiten, welche
uns die Natur
mitgetheilet und unserer willkührlichen
Verbesserung unterworffen hat. |
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Denn was uns die Natur
unmittelbar
theilhafftig
macht, sind Fähigkeiten, die eben so leicht zum
Guten als zum
Bösen könnten
gewöhnet werden,
wenn nicht durch den
Fall die
Kräffte schwächer,
und hingegen die
Neigung des
Willens zum
unrechten
Gebrauch derselben stärcker worden. |
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Weil aber der
Mensch aus einer zweyfachen
Natur, einer physischen und
moralischen bestehet,
davon jene auf den natürlich belebten
Leib, diese
hingegen auf die
vernünftige
Seele ankommt, so
theilet sich das Naturell, wenn man dasselbe in
weiterm
Verstande nimmt, in zwey
Arten ab, davon
die eine das Naturell des Leibes, die andere das
Naturell der Seelen. Siehe folgende
Artickel. |
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