Titel: |
Uibung |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
48 Sp. 798 |
Jahr: |
1746 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd. 48 S. 412 |
Vorheriger Artikel: |
Vibullius |
Folgender Artikel: |
Uibung, (Gemüths-) |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
- Für die Auflösung der Quellenangaben siehe:
Personen
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Text |
Quellenangaben |
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Uibung oder Ausübung, Uiben, Ausüben,
Lat.
Praxis, bestehet in offtmahliger
Wiederholung einer
Art
der
Gedancken,
und überhaupt in allen Fällen in einer offtmahligen Wiederholung einerley
Handlung;
oder man kan auch
sagen,
Übung sey diejenige Handlung eines
Menschen,
da er das, was er gelernet, auf die vorkommenden Fälle, appliciret. Also saget
man nicht nur von einem Juristen, sondern auch von einem Medico: Er hat Praxin,
das ist, er übet aus, treibet oder bringet in die Übung diejenige
Wissenschafft, so er gelernet. |
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Diesem wird entgegen gesetzet das
Wort:
Theorie oder Theoria,
welches nur die blosse Wissenschafft; ingleichen die blosse Betrachtung und
Nachsinnung einer
Sache
bedeutet, da
man es nehmlich nicht zur
würcklichen
Ausübung kommen, sondern es bey dem blossen Nachsinnen bleiben lässet. |
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Siehe übrigens die unter dem Worte:
Praxis, im
XXIX
Bande,
p. 214 u.ff. befindlichen
Artickel. |
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Wir
wollen jedoch hier noch einige hieher gehörige
Sätze
des Diogenis mittheilen: |
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1) |
Die Übung sey zweyerley, eine
Leibes- und
Gemüths-Übung, beyde
müsten
beysammen stehen, und eine helffe der andern; |
2) |
Die
Tugend
könne durch die Übung leicht erlanget werden; und |
3) |
durch die Übung könne alles
möglich
gemachet werden, wenn man nur dieselbe an statt der unnützen Grillen und
Dinge
auf etwas
nützliches wende. |
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Bruckers Fragen aus der Philos. Hist. I
Th. ... |
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