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Zedler: Lübeck, Evangelisches Bischoffthum HIS-Data
5028-18-1064-2
Titel: Lübeck, Evangelisches Bischoffthum
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 18 Sp. 1064
Jahr: 1738
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 18 S. 549
Vorheriger Artikel: Lubecenses Athenae
Folgender Artikel: Lübeck, (Melchior)
Siehe auch: Wikipedia: Hochstift Lübeck
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel
  • Für die Auflösung der Quellenangaben siehe: Personen

Text Quellenangaben
  Lübeck, ein bekanntes Evangelisches Bischoffthum in Nieder-Sachsen, in Wagrien, längst dem Fluß Trava, und um den Eutiner-See, in der Gegend der Stadt Lübeck, in welcher aber der Bischoff nichts zu gebieten hat, ausser, daß er den Dom, darinne besitzt, sondern zu Eutin seine Residentz hat. Jedoch aber ist das Bischöffliche Begräbniß daselbst in der Dom-Kirche, welches sich die Hertzoge von Holstein haben bauen lassen.  
Dieses Bisthum ist von Kayser Otto dem I. anfangs zu Oldenburg in Wagrien gestifftet, nachgehends aber 1163. von Hertzog Heinrich den Löwen mit Zulassung Kayser Friedrichs des I. hieher nach Lübeck versetzet worden.
Es ward dieses Stifft in dem Westphälischen Frieden unter dem Bischoff Detloff zwar reformiret, aber wegen Jalousie der benachbarten Fürsten nicht secularisiret; 1586. ward des Hertzogs von Gottorp dritter Sohn, Johann Adolph, Ertz-Bischoff zu Bremen, zum Bischoff allhier erwählet, und von solcher Zeit haben die jüngern Söhne der Hertzoge gemeiniglich diese Würde erhalten. Ja 1647. hat das Capitel mit dem Fürstlichen Hause Hollstein-Gottorp, welches dem Stiffte in den Troublen treulich beygestanden, einen Vergleich aufgerichtet, daß von selbiger Zeit an 6. Bischöffe nach einander aus demselben solten erwehlet werden. Jedoch Dänemarck protestirte hefftig darwider; und ob es gleich im Glückstäditschen Frieden Anno 1667, wie auch im Traventahlischen Vergleich endlich darein willigte, so setzte es doch Anno 1701. bey der Wahl eines neuen Coadjutoris, und im folgenden Jahre nach Absterben des Bischoffs neue Streitigkeiten, indem 12. Vota auf den Königlich Dänischen Printzen Carolum, 9. aber auf den Holsteinischen Administratoren, Hertzog Christian Augusten, fielen, deswegen auch beyde Theile zur Posseß der Bischöfflichen Residentz in Eutin griffen, und viele Vorbereitungen zum Kriege machten, bis endlich durch hohe Interposition Engel- und Hollandes ein Vergleich getroffen wurde, Krafft dessen der Administrator von Hollstein in dem Besitz des Bisthums verblieben, Printz Carl von Dänemarck aber eine Summe Geldes bekommen. Worauf die Lehns-Reichung am Kayserlichen Hofe dem Herrn Administratori, über gemeldtes Stifft im May 1709. geschehen.
Ermeldter Hertzog Christian starb am 25. April 1726, und sein ältester Printz Carolus, welcher am 26. Nov. 1706. gebohren, ist hierauf Bischoff zu Lübeck worden, und als dieser 1727. den 21. May verstarb, wehlete das Dom-Capitel den 16. Sept. 1727. seinen Herrn Bruder, Adolph Friedrichen, gebohren den 14. May 1710.
Anbey ist zu mercken, daß vermöge des 1667. zu Glückstadt zwischen Dänemarck und Gottorp eingegangenen Vergleichs, nach Abgang des 6. Bischoffs aus dem Gottorpischen Hause, die Königlichen Printzen mit zu der Wahl und zur  
  {Sp. 1065|S. 550}  
  Alternation gelassen werden müssen.
  • Cranzius in Vandalia et Saxonia.
  • Spangenberg Mansfeld. Chron. ...
  • Werdenhagen de rebuspubl. hanseat.
  • Reusnerus et Dresserus de Vrbibus.
  • Conringius in exercit. de vrbibus ...
  • Bertius Comment. rer. ...
  • Herm. Bonnus.
  • Regkmann et Sagittar. in hist. Lubecensi.
  • Molleri Isagoge ad hist. Chersonesi Cimbriae ...
  • Danckwerth. Beschreib. Schleßw. und Holst. ...
  • Acta publ. in der Staats-Cantzley ...
  • Paullini Bücher-Cabinet ..
     

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HIS-Data 5028-18-1064-2: Zedler: Lübeck, Evangelisches Bischoffthum
Stand: 30. November 2013 © Hans-Walter Pries