Titel: |
Erkenntniß Gottes |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
8 Sp. 1671 |
Jahr: |
1734 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd.
8 S. 867 |
Vorheriger Artikel: |
Erkenntniß anderer |
Folgender Artikel: |
Erkenntniß Gottes und Christi |
Siehe auch: |
|
Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
|
|
Text |
|
|
Erkenntniß GOttes, ist diejenige
Erkenntniß,
da wir uns einen
Begriff von
GOtt machen. |
|
|
Diese hat einen doppelten
Grund: der eine ist
die Natur, daraus sich GOTT, als die erste Ursache
dieser
Wercke erkennen läst; der andere ist die
Offenbarung, worinnen GOtt sein
Wesen selbst
kund gethan hat. |
|
|
Der erstere gehöret in die
Philosophie, der
letztere in die
H. Schrifft. |
|
|
Bey der Philosophischen Erkenntniß sind noch
zwey Stücke zu mercken: |
|
|
Erstlich fragt es sich, wie solche geschehe?
nemlich eines
Theils durch die blosse
Erfahrung,
wenn wir die
Dinge, die in der
Natur geschehen,
betrachten, und daraus ohne vieles Nachdencken
schlüssen, daß ein
GOtt sey. Andern Theils wenn
wir durch das
Judicium aus denen
Würckungen der
Natur auf eine höhere
Ursache |
|
|
{Sp. 1672} |
|
|
schlüssen, welches die
gelehrte Erkenntniß
ist. |
|
|
Vors andere ist die
Frage, wie weit sich die
Idee GOttes, die wir durch diese Erkenntniß
erlangen, erstrecke? da denn dieselbe so wohl die
Existenz,
als einige
Vollkommenheiten GOTTes begreiffet, wie solches mit mehrern unter dem
Titel
GOTT wird ausgeführet werden. |
|
|
|
|