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Zedler: Wehner, (Paul Matthias) HIS-Data
5028-53-1987-4
Titel: Wehner, (Paul Matthias)
Quelle: Zedler Universal-Lexicon
Band: 53 Sp. 1987
Jahr: 1747
Originaltext: Digitalisat BSB Bd. 53 S. 1007
Vorheriger Artikel: Wehner, (Jonas)
Folgender Artikel: Wehningen
Siehe auch: Paul Matthias Wehner
Hinweise:
  • Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe Hauptartikel
  • Für die Auflösung der Quellenangaben siehe: Personen

  Text Quellenangaben
  Wehner, (Paul Matthias) ein berühmter Rechtsgelehrter, war zu Heldburg, einer kleinen Stadt in Francken (allwo sein Vater Stephan Wehner, Hertzogl. Coburgischer Amtmann war, und 1609 den 19 Mertz gestorben) den 24 Febr. 1583 gebohren.  
  Er studirte erstlich auf der Schule zu Coburg, nachmahls aber auf den Universitäten Jena, Ingolstadt, Altorf, Straßburg und Basel, that sodann auch eine Reise nach Italien, und nahm endlich zu Orleans in Franckreich 1605 den Titel eines Doctors an. Hierauf übte er sich unter Peter Denaisius Vorschub im Practiciren bey dem Cammer-Gerichte zu Speyer, und erwählte nicht lange hernach die Stadt Kitzingen zu seinem Auffenthalt, allwo er auch den 24 December 1612 mit Tode abgieng.  
  Er schlug im übrigen alle öffentlichen Ämter aus, ward aber dennoch von dem Marggrafen zu Anspach, ingleichen von dem Grafen zu Castell und Limburg als deren Rath und Consulente gebraucht, und 1610 von dem Kayser Rudolphen II. zum Comite Palatino ernennet. Ob er aber auch Braunschweigischer oder Leiningischer Rath gewesen, welche beyde Titul ihm von einigen Gelehrten beygeleget werden, ist zum wenigsten sehr ungewiß.  
  Seine Schrifften sind:  
 
1) Practicarum Juris observationum liber singularis ad materiam de verborum et rerum significatione accommodatus, Franckf. 1673. 1674 und 1701. in 4. und fol.
2) Observationes practicae über die 1575. zu Maintz gedruckte Rothweilische Hofgerichts-Ordnung, Franckf. 1610. in fol.
 
  {Sp. 1988}  
 
3) Metamorphosis rerum publicarum, von Veränderung, Untergang, Verwandelung und Perioden der Regimenten, und deren Ursachen, Giessen 1610 in 8. Es hat dieses Werck Philipp Ludwig Authäus zu Frf. 1665 in 8 vermehrter heraus gegeben.
4) Tomus 6 symphorematum Adr. Gylmanni de modo appellandi in Camera imperiali, 1608. in fol.welchen er selbst gantz verfertiget, da die vorhergehende tomi aus Andr. Gailius Schrifften gezhogen waren, woraus auch der erdichtete Nahme Adrian Gylmann entstanden ist.
5) Consilia Franconica, Franckf. 1615. in fol.
 
  Ob das ihm von Bechtoldo beygelegte Buch vom Kayserl. Kammer-Gerichte und dessen Gerechtsamen ein besonders Werck, oder mit dem obgedachten 2 Stück einerley sey, das ist noch ungewiß.  
  M. Christoph Ernst hat von seinem Leben eine besondere Schrifft in deutscher Sprache aufgesetzt, welche von Veronus Francken mit einigen Anmerckungen zu Nürnberg 1735 in 8 ans Licht gestellet worden.
  • Leipzig. gelehrt. Zeit. 1735. p. 717. u.f.
  • Reimanns hist. litter.
  • Draudii Biblioth. class.
  • Morhofs Polyh.
  • Struvs Biblioth. Juris.
  • Gryphius de Scriptor. hist. Sec. XVII. illustr.
     

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Stand: 30. April 2012 © Hans-Walter Pries