Titel: |
Berathschlagen |
Quelle: |
Zedler Universal-Lexicon |
Band: |
3 Sp. 1199 |
Jahr: |
1733 |
Originaltext: |
Digitalisat BSB
Bd. 3 S. 615 |
Vorheriger Artikel: |
Berathen |
Folgender Artikel: |
Beraudiere, (Marc de) |
Siehe auch: |
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Hinweise: |
- Allgemeine Bemerkungen zur Textgestaltung siehe
Hauptartikel
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Text |
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Berathschlagen, ist bey der
Klugheit
die Erfindung
geschickter
Mittel zu seinem
Endzweck. |
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Das
Ingenium kan mit seiner Lebhafftigkeit ein grosses beytragen, indem
es so wohl
unterschiedene,
als in der Geschwindigkeit Mittel an die Hand giebet. Weil aber dieses nur
Möglichkeiten
sind, so
muß
die
Beurtheilungs-Krafft
die
wahrscheinlichsten
heraus zusuchen
wissen. |
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Ein
Fürst
so wohl als ein anderer welcher
Raths
bedarf, muß dahero solchen nicht nur bey Ingenieusen Leuten suchen,
sondern nur ihre
Meinungen hören, und hernachmahls dieselben entweder vor
sich, oder mit andern iudicieusen
Personen
reiflich überlegen. |
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Es wird aber zugleich ein
Judicium practicum erfordert, welches durch
Erfahrung
geübet
worden, bey dessen Ermangelung man sonst siehet, daß die besten
Theoretici die grösten Schnitzer begehen. |
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